Donnerstag, 31. März 2022

Vielfalt braucht Zuwendung braucht Freiräume

Hofbrief: KW 13 

Im Ackerbau können wir die Arbeit leider nicht mit den Arbeitspferden erledigen – die Flächen sind zu weit verstreut und auch zu groß. Dennoch versuchen wir sie möglichst naturgemäß zu bewirtschaften: Dieses Jahr bauen wir beispielsweise Gemenge aus Getreide und einer zweiten Frucht wie Ackerbohne oder Leindotter an.

So vermeiden wir Monokulturen und haben auf dem Getreideacker ganzflächig insektenfreundliche Blühpflanzen, die ausgereift auch noch ein gutes Tierfutter bzw. im Fall von Leindotter ein hochwertiges Speiseöl ergeben. Mit der Bodenbearbeitung warten wir recht lange, denn auf abgetrocknetem Boden hinterlässt der Traktor weniger Verdichtungen. Den Ackerboden versuchen wir so flach wie möglich zu bearbeiten, um die Bodenlebewesen zu schonen.

Immer wieder merken wir, dass die hohen Ideale nicht zum Nulltarif zu haben sind. Natürlich ist es einfacher, eine einzige Saatgutart gleichmäßig auf dem Acker zu verteilen. Bohnen sind rund und schwer; das Haferkorn ist länglich, in Spelzen eingepackt und eher leicht. Zunächst muss das Saatgut gleichmäßig vermischt werden – eine kleine Herausforderung bei ca. 1000kg Saatgut. Bei der Aussaat muss ein Kompromiss gefunden werden: Ackerbohnen sollten möglichst tief gelegt werden, damit sie gut quellen und keimen können. Das Haferkorn sollte weniger tief gesät werden, damit der Keimling es gut an die Oberfläche schafft.
Bei der Bodenbearbeitung sind wir noch
auf der Suche nach dem optimalen Verfahren. Einerseits versuchen wir den Boden ganzjährig bewachsen zu lassen, damit er lebendig bleibt. Andererseits müssen wir bei der Bestellung des Ackers ein sauberes Saatbett hinkriegen, damit die Maschinen gut damit zurecht kommen und später auch die Beikrautkontrolle gut funktioniert.

Wir lernen von Jahr zu Jahr dazu und versuchen Herausforderungen mit Experementierfreude zu meistern. Am Ende muss wieder die Balance zwischen Ökonomie und Ökologie gelingen.

Mittwoch, 23. März 2022

Im Märzen der Bauer...

Hofbrief: KW 12

Die Ackerböden sind endlich trocken genug und mit Maschinen befahrbar: Wir pflügen und grubbern das Kleegras weg, das in den letzten zwei Jahren den Boden mit Humus und auch mit Luftstickstoff angereichert hat. Neu eingesät wird als Sommergetreide Futterhafer in Gemenge mit Ackerbohnen oder mit Leindotter.

Auch auf den Gemüseflächen geht es voran: Die ersten Möhren sind ausgesät, es folgen Zwiebeln und Dicke Bohnen. Die Folientunnel beschenken und gerade mit reichlich frischem Salat. Leer geerntete Beete bepflanzen wir mit Kopfsalat, Kohlrabi und Radieschen. Weiterhin beschäftigen uns viele viele Aussaaten von A wie Aubergine bis Z wie Zucchini ;-)

Vor einem guten Jahr wurden auf der Obstwiese hinterm Wald Obstbäume gepflanzt. Jetzt möchten wir die Bäume gerne noch einzäunen, um sie vor Wildverbiss und neugierigen Weidetieren zu schützen. Eichenpfähle dienen als haltbare Zaunpfosten, Fichtenstangen und ein Maschengeflecht bilden die Umzäunung,
Wer hat Zeit und Lust, am
Sa., 26. März ab 10:00 Uhr beim Zaunbau zu helfen? Bitte meldet Euch verbindlich an: https://terminplaner.dfn.de/eQUBbNPnRPDDl78E

Donnerstag, 17. März 2022

Osterfeuer und der Klimaschutz

Das Holz, das bei der Heckenpflege anfällt, können wir im Betrieb sinnvoll verwenden: Die dickeren Abschnitte verfeuern wir als Meterholz in unserer zentralen Holzheizung. Das dünnere Holz haben wir bis vor ein paar Jahren zu einem großem Haufen zusammen gefahren und zu Ostern ein großes Feuer gemacht.

Fürs ökologische Gewissen ist es aber wesentlich besser, aus den vielen dünnen Zweigen Hackschnitzel zu machen und sie zum Einstreuen im Pferdestall zu verwenden. Im Pferdemist wird das Holz zu stabilem Humus gebunden und damit das Kohlendioxid für mehrere Jahre im Boden gespeichert.
Dieses
Wochenende haben wir das Kleinholz aus den Hecken gehäckselt.
Für das gemütliche Osterfeuer finden sich dennoch immer ein paar trockene Scheite. Traditionen muss man pflegen... ;-)

Mit dem Frühjahr kommt auch die Bildungsarbeit auf dem Hof wieder in Gang: Am Dienstag war eine Gruppe Vorschulkinder da, um Bekanntschaft mit den Lämmern zu machen und die ersten grünen Kräuter des Frühlings zu einem leckeren Bärlauchquark zu verarbeiten. Anfang April kommen Oberstufenschüler von einem Berufskolleg, um im Fach „Gesellschaftslehre“ an einem praktischen Beispiel nachhaltige Landwirtschaft und alternative Wirtschaftsformen kennenzulernen.

Seit letzter Woche macht Sebastian unser Hofteam komplett. Nach diversen Praktika in Norwegen und Großbritannien beginnt er jetzt die Ausbildung bei uns in der Landwirtschaft. Wir wünschen einen guten Start!

Donnerstag, 10. März 2022

Viel zu tun...

Hofbrief: KW 10 

Weiterhin Sonnenschein von früh bis spät – das münsterländer Wetter lässt sich mal wieder gut aushalten. Die Tage werden immer länger. Die Böden auf Äckern und Wiesen trocknen rasant. Die Arbeitsbedingungen werden angenehmer. Das ist auch gut so, denn im Frühjahr gibt es genug zu tun:

Wir räumen den Heckenschnitt auf, sägen, spalten und häckseln. Die Wiesen werden abgeschleppt, um Maulwurfshügel einzuebnen. Auf den Gemüsefeldern gibt es endlich wieder Arbeit für die Zugpferde: Kalk streuen, pflügen, grubbern, eggen, Dämme aufwerfen für die ersten Pflanzungen. Nach der langen Winterruhe müssen die Pferde erst wieder Kondition aufbauen. Auf den Weideflächen werden Zäune ausgebessert, damit die Schafe wieder stundenweise auf die Weide gehen können – noch ist das Futter auf der Weide knapp und die Bakterien im Pansen müssen sich erst wieder auf frisches Gras einstellen.

Bei dem sonnigen Wetter können wir die Tierkontrolle auf weiter entfernt liegenden Weideflächen mit dem neuen Lastenfahrrad erledigen. Auf der Transportpritsche lässt sich mühelos die tägliche Ration Wasser, Salz und Mineralfutter transportieren. Bei den aktuell enormen Kraftstoffpreisen können wir an der Stelle täglich Diesel einsparen – und immerhin ca. 20km weniger Auto fahren.

Donnerstag, 3. März 2022

Frühjahrsarbeiten

Seit Tagen erfreut uns die Sonne mit ihren Strahlen und das Arbeiten draußen macht gleich viel mehr Spaß. Wenn die Böden nach den stürmischen Tagen wieder gut abtrocknen, was erstaunlich schnell gehen kann, gibt es plötzlich sehr viel zu tun auf den Feldern und Wiesen.

Wir können das gesägte Brennholz aufräumen und die verbliebenen Zweige häckseln. Die Wiesen werden abgeschleppt, um Maulwurfshügel einzuebnen. Die Ackerflächen düngen und kalken wir, denn bald stehen die Gemüsepflanzungen und die Aussaat von Ackerbohnen, Hafer und Triticale an. Die Folientunnel müssen von dem winterlichen Algenbelag befreit werden. Auf den Weideflächen werden Zäune ausgebessert, damit die Tiere wieder raus können, sobald es draußen genug frischen Aufwuchs gibt.

Seit Anfang März haben wir zwei neue Menschen im Hofteam.
Lennart hat bereits 2020 ein halbes Jahr Praktikum bei uns im Gemüsebau absolviert und dann die Ausbildung auf einem Gärtnerhof in Niedersachsen angefangen. Jetzt will er sein zweites und drittes Lehrjahr wieder bei uns verbringen. Lennart hat außerdem zwei Pommerngänse mitgebracht, die im Schatten der Kopfweiden grasen und vielleicht auch bald Nachwuchs bekommen.
Alfred studiert Oecotrophologie in Münster und beginnt in dem Rahmen ein dreimonatiges Praktikum, zunächst mit dem Schwerpunkt Hofkäserei.
Wir wünschen den beiden Neuen einen guten Start!