Montag, 27. Februar 2012

Fernsehbericht über unsere CSA Gemeinschaftslandwirtschaft

Am 17. Februar war ein Fernsehteam vom WDR auf unserem Hof, um einen Beitrag über unsere CSA Gemeinschaftslandwirtschaft zu machen. Montag abend lief dieser Beitrag in der Sendung "Markt" im WDR Fernsehen.

Für alle, die den Beitrag verpasst haben oder noch mal sehen möchten: Hier ist der Link zu dem Beitrag: http://www.wdr.de/tv/markt/sendungsbeitraege/2012/0227/03_landwirtschaft.jsp

Sonntag, 19. Februar 2012

Pollock'scher Mandelkuchen

Wieso Pollock?  Paul Jackson Pollock (1912-1956) Aktionskünstler, bekannt geworden durch seine Aktionen mit dem  "Dripping Painting". Er breitete eine große Leinwand aus, machte Löcher unten in eine Farbdose und stellte sich auf eine hohe Leiter und ließ die Farbe auf die Leinwand tropfen. Kunst??
Kleiner Spaß!
Für den Kuchen werden benötigt: 300g Mehl, 1 Päck. Backpulver, 250g Rohrzucker, 2 Päck. Vanillezucker, 1 Prise Salz, 4 Eier, 2 Essl. Milch, 200ml Schlagsahne
Für den Belag: 150g Honig, 125g Butter, 5 Essl Milch, 200g gemahlene Mandeln, 50g zartbittere Schokolade.
Mehl mit Backpulver mischen, Zucker, Vanillezucker, Eier, Salz und 2 Essl. Milch zu einem glatten Teig verrühren. Sahne steif schlagen und zügig und homogen in den Teig einrühren. Den Teig auf einem Backblech gleichmäßig verteilen und bei 175 ° C  10- 12 Min. aufbacken.
In dieser Zeit Butter und Honig in einem kleinen Topf aufschmelzen Milch und Mandeln einrühren. Schokolade im Wasserbad (kleiner Topf im großen Topf mit Wasser) schmelzen.
Den Kuchen wenn er anfängt leicht zu bräunen aus dem Ofen nehmen und die Mandelmasse auf dem Kuchen verteilen und nochmals 10-12 Min backen bis der Kuchen goldbraun ist.
Kuchen aus dem Ofen nehmen und die flüssige Schokolade mit einer Gabel oder Pinsel oder Döschen mit Loch wie Pollock auf der Kuchenoberfläche verteilen.
Erkalten lassen und aufschneiden.  Pollock bekam für seine Bilder Millionen! Was für ein teurer Kuchen.

Freitag, 17. Februar 2012

Kohlrabi-Rezepte

Wiederholt wurde ich im CSA Raum gefragt: "Was macht man bloß mit diesen Riesenkohlrabi?"
Hier zwei Anwendungsmöglichkeiten

Kohlrabi in Bechamelsauce

4 Personen, vegetarisch, schnell, preiswert, einfach

Zutaten: 1 mittelgr. Kohlrabi Superschmelz (ca. 1,5 kg; die größten von unserem Hof wiegen über 3kg), 40g Butter, 2Essl Mehl, 150 ml Milch, das Kochwasser vom Kohlrabi, Salz, Pfeffer, Muskat, 1 Spritzer Zitrone.
Zubereitung: Den Kohlrabi schälen, dabei dick schälen am Wurzelende, damit der holzige Anteil sicher entfernt ist, den Kohlrabi in 1cm dicke Scheiben schneiden und die Scheiben in 1 cm dicke Stifte. Die Stifte in den Topf mit Dämpfeinsatz geben und mit Wasser aufsetzen und 15 min kochen.
In dieser Zeit die Butter in einer Kasserole schmelzen und das Mehl hineingeben und zu einem Teigklumpen rühren, nach und nach mit der Milch kräftig und schnell zur dicken Sauce rühren und mit dem Kochwasser des Kohlrabi auf die gewünschte Konsistenz bringen. Zitrone, Prise gem. Muskat zugeben und mit Salz und Pfeffer nach Belieben würzen. Die Sauce auf die gedämpften Kohlrabi geben. Fertig.

Variationen: In die Sauce Käse einschmelzen oder mit Tomatenmark und Oregano würzen oder gebratene Zwiebeln oder Porree einrühren oder mit Knoblauch würzen oder Senf oder Curry oder Paprika oder Bockshornklee oder etc.... Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt

Guten Appetit Piet Ammann
Kohlrabi als Rohkost
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit ist, die geschnittenen Stifte roh mit verschiedenen Dips zu geniessen. Macht sich gut auf einem Buffet.

Samstag, 11. Februar 2012

Wir optimieren die Wertschöpfungskette!

Welch wunderbaren Produkte uns die Entruper-Schafe liefern, muss ich Euch ja nicht sagen. Ein Rohstoff, der bisher weitgehend ungenutzt blieb, war die Wolle. Wir wollen das nun ändern.
Ich habe einen Sommer lang Wolle gewaschen, mit der Hand und in einem selbstkreierten Drei-Bottich-System. Ich habe einen Winter lang Wolle mit der Hand gekämmt und dabei häufig wegen Muskelkater aufhören müssen. Dann habe ich gesponnen, um in diesem Winter endlich meine langersehnte „Schafswollweste“ fertig zu stellen.


Selbst wenn mein Spinnrad heiß läuft, werde ich es aus Mangel an Kraft und Zeit nicht alleine schaffen, die Wolle von all unseren Schafen zu verarbeiten. Aber vielleicht finden sich ja noch einige Wollverrückte oder Stricklieseln , die Lust haben das Spinnen zu lernen oder die gesponnene Wolle zu verstricken, damit wir von möglichst vielen Schafen die Wertschöpfungskette vervollständigen können.

Ich habe nun zumindest das „Feeling von Entrup“ auf meiner Haut und den Duft der Schafe immer in der Nase.

Montag, 6. Februar 2012

Was ist wesentlich? – Ein Bericht von der Landwirtschaftlichen Tagung 2012 in Dornach


Alljährlich treffen sich Landwirte, Händler, Berater, Forscher, Züchter, Ausbilder und Auszubildende sowie Freunde der biologisch-dynamischen Landwirtschaft in Dornach/Schweiz. Ein kosmopolitisches Stelldichein von 500 Menschen aus 29 Ländern zum Gedankenaustausch, Planen und Besinnen. Milchbauern vom Niederrhein ebenso wie Landwirte aus Norwegen, Russland, China, Indien, Ägypten, USA, Kanada, Costa Rica, Brasilien oder Chile. Leute, die in Japan gerade eine CSA aufbauen und Farmer, die in den USA schon lange eine CSA betreiben - alle mit einem riesigen Sack voller Erfahrungen und Geschichten und jederzeit bereit davon zu berichten.

Zentraler Bestandteil des Kongresses waren die World-Café Workshops. Austausch von Erfahrungen und das Herausarbeiten eines kollektiven Bewusstseins über das Wesentliche in der täglichen Praxis, das Wesentliche am Landwirtschaftlichen Kurs Rudolf Steiners (die Grundlage der biodynamischen Landwirtschaft) und für die Welt waren die Themen unter dem übergreifenden Motto „Vorwärts zu den Quellen – biodynamische Landwirtschaft - was ist wesentlich?“. Begleitet wurden die Workshops von einem Rahmenprogramm mit internationalen Referenten, deren Beiträge simultan in 4 Sprachen übersetzt wurden – hier eine Auswahl bekannter Persönlichkeiten:

Helmy Abouleish
, Chef von Sekem, einem ägyptischen Demeter-Betrieb mit 2.000 Mitarbeitern. Abouleish, der in die Mühlen der ägyptischen Revolution gekommen war und 100 Tage in Untersuchungshaft sitzen musste, bevor er freigesprochen wurde, berichtete wie er während dieser Zeit zum „Wesentlichen“ zurückgefunden hatte.
Thomas Radetzki, Imkermeister und Vorsitzender des Bienenzüchterverbandes Mellifera, der vor dem Europäischen Gerichtshof einen Entschädigungsanspruch für mit gentechnisch veränderten Pollen kontaminierten Honig durchgesetzt hat.
Monika Griefahn, Mitgründerin von Greenpeace Deutschland, SPD-Politikerin und Co-Vorsitzende der Right Livelihood Award Foundation („Alternativer Nobelpreis“), die berichtete, welche Rolle das „Wesentliche“ bei der Auswahl der Preisträger hat und welche teilweise immensen positiven Auswirkungen die Verleihung für die Arbeit der Preisträger in ihren Heimatländern hat.
Wolfgang Gutberlet, Träger des Bundesverdienstkreuzes und ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Lebensmittelkette tegut aus Hessen, der einen Vortrag über menschengemäße und gesunderhaltende Lebensmittel hielt.
Benny Haerlin, Journalist, ehemaliger Herausgeber von „radikal“, Berliner Hausbesetzer, in den 80er Jahren grüner Europapolitiker, Vater der Gentechnik-Kampagnen von Greenpeace und heute Mitarbeiter der Zukunftsstiftung Landwirtschaft berichtete über seine Mitarbeit am Weltagrarbericht und die Bedeutung kleinbäuerlicher, ökologischer Landwirtschaft für die Zukunft der Menschheit.

Und was ist nun das Wesentliche an der biologisch-dynamischen Landwirtschaft? In der praktischen Arbeit ist es die Liebe zur Natur, die Liebe zur Arbeit, die Liebe zu den Menschen und nicht zuletzt die Liebe zu sich selbst – aber auch die Treue, die im anstrengenden Alltag immer wieder die Erinnerung an die wirklichen Ziele und Aufgaben wach hält. Wesentliches Prinzip der biologisch-dynamischen Landwirtschaft ist aber auch die Individualität eines jeden Hofes in seiner Landschaft, die Individualität jeder Pflanze und jeden Tieres, jedes Mitarbeiters und jedes Kunden.

Was auch immer: das was wir auf entrup119 und viele andere Landwirte auf anderen Flecken der Welt machen, fühlt sich ‚gut und richtig’ an – lasst uns weiter daran arbeiten!

Nicht wahr, all das erscheint heute wie verrückt - das weiss ich schon -, aber denken Sie doch nur einmal, was alles den Leuten bis heute in der Welt für verrückt erschienen ist, und was nach ein paar Jahren eingeführt wird.

Rudolf Steiner, Landwirtschaftlicher Kurs, Koberwitz 1924

Samstag, 4. Februar 2012

Kochbücher

Die literarische Gattung "Kochbuch" gehört seit längerem zu meinem Lesestoff. Hier meine kulinarischen Literaturtipps: "Arm aber bio", ein Selbstversuch, einen Monat lang mit dem Hartz IV-Budget ausschließlich bio zu essen. Es geht, auch wenn es mit furchtbar viel Umständen, Pfennigfuchsereien und zeitlichem Aufwand verbunden ist. Aber das Buch liefert einfache und leckere Rezepte, die jeweils mit wenigen Zutaten auskommen. Auf der Website gibt's dann noch mehr Rezepte und das Kochbuch zum Buch ist wahrscheinlich auch lohnenswert.
Zweites Kochbuch vom Gärtnerhof Röllingsen im Sauerland, die wie ich finde, so etwas ähnliches wie CSA machen. Das Kochbuch haben die Leute vom Hof rausgebracht, man erfährt Wissenswertes über die biologisch-dynamische Landwirtschaft  und findet jahreszeitlich sortiert einfache Anleitungen für "satt und zufrieden". Das Buch ist über die Website zu bestellen.

Donnerstag, 2. Februar 2012

Wenn die italienische Küche auf den deutschen Winter trifft...

... dann gibt es Rosenkohl-Gnocchi-Pfanne. Und da sich die mehligkochenden Kartoffeln vom Hof hervorragend für Gnocchi eigenen, kommt hier mal ein passendes Rezept dazu. Mit ein bisschen Zeit ergibt es eine grandiose Geschmackskonstellation.

Zutaten (für 4 Personen):

Für die Gnocchi:

1 kg mehligkochende Kartoffeln

150g Mehl

100g Hartweizengrieß

Salz

500g Rosenkohl

ca. 150g eingelegte Tomaten (idealerweise im letzten Sommer selber eingelegt)

Olivenöl

Salz, Pfeffer

Zubereitung:

Für die Gnocchi die Kartoffeln schälen und kochen. Anschließend stampfen und abkühlen lassen, bis man den Brei gut kneten kann. Dann zusammen mit dem Mehl, Grieß und Salz gut verkneten bis ein schöner Teig entsteht. (Wenn die Kartoffeln nicht mehlig genug sind kann ein Ei im Teig die richtige Konsistenz erzeugen)

Eine Rolle formen und in ca. 3 cm lange Stücke schneiden. Diese Stücke mit der Gabel eindrücken, so dass die „klassische Gnocchiform“ entsteht. Die Gnocchi in einen großen Topf mit kochendem Salzwasser geben. Wenn die Gnocchi nach oben steigen die Hitze zurückdrehen und weitere 10 Minuten garen. Wichtig: das Wasser darf dann nicht mehr kochen.

Zwischendurch den Rosenkohl wie üblich putzen und in Salzwasser blanchieren und die eingelegten Tomaten kleinschneiden.

Nach 10 Minuten die Gnocchi in einer Pfanne anbraten und nach kurzer Zeit den Rosenkohl und die Tomaten hinzugeben. Alles mit Salz und Pfeffer abschmecken und dann genießen. Geriebener Käse verfeinert das Essen zu guter letzt.

Leider bin ich am Ende des Tages so hungrig das ich es nicht mehr geschafft habe ein Foto von diesem grandiosen Essen zu machen. Vielleicht klappt es beim nächsten Mal.

Und noch ein Tipp: Falls es hier noch ein paar Experten gibt, die denken, dass man aus Kartoffelpüree vom Vortag durch die Zugabe von Mehl und Grieß am nächsten Tag hervorragend Gnocchi machen kann: Nein, es geht nicht, die zerfließen im Topf. Ich habe es selber getestet.

Lasst es Euch schmecken. Ich bin jetzt satt :-)