Donnerstag, 28. Oktober 2021

Hofbrief: KW 43 - Wir haben es in der Hand...

Initiativ werden, etwas Neues wagen, die eigene Lebensumwelt selbst mitgestalten… Das war vor 25 Jahren der Gründungsimpuls der „Initiative Entrup 119 zur Erforschung und Förderung des biodynamischen Landbaus e.V."
Bio-Lebensmittel waren rar; gleichzeitig wurde es immer deutlicher, dass immer mehr Menschen den Bezug zu den Lebensgrundlagen, zu Umwelt, Natur und zur Nahrungsmittelversorgung verloren. Was tun?

Aus dem Umkreis des damaligen Gärtnerhofs „drunter&drüber“ wurde ein Verein gegründet, um die Hofstelle Entrup 119 zu kaufen und die biologisch-dynamische Bewirtschaftung der anliegenden Äcker und Wiesen langfristig zu sichern. Weiterhin haben sich die GründerInnen vorgenommen, auf dem Hof Naturschutz und Umweltbildung zu betreiben. Zusätzlich sollte es Raum für Kultur und Handwerk geben. Diese spannenden Aufgaben wurden zunächst auf die Schultern vieler Mitglieder verteilt, um Engagement zu ermöglichen.

Mittlerweile ist das Thema Hofkauf abgeschlossen und der Enthusiasmus der Anfangsjahre ist einem Weiter-So gewichen. Es läuft doch, oder?

Die ökologische Bewirtschaftung des Hofes steht für das jetzige Hofteam außer Frage und wir werden in vielen Bereichen zunehmend professioneller. Für die Bildungsarbeit wurden mittlerweile Luca und Tim engagiert, um verschiedene Zielgruppen kompetent ansprechen zu können.

Die Herausforderung für die nächsten Jahre wird es sein, das ehrenamtliche Engagement rund um den Hof zu erhalten und auszubauen – sei es bei der Organisation der Hoffeste und kultureller Veranstaltungen, sei es bei der Erhaltung und Verbesserung der Gebäudesubstanz, sei es bei der Öffentlichkeitsarbeit oder beim praktischen Naturschutz.

Ohne die Initiative vor 25 Jahren gäbe es unseren Hof heute nicht! Unsere Verein braucht wieder mehr engagierte Mitglieder – Menschen mit Initiative, die gerne ihre Lebensumwelt gestalten. Wer möchte am Samstag (30.10., siehe unten) uns und unsere Arbeit bei einer Jahresversammlung kennen lernen?

Termine:

  • Sa., 30. Oktober, 15 Uhr:
    Mitgliederversammlung der „Initiative Entrup 119 e.V.“
    Bericht von der Arbeit der letzten zwei Jahre:
    Bildungsarbeit, Umwelt- und Naturschutz, Baumaßnahmen und Renovierungsarbeiten an den Hofgebäuden
    Außerdem wird die finanzielle und personelle Situation der „Initiative“ dargestellt,
    sowie die Pläne für das kommende Jahr.

  • Sa., 06. November, 10 oder 12 Uhr:
    Ackertag „Sauerkraut“
    Gemeinsam verarbeiten wir den frisch geernteten Weißkohl, waschen, hobeln und würzen. Die Mischung wird in speziellen Gärtöpfen so lange gestampft, bis Kohlsaft austritt. Die natürliche Milchsäuregärung macht das Kraut haltbar, bekömmlich und besonders schmackhaft.
    Bitte verbindlich anmelden: https://terminplaner.dfn.de/zysnxMqpIZF8hV2y

Samstag, 23. Oktober 2021

Palm- oder Schwarzkohl mit Kamut-Spaghetti

 Ich gebe es ungerne zu, aber für einen speziellen Themen-Kochabend mußte ich letztes Jahr tatsächlich Palm- oder auch Schwarzkohl im Internet bestellen. Nachdem ich alle Märkte und Gemüseläden in der Stadt abgeklappert hatte blieb mir leider keine anderes Wahl. Um so schöner, dass wir dieses Jahr bei Entrup selbst dieses tolle Gemüse anbauen. Und da ich beim Ackertag mitgeholfen habe den Kohl vom Franzosenkraut zu befreien, werde ich ihn ganz besonders genießen. Da es sich um ein neues Gemüse handelt, werden sich viele bestimmt fragen was sie damit machen können. Als kleine Anregung ist hier mein Rezept vom letzten Jahr.



Palm- oder Schwarzkohl mit Kamut-Spaghetti

4 Portionen

 

400 g Kamut-Spaghetti

600 g Palmkohl

2 Zwiebeln (100 g)

1 Knoblauchzehe

Öl zum braten

300 ml Gemüsebrühe

100 g Frischkäse

100 ml Sahne / Hafer Cuisine

Saft ½ Zitrone

½ Zitrone, in 4 Spalten geschnitten

1 TL Muskat

½ TL Schabziger Klee

Salz, schwarzer Pfeffer

1-2 handvoll Radieschen Sprossen

 

Zubereitung:

Die Spaghetti nach Packungsbeilage kochen.

Trockene Stielenden vom Palmkohl entfernen und ganz dicke Stiele abflachen oder entfernen.

Wasche und gut abtropfen lassen.

Die Zweibeln und Knoblauch schälen, klein würfeln und in einem großen Topf in ca. 2 EL Öl glasig dünsten.

Den Palmkohl hinzufügen und unter rühren 1-2 Minuten mit dünsten. Mit Gemüsebrühe ablöschen und ca. 15 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen bis der Kohl weich genug ist.

Die Hitze herunter drehen Frischkäse, Sahne/Hafercuisine und Zitronensaft unterrühren und mit den Gewürzen abschmecken.

Spaghetti und Palmkohl auf 4 Teller verteilen und mit Radischen Sprossen bestreuen. Die Zitrone mit auf den Teller legen und nach belieben noch etwas Saft über den Kohl zu geben.

 



 

Donnerstag, 21. Oktober 2021

Hofbrief: KW 42 - Anders auf die Arbeit schauen...

Im Herbst ist endlich wieder Zeit für Reparaturen und Renovierungsmaßnahmen. Am Wochenende hat Wolfgang aus dem Kreis der Genossenschaftsmitglieder mit Hilfe aus dem Hofteam die Decke unserer Backstube isoliert. Nach dem Fliesen der Bäckereiwände letzten Winter sorgen wir mit dieser Maßnahme für ein besseres Raumklima und weniger Reinigungsaufwand. Vielen Dank an Wolfgang für den tollen Einsatz!

Seit letzten Freitag melken wir die Schafe nur noch einmal täglich. Die Tiere sind jetzt im letzten Drittel ihrer Laktation und das herbstliche Wetter tut sein Übriges, sodass das Gras auf der Weide kaum nachwächst. Entsprechend ist die Milchmenge zuletzt stark zurück gegangen.

Im Rahmen der „Herbstsause“ (Altenberger Herbstferienprogramm) kommen in diesen Tagen mehrfach Kindergruppen zum Hof. Zusammen mit Luca und Tim von der Initiative Entrup 119 e.V. erkunden sie spielerisch den Hof und beteiligen sich an der Arbeit auf dem Gemüseacker. Spannend, was Kinder für einen anderen Blick auf unsere täglichen Arbeiten haben…

Termine:

  • Sa., 06. November, 10 oder 12 Uhr:
    Acker
    tag „Sauerkraut“
    Gemeinsam verarbeiten wir den frisch geernteten Weißkohl, waschen, hobeln und würzen. Die Mischung wird in speziellen Gärtöpfen so lange gestampft, bis Kohlsaft austritt. Die natürliche Milchsäuregärung macht das Kraut haltbar, bekömmlich und besonders schmackhaft.
    Erfahrungsgemäß brauchen wir ca. vier Stunden mit Vor- und Nachbereitung. Deshalb unser Vorschlag: Die Frühaufsteher kommen um 10, die Ausgeschlafenen um 12 Uhr. Niemand muss den Vier-Stunden-Marathon mitmachen und trotzdem sind am Ende noch ausreichend Menschen zum Aufräumen da.
    Bitte verbindlich anmelden: https://terminplaner.dfn.de/zysnxMqpIZF8hV2y

Donnerstag, 14. Oktober 2021

Hofbrief: KW 41 - Ertrag, Effizienz und Zuwendung

Ist es die Ackerfläche? Die verfügbare Menge an Dünger? Stickstoff, Phosphor, Kali? Ist es das Wasser? Die Temperatur, die Anzahl der Sonnenstunden? Was begrenzt den Ertrag in der Landwirtschaft? Wann ist Landbau besonders effizient? Wie viele Menschen kann ein Hektar Land ernähren?

Fragen, die im Zusammenhang mit dem Wachstum der Weltbevölkerung an Brisanz gewinnen. Landwirtschaftliche Nutzflächen verarmen durch Misswirtschaft oder gehen durch Überbauung unwiederbringlich verloren. Ackerböden sollen nicht nur die Ernährung sichern, sondern auch die Futtertröge der Nutztiere in der Intensivmast füllen und auch „nachhaltige“ Kraftstoffe für Verbrennungsmotoren liefern. Das Land wird knapp. Immer effizientere Maschinen und neu gezüchtete Hochleistungssorten sollen es richten und aus dem knappen Land das Maximum rausholen – leider nicht zum Vorteil unserer Umwelt und der auf dem Land arbeitenden Menschen.

Betrachten wir den Faktor Zeit: Die ist heutzutage überall knapp und wird mit Gold aufgewogen. Besonders in der Landwirtschaft ist es wichtig, Aussaat, Düngung, Pflegemaßnahmen zur richtigen Zeit zu tun. Oft sieht man beim schönen Fahrradausflug am Sonntag die Bauern auf dem Feld arbeiten (heutzutage im Traktor mit dem Nachwuchs auf dem Beifahrersitz). Selbstverständlich arbeiten die Bauern auch an Sonn- und Feiertagen! Das Wetter richtet sich nicht immer nach unseren Wünschen. Eine Sorge weniger, wenn die Getreidesaat im Boden ist oder der Mist gestreut ist – morgen und die nächsten Wochen könnte es zu nass sein für die Heuernte oder zu trocken für die Keimung der Saat, oder nicht windig genug und das rausgestriegelte Beikraut wächst wieder an und und und…
Mit den großen Maschinen schafft ein Mensch viel Arbeit pro Zeiteinheit. Und immer weniger Menschen arbeiten noch im Landbau und sollen trotzdem das Land bebauen und die Ernte einbringen. Also weiter aufrüsten?

Schauen wir in den globalen Süden, wo die Menschen noch vielerorts das Land in Handarbeit oder mit Zugtieren bewirtschaften. Ähnlich unseren Privatgärten, in denen wir gerne viel Zeit verbringen, kümmern sich die Kleinbauern mit Hingabe um jedes kleinste Fleckchen Land. Jede Ecke, jeder Hang wird bebaut, wo niemals eine Maschine arbeiten könnte. In den Beeten wird Mischkultur betrieben und die Fläche doppelt und dreifach genutzt, wenn die Bohnen den Mais mit Nährstoffen versorgen und zusammen mit den Kürbissen an den hohen Maisstangen empor klettern. In den Hecken wachsen Obststräucher, Nüsse und Obstbäume. Das ist effiziente Flächennutzung, angepasst an den natürlichen Standort und angewiesen auf viel bäuerliches Wissen und vor allem Zeit. Ein solcher Arbeitsplatz in der Landwirtschaft ist mit seiner Vielfalt wesentlich attraktiver für Berufsanfänger und gleichzeitig viel ertragstabiler. Gelingt die eine Frucht nicht, bringt die andere um so mehr Ertrag ein. Vielfalt braucht Zuwendung und Zeit, und wer Zeit investiert, wird die beste Ernte einfahren.

Termine:

  • Sa., 16. Oktober, 10 Uhr:
    Ackertag „Möhrenernte
    Acht Reihen Lagermöhren stehen noch auf dem Feld. Wir graben die knackigen Wurzeln mit dem Spaten aus, drehen das Laub ab und packen die Möhren mit reichlich Erde in große Lagerkisten. Das macht großen und kleinen TeilgeberInnen Freudeund naschen ist natürlich erlaubt!
    Anmeldung erforderlich:

    https://terminplaner.dfn.de/qjkc5QUtFJPpyL3C

  • Sa., 06. November, 10 oder 12 Uhr:
    Ackertag „Sauerkraut“
    Gemeinsam verarbeiten wir den frisch geernteten Weißkohl, waschen, hobeln und würzen. Die Mischung wird in speziellen Gärtöpfen so lange gestampft, bis Kohlsaft austritt. Die natürliche Milchsäuregärung macht das Kraut haltbar, bekömmlich und besonders schmackhaft.
    Erfahrungsgemäß brauchen wir ca. vier Stunden mit Vor- und Nachbereitung. Deshalb unser Vorschlag: Die Frühaufsteher kommen um 10, die Ausgeschlafenen um 12 Uhr. Niemand muss den Vier-Stunden-Marathon mitmachen und trotzdem sind am Ende noch ausreichend Menschen zum Aufräumen da.
    Bitte verbindlich anmelden:
    https://terminplaner.dfn.de/zysnxMqpIZF8hV2y

Montag, 11. Oktober 2021

Jahreshauptversammlungen SoLaWi, Verein und Genossenschaft

Erntedank auf Entrup119

Nachdem wir am 3. Oktober eine schöne CSA-Jahresversammlung auf dem Hof hatten, stehen die nächsten Treffen an. Interessierte Mitglieder der Solidarischen Landwirtschaft sind herzlich eingeladen, auch die Jahreshauptversammlungen von Verein und Genossenschaft zu besuchen: 

Sa, 30.10.21 Initiative Entrup 119 e. V., 15 Uhr

Sa, 27.11.21 Genossenschaft Gärtnerhof Entrup eG., 15 Uhr

Die Arbeitsbereiche auf Entrup 119 basieren ja auf drei sich ergänzenden Säulen. Die Organisation mag für Außenstehende und neue Mitglieder auf den ersten Blick etwas kompliziert erscheinen. Eigentlich ist sie jedoch ganz einfach, deshalb hier einmal ganz kurz und in groben Züge erklärt: Die gemeinnützige Initiative Entrup 119 e.V.ist Besitzerin der Hofstelle und kümmert sich um den Erhalt. Außerdem nimmt sie vielfältige Bildungsaufgaben im Umwelt- und Naturschutz wahr. Die Genossenschaft Gärtnerhof Entrup eG. beschäftigt die Mitarbeiter und führt die geschäftlichen Belange wie den Verkauf der Erzeugnisse im Hofladen und auf Wochenmärkten sowie die Versorgung der CSA-Mitglieder. Zur CSA-Verbrauchergemeinschaft gehören heute 220 Mitglieder, die mit ihrem monatlichen Beitrag die Herstellung der Ernteerzeugnisse finanziert und dafür jede Woche eine Ernteeinheit erhält mit Gemüse, Produkten vom Schaf, Brot, Eiern und im Herbst manchmal Obst von den Streuobstwiesen.

Zudem bilden wir Arbeitsgemeinschaften nach Bedarf, wie zum Beispiel für die Organisation des Hofffestes oder für größere Baumaßnahmen.

Eine genauere Hofbeschreibung findet Ihr hier.

Ein guten Einblick in die Hofstruktur erhaltet Ihr auch auf den Jahreshauptversammlungen von CSA, Verein und Genossenschaft.

Donnerstag, 7. Oktober 2021

Hofbrief: KW 40 - Erntedankfest, Gemeinschaftshof, Obsternte

Das Erntedankfest hatten wir dieses Jahr in Kombination mit der Solawi-Jahresversammlung geplant. Am vergangenen Sonntag fanden sich trotz Regenwetter über 40 Menschen auf dem Hof ein, um gemeinsam auf das vergangene Jahr zurück zu blicken und Dank zu sagen für die reiche Ernte.

Zu Beginn wurde mit einem leichten Sekt auf das Wiedersehen nach der Zwangspause im letzten Jahr angestoßen und ein gemeinsames Erntelied gesungen. In mehreren Gruppen gab es bei Hofführungen und bei einer Diskussionsrunde die Gelegenheit, den Hof (besser) kennenzulernen und Themen rund um die Gemeinschaftshof-Idee zu vertiefen. Der Sonntagnachmittag fand seinen Ausklang in Gesprächen bei Kaffee und Kuchen. Vermutlich sind sich Alle einig, dass trotz der regennassen Anfahrt ein „echtes“ Treffen mehr Wirkung hat als eine Videokonferenz vor dem heimischem Bildschirm…

Die diesjährige Obsternte fällt diese Jahr aufgrund der kalten Witterung zur Obstblüte eher gering aus. Als Ergänzung durften wir bei den Solawi-Mitgliedern Mechthild und Piet Äpfel und Birnen erntendie werden am Samstag zusammen mit den Quitten vom Hof zu einem leckeren Mischsaft gepresst. Vielen Dank nach Billerbeck!

Termine:

  • Sa., 9. Oktober, 10:30 Uhr: Ackertag „Obsternte“
    Wir schütteln die reifen Früchte von den Bäumen und sammeln das Fallobst. Daraus stellt eine regionale Mosterei leckeren naturrüben Apfelsaft her. Für den Eigenbedarf kann gerne auch Tafelobst gepflückt werden.
    Wir bitten um Anmeldung:
    https://terminplaner.dfn.de/Ebsvy4r465Y2fpdh

    Der Treffpunkt ist direkt auf der Streuobstwiese in Kümper, eine Anfahrtskizze senden wir auf Anfrage gerne zu.

  • Sa., 06. November, 10 oder 12 Uhr:
    Acker
    tag „Sauerkraut“
    Gemeinsam verarbeiten wir den frisch geernteten Weißkohl, waschen, hobeln und würzen. Die Mischung wird in speziellen Gärtöpfen so lange gestampft, bis Kohlsaft austritt. Die natürliche Milchsäuregärung macht das Kraut haltbar, bekömmlich und besonders schmackhaft.
    Erfahrungsgemäß brauchen wir ca. vier Stunden mit Vor- und Nachbereitung. Deshalb unser Vorschlag: Die Frühaufsteher kommen um 10, die Ausgeschlafenen um 12 Uhr. Niemand muss den Vier-Stunden-Marathon mitmachen und trotzdem sind am Ende noch ausreichend Menschen zum Aufräumen da.
    Bitte verbindlich anmelden:
    https://terminplaner.dfn.de/zysnxMqpIZF8hV2y