Donnerstag, 25. November 2021

Hofbrief: KW 47 - Holz ist Wärme ist Licht...

Die Motorsäge ist wieder im Einsatz: Wenn die Arbeit auf dem Gemüseacker und im Stall weniger wird und die Bäume und Sträucher ihre Blätter abgeworfen haben, widmen wir uns der Brennholzwerbung und der Heckenpflege. Auf dem Hof wird der zentrale Heizkessel für Warmwasser und Heizung ausschließlich mit Scheitholz beschickt.

Ein Teil des Brennholzes fällt bei der Heckenpflege an: Alle fünf bis zehn Jahre können wir abschnittsweise die Weiden, Erlen und Eschen auf den Stock setzen. Das Tolle daran: Die Bäume treiben bei sachgerechtem Schnitt wieder aus und in fünf bis zehn Jahren sehen wir uns wieder! Zusätzlich lässt die Natur immer wieder Pappeln und Birken keimen – die wachsen so schnell, dass wir kein schlechtes Gewissen haben müssen. Sträucher wie Heckenrose, Schlehe, Holunder, Weißdorn oder Hasel behandeln wir dagegen möglichst schonend, stutzen sie höchstens etwas zurecht. Sie wachsen wesentlich langsamer, bieten vielen Lebewesen Wohnung und Nahrung und haben kaum negative Auswirkungen auf angrenzende landwirtschaftliche Nutzflächen. Insgesamt wachsen mehrere Kilometer Hecke rund um unsere Äcker und Wiesen. Gesägt werden darf nur im Zeitraum von Oktober bis Februar. Wir nehmen uns jeden Winter einzelne Abschnitte der Hecken vor. So entsteht eine große Vielfalt aus kurzen und schmalen, mittelgroßen sowie breiten Abschnitten mit hohen Einzelbäumen – da fühlen sich viele Tiere wohl.

Ein anderer Teil des Brennholzes kommt aus unserem kleinen Waldstück in Hofnähe. In den letzten Jahren haben wir vor Allem Holz aus Durchforstung und Sturmholz aufgearbeitet. Um den Wald nicht zu übernutzen, können wir nur so viel einschlagen, wie Holz nachwächst. Stellenweise pflanzen wir trockenheitstolerante Jungbäume nach. Woanders erneuert sich der Baumbestand sehr gut durch Naturverjüngung.

Als dritte Brennholzquelle erfragen wir beim Förster, wo in erreichbarer Entfernung Bäume eingeschlagen werden können. Teilweise werben wir das Holz selber, teils lassen wir uns die Stämme anliefern und sägen und spalten das Holz auf dem Hof.

Seit ca. fünf Jahren haben wir eine relativ effiziente Scheitholzheizung mit großen Warmwasserspeichern, ergänzt durch Solarthermie auf dem Dach. Der nächste Schritt, um unseren Verbrauch zu senken: Diese Woche werden im Erdgeschoss des Haupthauses endlich moderne dreifach verglaste Fenster eingebaut.

Termine:

  • Sa., 27. November:
    Jahresversammlung der „Gärtnerhof Entrup eG.“

    verschoben auf 2022

Mittwoch, 24. November 2021

Frisee-Kartoffel-Hack-Auflauf

Wenn man die Ernteausgabe auf dem Markt macht, dann bekommt man immer ganz gut mit wo der Schuh drückt. Nach der Zucchinischwemme ist es jetzt der Salat, der einigen CSA-Mitgliedern Kopfzerbrechen bereitet. Ich gestehe, mir kann es nicht genug Salat sein, aber vermutlich auch daher, weil ich ziemlich experimentierfreudig bin und viel variiere. Und gerade die etwas härteren Salate wie Endivien oder Frisee eignen sich auch gut zum kochen, probiert es aus. Ich habe eine vegane Variante gemacht, aber natürlich kann man Sahne, Milch, Hack, Käse etc. auch durch tierische Produkte ersetzen. 



Frisee-Kartoffel-Hack-Auflauf

4 Portionen, 30 x 22cm Auflaufform


1Kilo mehligkochende Kartoffeln
150 ml süße Sahne / Schlagfix
100 ml Hafermilch
20 g Margarine
1 TL Salz
¼ – ½ TL Kubebenpfeffer
¼ TL Piment

1 Friseesalat (400 g)
2 EL Rapsöl mit Buttergeschmack
1 EL Ahornsirup
½ TL Salz
¼ TL Kubebenpfeffer
¼ TL geriebene Orangenschale (Backzutat)

200 g Hack
1 Zwiebel (100 g)
1-2 Knoblauchzehen
2 EL Öl
½ TL Salz
1 TL Paprikapulver, edelsüß
½ TL Paprikapulver, geräuchert, scharf
Pfeffer nach Belieben
1 TL Ahornsirup

100 g Feta
50 g blanchierte Haselnüsse
¼ TL geriebene Orangenschale (Backzutat)


Die Kartoffeln schälen, in Salzwasser gar kochen und abschütten.
Sahne, Milch, Alsan und Gewürze hinzufügen und gut durchstampfen.

Während die Kartoffeln kochen den Salat klein schneiden, waschen und gut abtropfen lassen.
Eine Handvoll als Deko beiseite legen. Den Rest in einer großen Pfanne oder Topf in heißem Rapsöl unter wenden kurz braten bis er zerfällt. Mit den Gewürzen abschmecken.

Die Zwiebeln und Knoblauch schälen, klein würfeln und mit dem Hack und den Gewürzen in einer Pfanne mit heißem Öl anbraten bis die Zwiebeln glasig sind. Wenn das Hack vorgegart ist, kann es auch zum Schluß dazugegeben werden.

In einer Auflaufform zuerst den blanchierten Salat verteilen, dann das Hack und zum Schluß das Kartoffelpüree. Den Feta zerbröseln, die Haselnüsse grob haken und mit der geriebenen Orangenschale gleichmäßig über dem Auflauf verteilen.

Im vorgeheiztem Backofen bei 150 g Ober- / Unterhitze 20-30 Minuten backen.
Vor dem servieren mit dem rohen Salat bestreuen und etwas frischen Pfeffer drüber mahlen.

Donnerstag, 18. November 2021

Hofbrief: KW 46 - Gemüsevielfalt für den Winter

Die Kühlhäuser füllen sich nach und nach mit Lagergemüse. Möhren, Rote Bete, Steckrüben, Rettich, Knollensellerie, Weiß- und Rotkohl, Chinakohl und jetzt auch Zuckerhutsalat haben wir vom Feld geholt und in großen Holzkisten eingelagert. Auf den Feldern warten noch Radicchio, Pastinaken und Topinambur auf Erntemesser und Spaten – allesamt gut frostfest, aber nicht dem feuchten münsterländer Spätherbst bzw. den hungrigen Mäusehorden gewachsen.
Im Laufe des Winters können wir dann von der eingelagerten Vielfalt zehren; dazu gibt es frisch vom Feld Wirsing, Porree, Rosenkohl und Grünkohl und aus den Folientunneln Schnittsalat, Postelein und Feldsalat. Es bleibt also bunt!

Wer den Hof betritt, sieht auf den ersten Blick außer dem großen Haupthaus und der Remise mit dem Hofladen linker Hand noch die große Scheune stehen. Auf den ersten Blick macht sie einen soliden Eindruck und dient uns treu als Pferdestall, als Gemüsewaschplatz, zum Unterstellen diverser Maschinen und Geräte und als Überdachung zum Lagern und Kommissionieren der Gemüseernte. Der Zahn der Zeit hat aber durchaus an dem Gebäude genagt: Das Dach ist schon lange undicht und der hölzerne Dachstuhl dementsprechend marode. Die gemauerten Wände zeigen an manchen Stellen meterlange Risse, vielerorts ist der Mörtel ausgewaschen.
Aus der Überlegung, die alte Scheune zu renovieren, entstand die Idee, eine neue Halle am Standort der jetzigen Brennholzschuppen zu bauen. Dort hätten wir Platz, um alle landwirtschaftlichen Maschinen trocken unterzustellen sowie Heu und Stroh und evtl. auch das Brennholz gut zugänglich einzulagern. Die alte Scheune würden wir dann möglichst bald instand setzen und weiter nutzen.
Die langen Herbstabende nutzen wir, um Pläne zu schmieden, die Kosten zu ermitteln und die Finanzierung zu klären. Wir halten Euch auf dem Laufenden. Mal schauen, wohin die Reise geht...

Termine:

  • Sa., 27. November, 15 Uhr:
    Jahresversammlung der „Gärtnerhof Entrup eG.“
    Aktuelle Entwicklung in Landwirtschaft, Verarbeitung und Vermarktung; Vorstellung des Hof-Teams; finanzielle Situation des Betriebes; Ziele für das kommende Wirtschaftsjahr

Donnerstag, 11. November 2021

Hofbrief: KW 45 - Und nochmal Herbst...

Hochbetrieb auf dem Hof: Dem grauen Novemberwetter zum Trotz trafen sich am Samstag über 20 Menschen zum Sauerkraut herstellen. In zwei kurzweiligen 2-Stunden-Schichten wurden ca. 450kg Weißkohl geputzt, gewaschen, geschnitten, gewürzt und in die Gärtöpfe gestampft.

Die nächsten Wochen reift der Kohl in der warmen Stube zu leckerem Sauerkraut heran, um dann in den dunklen Wintermonaten unseren Speiseplan zu bereichern. Wir freuen uns drauf!

Wenn der Herbst uns ein paar trockene Tage schenkt, nutzen wir die hellen Stunden, um Obstbäume zu schneiden, die Rhabarberbeete vom Beikraut zu befreien, Mist auszubringen und Bau- und Brennholz im Wald zu schlagen. Die tägliche Routine – Melken, Füttern, Gemüse ernten und einlagern – läuft natürlich bei jedem Wetter weiter.
In den Folientunneln werden die letzten Beete mit Feldsalat und Schnittsalat bepflanzt.

Termine:

  • Sa., 27. November, 15 Uhr:
    Jahresversammlung der „Gärtnerhof Entrup eG.“
    Aktuelle Entwicklung in Landwirtschaft, Verarbeitung und Vermarktung; Vorstellung des Hof-Teams; finanzielle Situation des Betriebes; Ziele für das kommende Wirtschaftsjahr

Donnerstag, 4. November 2021

Hofbrief: KW 44 - Herbststimmung

Letzte Woche Mittwoch waren ca. 25 Drittklässler der Waldorfschule Münster bei uns und haben den Rote-Bete-Acker abgeerntet. Stolze 1,3 Tonnen kamen in den zwei Stunden Arbeit runter vom Feld. Dazu gab es eine Hofführung mit Tim Hubert von der Initiative Entrup 119 e.V. und die eine oder andere Begegnung mit Pferden, Katzen, Mäuschen, Regenwürmern, Spinnen und natürlich auch mit Schafen.

Mittlerweile ist das Feld bereits umgepflügt und eine Winterbegrünung eingesät – Ernte bis Neuansaat in nur einer Woche, ohne Maschineneinsatz und Bodenverdichtung, toll!

Es wird spürbar kälter, die Bäume verlieren ihr Laub und spätestens mit der Zeitumstellung und der frühen Abenddämmerung ist der Herbst mit voller Kraft eingezogen.
Auf dem Gemüseacker ernten wir nach und nach das
Lagergemüse. Rote Bete, Rettich, Möhren, Steckrüben und Chinakohl sind bereits eingelagert.
Knollensellerie, Kopfkohl, Zuckerhut und Radicchio
genießen noch die Sonnenstrahlen auf dem Acker – sobald stärkerer Frost angekündigt ist, werden wir auch sie abernten. Pastinaken und Topinambur kommen zum Schluss an die Reihe – Frost vertragen sie ohne Probleme, aber sie sind auch bei den Feldmäusen beliebt.

Neben der Ernte bleibt noch Zeit zum Aufräumen: Bewässerungsleitungen und Kulturschutznetze brauchen wir erst im nächsten Frühling.

Termine:

  • Sa., 06. November, 10 oder 12 Uhr:
    Ackertag „Sauerkraut“
    Gemeinsam verarbeiten wir den frisch geernteten Weißkohl, waschen, hobeln und würzen. Die Mischung wird in speziellen Gärtöpfen so lange gestampft, bis Kohlsaft austritt. Die natürliche Milchsäuregärung macht das Kraut haltbar, bekömmlich und besonders schmackhaft.
    Bitte verbindlich anmelden:
    https://terminplaner.dfn.de/zysnxMqpIZF8hV2y

  • Sa., 27. November, 15 Uhr:
    Jahresversammlung der „Gärtnerhof Entrup eG.“
    Bitte Termin vormerken, Einladung folgt...