Die Motorsäge ist wieder im Einsatz: Wenn die Arbeit auf dem Gemüseacker und im Stall weniger wird und die Bäume und Sträucher ihre Blätter abgeworfen haben, widmen wir uns der Brennholzwerbung und der Heckenpflege. Auf dem Hof wird der zentrale Heizkessel für Warmwasser und Heizung ausschließlich mit Scheitholz beschickt.
Ein Teil des Brennholzes fällt bei der Heckenpflege an: Alle fünf bis zehn Jahre können wir abschnittsweise die Weiden, Erlen und Eschen auf den Stock setzen. Das Tolle daran: Die Bäume treiben bei sachgerechtem Schnitt wieder aus und in fünf bis zehn Jahren sehen wir uns wieder! Zusätzlich lässt die Natur immer wieder Pappeln und Birken keimen – die wachsen so schnell, dass wir kein schlechtes Gewissen haben müssen. Sträucher wie Heckenrose, Schlehe, Holunder, Weißdorn oder Hasel behandeln wir dagegen möglichst schonend, stutzen sie höchstens etwas zurecht. Sie wachsen wesentlich langsamer, bieten vielen Lebewesen Wohnung und Nahrung und haben kaum negative Auswirkungen auf angrenzende landwirtschaftliche Nutzflächen. Insgesamt wachsen mehrere Kilometer Hecke rund um unsere Äcker und Wiesen. Gesägt werden darf nur im Zeitraum von Oktober bis Februar. Wir nehmen uns jeden Winter einzelne Abschnitte der Hecken vor. So entsteht eine große Vielfalt aus kurzen und schmalen, mittelgroßen sowie breiten Abschnitten mit hohen Einzelbäumen – da fühlen sich viele Tiere wohl.
Ein anderer Teil des Brennholzes kommt aus unserem kleinen Waldstück in Hofnähe. In den letzten Jahren haben wir vor Allem Holz aus Durchforstung und Sturmholz aufgearbeitet. Um den Wald nicht zu übernutzen, können wir nur so viel einschlagen, wie Holz nachwächst. Stellenweise pflanzen wir trockenheitstolerante Jungbäume nach. Woanders erneuert sich der Baumbestand sehr gut durch Naturverjüngung.
Als dritte Brennholzquelle erfragen wir beim Förster, wo in erreichbarer Entfernung Bäume eingeschlagen werden können. Teilweise werben wir das Holz selber, teils lassen wir uns die Stämme anliefern und sägen und spalten das Holz auf dem Hof.
Seit ca. fünf Jahren haben wir eine relativ effiziente Scheitholzheizung mit großen Warmwasserspeichern, ergänzt durch Solarthermie auf dem Dach. Der nächste Schritt, um unseren Verbrauch zu senken: Diese Woche werden im Erdgeschoss des Haupthauses endlich moderne dreifach verglaste Fenster eingebaut.
Termine:
Sa., 27. November:
Jahresversammlung der „Gärtnerhof Entrup eG.“
verschoben auf 2022