Donnerstag, 26. November 2020

Hofbrief: KW 48 - Winterquartier für Insekten; Gemüse-Bewässerungsanlage

Der Herbst neigt sich langsam dem Ende. Auch das letzte Laub lassen die Bäume und Sträucher jetzt fallen. Weidegras und Stauden schmiegen sich flach an die Erdoberfläche oder ziehen sich in den Wurzelraum zurück, um die Kälte besser zu überstehen.
Wo es die Verkehrsicherheit und den hohen Sinn für Schönheit nicht gefährdet, lassen wir das
Herbstlaub liegen und die vertrockneten Stängel auf den Beeten stehen – die Insekten und Regenwürmer finden so Futter und Unterschlupf für die kalten Wintertage, sodass im nächsten Frühjahr genug Bestäuber und Nützlinge zur Stelle sind.

Die Rhabarberbeete bekommen endlich wieder etwas Zuwendung – nach dem Jäten der hartnäckigen Wurzelunkräuter decken wir eine dicke Schicht Mulchmaterial drüber, damit die robusten Wurzelstöcke im zeitigen Frühjahr wieder los wachsen und reiche Ernte bringen können.

Die Planung für eine Gemüse-Bewässerungsanlage wird langsam konkreter.
Wir wollen die bestehende Gräfte zu einem etwas größeren Teich vergrößern und den Grund gegen Versickerung abdichten. Darin soll das Niederschlagswasser von den verschiedenen Hofdächern gesammelt werden. Zusätzlich wollen wir in dem Speicherteich das Brunnenwasser aus den vorhanden kleinen Brunnen sammeln. Eine größere Pumpe soll dann über eine neue unterirdische Ringleitung die verschieden
en Zapfpunkte an den Gemüsefeldern versorgen.
Damit wären wir bei der Bewässerung weniger auf das Trinkwassernetz angewiesen – immer wieder läuft bei uns im Winterhalbjahr der Keller voll, die Böden sind oberflächlich schnell gesättigt, wovon wir aber in der Vegetationszeit zwischen April und Juli bisher nicht zehren konnten.
Außerdem
hätten wir auch eine Arbeitserleichterung, weil mit dem höheren Druck in der Leitung eine größere Anbaufläche auf einmal versorgt werden könnte.

Donnerstag, 19. November 2020

Hofbrief: KW 47 - Melksaison geht zu Ende, Gemüselager füllt sich

Die Melksaison neigt sich dem Ende entgegen. Seit dem vergangenen Wochenende melken wir nur noch ein mal täglichbei der geringen Milchmenge würde sich die Mehrarbeit kaum lohnen. Bald dürfen die Schafe in den wohlverdienten Urlaub, um sich zu erholen und als Vorbereitung auf die kommende Lammzeit. Außerdem stehen demnächst ein Friseur- und ein Pediküretermin an – sprich die Schur und die Klauenpflege.

Die Gemüsefelder leeren sich zusehends und entsprechend voll ist auch das Lager. Damit wir das Gemüse besser lagern können, betreiben wir von Oktober bis März einen zweiten großen Gemüsekühlraum. Zuletzt haben wir eine stolze Menge Sellerie und einen guten Schwung Zuckerhutsalat abgeerntet.
Die Herbsternte ist einer der schönsten Momente im Anbaujahr – schließlich haben wir (mit viel Unterstützung bei den Ackertagen!) viele Monate darauf hingearbeitet. Auch das trübe Novemberwetter und die früh einbrechende Abenddämmerung können unsere Stimmung nicht drücken. Soll man weinen oder lachen, wenn der feuchte Ackerboden an Kleidung und Schuhen klebt wie eine Ritterrüstung?

Donnerstag, 12. November 2020

Hofbrief: KW 46 - Mühe die belohnt wird

Die Felder, auf denen nächstes Jahr der Kohl gepflanzt werden soll, bedürfen einer besonderen Vorbereitung. Die Kohlsorten sind Starkzehrer, haben also hohe Nährstoffansprüche.

Deshalb wurde dieses Jahr eine Kleegrasmischung darauf angebaut – an den Kleewurzeln leben stickstoffsammelnde Bakterien, die den Boden für die Folgefrucht aufdüngen.

Jetzt im Herbst werden die Flächen mit Schafmist gedüngt – über Winter wird der Mist von den Bodenlebewesen zu fruchtbarer Humussubstanz umgebaut; wenn wir im Frühjahr den Boden bearbeiten, werden die Nährstoffe für die jungen Setzlinge verfügbar.

Schließlich bringen wir noch eine dünne Schicht kohlensauren Kalk auf die Beete, um der Bodenversauerung entgegenzuwirken.

Viel Aufwand also für die Kohlgewächse – die Pflanzenfamilie ist unglaublich vielfältig (Kohlrabi, Broccoli, Blumenkohl, Wirsing, Rosenkohl etc.) und es ist für jeden Geschmack etwas dabei – der Aufwand lohnt sich!

Montag, 9. November 2020

Kürbisragout mit Reis

Heute möchte ich mal ein Loblied auf eine Kürbisvariante singen und zwar den Sweet Dumpling. Das hat gleich zwei Gründe. Zum einen denken viele Leute, dass es ein reiner Zierkürbis ist und lassen ihn im Regal liegen. Was sehr schade ist und mich zum zweiten Grund bringt: Er ist unglaublich lecker! Aus meiner Sicht ist der Sweet Dumpling einer der wohlschmeckendsten Kürbisse. Wie der Name schon verrät hat er eine leichte Süße und schmeckt außerdem ganz fantastisch nach Marone. 

Um die Süße noch etwas zu unterstreichen habe ich den gebratenen Stückchen noch Honig hinzugefügt. Als Kontrast dient das herbe Kurkuma und der Zuckerhut. Etwas Säure bekommt das Gericht durch die Orange. Und der Duftreis tut sein Übriges dazu. 

So, genug gelobhudelt, hier ist mein Rezept:

Kürbisragout mit Reis
Kürbisragout mit Reis

4 Portionen
 
250 g Basmati Reis
1 Sweet Dumpling (500 g)
1 Hokaido (600 g)
2 Orangen (350 g)
2 Zwiebeln (100 g)
250 ml Gemüsebrühe
1 TL Salz
½ TL Pfeffer
2 TL Paprika edelsüß
1 TL Kurkuma
1 große Knoblauchzehe
2 TL Honig
Öl zum braten
1 Blatt Zuckerhut oder Radiccio, gewaschen & fein geschnitten



Den Reis in Salzwasser gar kochen.

Die Kürbisse waschen, achteln und den Stiel und die Kerne entfernen.
Beide Kürbissorten in fingerdicke Scheiben schneiden, in Stücke zerteilen und getrennt zur Seite stellen.

Die Zwiebeln schälen, würfeln und in 1-2 EL Öl in einem Topf glasig dünsten. Die Hokaidostücke hinzugeben und ein paar Minuten mit dünsten.

Die Orangen auspressen und mit mit dem Fruchtfleisch und der Gemüsebrühe zum Hokaido geben. Bei mittlerer Hitze den Kürbis weich köcheln lassen, bis er sich pürieren lasst.
Zum Schluß mit den Gewürzen abschmecken.

Zwischendurch die Knoblauchzehe schälen und fein hacken.
Mit dem Sweet Dumpling in einer Pfanne in Öl anrösten.
Die Hitze runter regulieren, den Honig drüber träufeln und mit geschlossenem Deckel die Kürbisstücke bissfest garen.

Die Hälfte des Sweet Dumpling zum pürierten Hokaido geben.

Den Reis auf die Teller verteilen, das Kürbisragout drüber geben und den restlichenSweet Dumpling darauf verteilen.

Mit dem Zuckerhut oder Radiccio garnieren.




 

Sonntag, 8. November 2020

Hallo ihr Lieben! Gerade habe ich das Sauerkrautrezept mal durchgelesen. Dabei ist mir ein gravierender Fehler aufgefallen. Die Handhabung des Krauts und Würzung alles richtig, doch beim Einfüllen des Krauts und dem anschließenden Verschluss darf man den Deckel der Schraubgläser nicht fest verschließen. Bei der Milchsäuregärung wird ja reichlich CO2 Gas produziert und dieses Gas muss entweichen können. Den Deckel also nur leicht verschliessen und erst nach Abschluss der Gärung, vor der Einlagerung, also wenn keine Gasblasen mehr aufsteigen fest verschließen. Wenn man das so macht wie im Rezept, besteht Explosionsgefahr! In den Gläsern entsteht ein ungeheurer Druck. Wenn die Gläser in der Küche stehen oder im Warmen, wo Mensch und Tier in der Nähe sind besteht Verletzungsgefahr!!! Oder man wacht nachts auf,weil es furchtbar geknallt hat. Habe ich persönlich schon erlebt mit meinen Federweißenflaschen. 

Ein Tipp noch: Lieber ein paar Köhle mehr holen und mehrere Gläser gleichzeitig machen. Dann hat man nicht jedesmal so viel Abwasch. für einen Kohlkopf lohnt sich das nicht. 

Ich mache das im Orginal Gärtopf. Ein 5-10 Liter Topf aus Ton mit Deckel, Wasserrand und Beschwerungsteinen. Diese Töpfe bekommt man im Handel oder Internet für unter 20€. Zu empfehlen ist dann auch ein Krauthobel. Beim Schneiden mit dem Messer wird das Kraut zu grob oder man ist ein Schneideprofi mit einem sehr guten und scharfen Kochmesser und das kostet mehr als das ganze andere Equipment. 

Schneidet Euch nicht in die Finger auch beim Hobeln nicht. Liebe Grüße! Euer Smutje Piet 

Bleibt gesund!

Donnerstag, 5. November 2020

Sauerkraut-Rezept

Rezept von Annika Reketat,
https://utopia.de/ratgeber/sauerkraut-selber-machen-rezept-in-wenigen-schritten/,
verändert

Sauerkraut entsteht, indem frischer Weißkohl milchsauer vergoren wird. Die Milchsäuregärung ist ein Fermentationsprozess, bei der der Zucker im Kohl durch unbedenkliche Bakterien in Milchsäure umgewandelt wird. Dadurch erhält der Kohl nicht nur seinen charakteristischen mild-säuerlichen Geschmack, sondern wird auch haltbar gemacht.


Um Sauerkraut selber zu machen, brauchst du nur zwei Zutaten: frischen Weißkohl und
Salz.

Zusätzliche Gewürze verleihen dem Kraut aber noch das gewisse Extra. Es eignen sich für die klassische Variante Pfeffer, Kümmel, Wacholder- und Lorbeeren. Wenn du es exotischer magst, probiere es mit Ingwer und Chili. Außerdem brauchst du noch ein großes Glas oder mehrere kleine Gläser und eine Küchenreibe.

  • Vorbereitung: Gläser heiß auswaschen. Den Kohlkopf längs halbieren, um den Strunk herauszuschneiden. Den Kohl mithilfe einen Reibe oder eines scharfen Messers in möglichst feine Streifen hobeln oder schneiden. Diese in eine große Schüssel geben, je kg Kohl 20g / ein Esslöffel Salz und optional die Gewürze hinzufügen.

  • Kneten: Damit Wasser aus dem Kohl austritt, fünf bis sechs Minuten lang kneten oder mit einem Kartoffelstampfer stampfen. Es sollte einiges an Saft aus dem Kohl austreten.

  • Abfüllen: Das Kraut fest in die Gläser drücken und bis etwa 2 cm unter dem Rand des Glases abfüllen. Es sollte so wenig Luft wie möglich im Gefäß sein. Den Kohl dann vollständig mit dem Saft bedecken. Danach den Rand und die Außenseite des Glases mit einem Tuch säubern und das Glas zudecken. Nicht verschrauben - bei der Fermentation entstehen Gase, die entweichen müssen.

  • Reifen lassen: Die Gläser in eine große Schüssel stellen oder mit einem Handtuch umwickelt auf ein Tablett. Es kann passieren, dass während der Gärung der aufsteigende Saft etwas austritt, die Handtücher nehmen die Flüssigkeit dann auf. Zunächst die Gläser eine Woche lang bei Zimmertemperatur stehen lassen. Steigen die ersten Bläschen auf, hat der Fermentationsprozess begonnen.
    Das Sauerkraut ist fertig, wenn keine Bläschen mehr aufsteigen. Anschließend die Gefäße locker verschließen – an einem kühlen, dunklen Ort ist das Sauerkraut bis zu einem Jahr haltbar. Es reift während der Lagerung langsam weiter und kann auch seinen Geschmack verändern.

Rezept von Annika Reketat,
https://utopia.de/ratgeber/sauerkraut-selber-machen-rezept-in-wenigen-schritten/,
verändert

Hofbrief: KW 45 - Mitmachen mal anders - Sauerkraut dezentral

Gemeinsam mit vielen Menschen Sauerkraut herstellen ist dieses Herbst leider nicht möglich. Wir haben uns deshalb überlegt, den Weißkohl am Freitag/Samstag und am Dienstag frisch auszuliefern. Dazu gibt es ein kleines Rezept – denn Sauerkraut herstellen ist wirklich nicht schwierig, es funktioniert auch ohne besonderen Gärtopf einfach in einem großen Glas.

Wir würden uns freuen, wenn möglichst Viele das Sauerkrautrezept ausprobieren und uns ein schönes Foto davon schicken. Die Fotos würden auf der Internetseite veröffentlicht als Bericht von unserem ersten dezentralen Mitmachtag!

Bald beginnt die Wurzelgemüsesaison. Um Waschwasser und Arbeitszeit zu sparen, haben wir uns eine gebrauchte Waschmaschine angeschafft für Wurzelgemüse – Möhren, Pastinaken, Rote Bete, Sellerie, Rettich etc. Ein paar Reparaturen hat sie noch nötig und dann können die frisch gewaschenen Wurzeln den Weg in Eure Küchen antreten.

Termine:

  • Sa., 7. November, 10 – 13 Uhr:
    Ackertag „
    Obstbäume pflanzen
    Nach dem erfolgreichen Vorbereitungstag am 10.10. starten wir heute direkt mit der Pflanzung. Drei bis vierjährige Jungbäume aus der Baumschule mit so wohlklingenden Namen wie „Gelber Martini“, „Gehrers Rambur“ oder „Blumberger Langstiel“ – robuste und wohlschmeckende alte Sorten – bekommen einen schönen Platz auf unseren Streuobstwiesen. Dann werden die Bäume noch angebunden und angegossen.
    Anmeldung erforderlich:
    https://terminplaner.dfn.de/2gSZxbZoRGXITLn2