Mittwoch, 31. März 2021

Hofbrief: KW 13 - Frühjahrsarbeiten, Bildungsarbeit, Erlebnisraum für Kinder

Das Frühjahr nimmt Anlauf. Die Ackerflächen und Wiesen werden begeh- und befahrbar. Die Vorbereitung der Gemüsebeete läuft auf Hochtouren (mit zwei Pferdestärken und schön leise). Ein großer Acker wird mit Futterhafer eingesät. Als Nächstes steht die Kontrolle der Weidezäune und das Schleppen der Wiesen an – das Gras wird grüner und wächst jetzt los!

Auch bei der Initiative Entrup 119 e.V., dem Trägerverein des Hofes, kommt Frühlingsstimmung auf. Neben altbekannten Renovierungsarbeiten und der Planung der Bewässerungsanlage soll auf dem Hof wieder mehr Bildungsarbeit in den Bereichen Landwirtschaft, Umweltschutz und Naturpflege laufen. Immerhin ist der Trägerverein vor bald 25 Jahren genau deshalb gegründet worden (siehe auch: https://www.entrup119.de/initiative/index.php)
Die Bildungsarbeit werden jetzt zwei motivierte und erfahrene Menschen in zunächst kleinem Stundenumfang mit eigenen Ideen bereichern. Luca und Tim stellen sich demnächst an dieser Stelle vor. Wir wünschen gutes Gelingen und sind gespannt!

(Nicht nur) in den Osterferien helfen die Hofkinder bei der Arbeit mit – die ganz kleinen bei der Salaternte oder beim Zwiebeln putzen, die großen beim Lämmer versorgen, beim Heuwagen befüllen oder auch schon bei den Arbeitspferden.

Donnerstag, 25. März 2021

Hofbrief: KW 12 - Frühlingsbeginn

Am Samstag begann astronomisch betrachtet der Frühling das passende Wetter lässt noch ein wenig auf sich warten…
Die Wintergemüsevorräte im Lager und auf dem Feld schwinden und manche lieb gewonnene oder auch verhasste Gemüseart wird man demnächst verabschieden dürfen. Rettich und Steckrüben, Weiß- und Rotkohl sind verbraucht und auch von Feldsalat und Postelein müssen wir uns bald verabschieden.

Die Menge der Milchprodukte nimmt aber bereits wieder zu – immer mehr Lämmer sind alt genug, um von Heu allein satt zu werden, sodass der Hofkäserei von Tag zu Tag mehr Milch zur Verfügung steht. Der erste Schnittkäse reift bereits im Keller. Außerdem sind noch einige Jungschafe aus dem Vorjahr übrig – es wird also noch einige Male Fleisch geben.
Die
Folientunnel sind reich bepflanzt mit Frühjahrskulturen wie Stielmus, Spinat, Mangold, Salate, Radies, Kohlrabi, Fenchel und Spitzkohl. Das Anzuchtgewächshaus ist voll mit tausenden von Setzlingen für die ersten Pflanzungen auf dem Acker. Auch wenn der Boden noch recht feucht ist von den Niederschlägen der letzten Wochen, wollen wir Anfang April mit Pflanzungen und Aussaaten im Freiland starten; bis dahin müssen aber noch einige Bearbeitungsschritte passieren:
Einige Flächen sind ungepflügt in den Winter gegangen, was jetzt eilends nachgeholt werden muss.
Dann werden die Pflugschollen mit Egge oder Schleppe zerkleinert, um den Acker eingezuebnen.
Eine Besonderheit im biologisch-dynamischem Anbau sind die Präparate:
Demnächst wird das selbst hergestellte Hornmistpräparat ausgebracht – zur ersten Bodenbearbeitung auf die Felder, zum Vegetationsbeginn auf die Wiesen.

Mit einfachen technischen Mitteln, möglichst wenig Energieaufwand (unbeheizte Folientunnel) und einem sich ergänzenden Angebot aus Pflanzenbau und Tierhaltung gestalten wir den Speiseplan in der Fastenzeit.

Donnerstag, 18. März 2021

Hofbrief: KW 11 - Bald kommt der Frühling!

Noch fühlt sich das nicht so an, aber der Frühling naht.
Sobald die Wiesen wieder trocken genug sind, wollen wir das abgesägte
Holz von den Kopfweiden und aus den Hecken häckseln. Die Hackschnitzel sollen nach und nach im Pferdestall als Einstreu dienen. Zusammen mit Pferdemist und Stroh ergibt das einen guten, Humus bildenden Kompost.
Dann kann es nächste Woche hoffentlich mit den Frühjahrsarbeiten losgehen:
Maulwurfshügel einebnen auf den Wiesen, Bodenbearbeitung auf den Ackerflächen. Die Schafe und Pferde sehnen sich nach der Weide, die Gemüsejungpflanzen wollen den Gemüseacker kennen lernen.

Das Hofteam hat seit dieser Woche Verstärkung in der Gärtnerei bekommen. Linda freut sich nach ihrem Biologiestudium und der gärtnerischen Ausbildung in Süddeutschland auf die Arbeit hier im hohen Norden. Wir wünschen einen guten Start!

Wir renovieren die Hofbäckerei. Neben Fliesen legen, verputzen und streichen bleibt leider kein Platz fürs Backen. Deshalb enthält der Ernteanteil diese Woche ein Brot vom Knufbäcker aus Voltlage bei Osnabrück.

Donnerstag, 11. März 2021

Hofbrief: KW 10 - Hofbäckerei wird renoviert, Hecke wird gepflanzt

Wir renovieren die Hofbäckerei. Neben Fliesen legen, verputzen und streichen bleibt leider kein Platz fürs Backen. Deshalb enthält der Ernteanteil diese und auch noch nächste Woche ein Brot vom Knufbäcker aus Voltlage bei Osnabrück. Markus Knuf verbäckt mit seinem Team Biogetreide aus regionaler Erzeugung.

Wenn das Wetter am Samstag mitspielt, pflanzen wir auf unserer Pachtfläche in Nordwalde eine neue Hecke dreireihig, 150m lang, aus verschiedenen heimischen Sträuchern: Heckenkirsche, Faulbaum, Traubenholunder, Kreuzdorn, Hundsrose, Schlehe, Schneeball, Ohr- und Purpurweide und Weißdorn.
Heckenpflanzen dienen vielen Pflanzen- und Tierarten als Lebensraum. Im Schatten der Sträucher siedeln sich vielfältige Pflanzen an – über viele Monate im Jahr finden sich dort Blühpflanzen. In der Hecke finden Vögel Nahrung und einen Nistplatz – ihr Gesang tut gut bei der Feldarbeit. Gehölzstreifen bremsen den Wind und sorgen für ein gemäßigtes Mikroklima auf der Ackerfläche.
In den ersten Jahren ist von der Hecke noch nicht viel zu sehen. Erst wenn die Sträucher sich etabliert haben, größer und dichter gewachsen sind, kann die schützende Umzäunung abgebaut werden und die Hecke wird ihrer Wortbedeutung gerecht: „hegga“ hieß im althochdeutschen einhegen, umzäunen.

Donnerstag, 4. März 2021

Hofbrief: KW 9 - Nestbau, Nährstoffkreislauf, Lehrlingsausbildung

 

Die Schneeglöckchen und Krokusse blühen und auch die ersten Narzissen treiben aus. Die Zugvögel kommen wieder. Das Tageslicht bleibt spürbar länger, das sonnige Wetter vertreibt die Winterstarre.

Wir haben die letzten Februartage genutzt, um wuchernde Hecken zu stutzen und Kopfweiden zu schneiden. Ab März sind die Sträucher tabu, weil die Vögel wieder mit dem Nestbau beginnen und dabei ungestört bleiben sollen.

So ein Mist! So wie Landwirte umgangsprachlich für dumm und ungebildet gelten, so wird auch keiner beim Anblick eines Misthaufens an einen Schatz oder an ein kostbares Vermögen denken. Nicht so die Biobauern.
Wir streben im landwirtschaftlichen Betrieb einen
geschlossenen Kreislauf an:
Die Tiere bekommen hauptsächlich betriebseigenes Futter, der Winterstall sollte möglichst mit eigenem Stroh eingestreut werden und die Felder werden mit Mist von den eigenen Tieren gedüngt.
Eigentlich ist das ziemlich zeitgemäß, cradle to cradle heißt das heute. Die Nitratproblematik im Grundwasser haben wir wegen der Futterimporte aus Übersee und der industriellen Kunstdünger.
Ein guter Mist von Wiederkäuern ist mit ausreichend Einstreu vermengt,
welche die Sickersäfte auffängt, und er stinkt nicht, d.h. er emittiert deutlich weniger klimarelevante Gase, als das gerne mal pauschal für jegliche Art von Mist in den Statistiken genannt wird. Mist zählt zu den organischen, heißt lebendigen Düngern. Er düngt nicht unmittelbar die Nutzpflanzen, sondern vermehrt die Bodenfruchtbarkeit. Bestenfalls bauen wir Humus auf, der Kohlenstoff aus der Atmosphäre bindet.
Wer jemals die
„magische“ Düngewirkung von Mist erlebt hat, wird mit Sicherheit den Misthaufen ganz anders anschauen.

Ende Februar stand ein Wechsel bei den Auszubildenden an.
Mariele hat ihr erstes Lehrjahr bei uns im Gemüsebau beendet und wechselt für die nächsten zwei Ausbildungsjahre vom sonnigen Münsterland auf einen Gärtnerhof in der fruchtbaren Soester Börde. Wir danken für Deinen Einsatz, deine professionelle Herangehensweise und das außergewöhnliche Interesse. Alles Gute!
Ab März beginnt Maron seine dreijährige Ausbildung und ergänzt unser Gärtnereiteam. Er hat bereits Erfahrungen gesammelt auf mehreren Höfen mit Gemüsebau und Pferdearbeit. Einen guten Start...