Hofbrief: KW 13
Im Ackerbau können wir die Arbeit leider nicht mit den Arbeitspferden erledigen – die Flächen sind zu weit verstreut und auch zu groß. Dennoch versuchen wir sie möglichst naturgemäß zu bewirtschaften: Dieses Jahr bauen wir beispielsweise Gemenge aus Getreide und einer zweiten Frucht wie Ackerbohne oder Leindotter an.
So vermeiden wir Monokulturen und haben auf dem Getreideacker ganzflächig insektenfreundliche Blühpflanzen, die ausgereift auch noch ein gutes Tierfutter bzw. im Fall von Leindotter ein hochwertiges Speiseöl ergeben. Mit der Bodenbearbeitung warten wir recht lange, denn auf abgetrocknetem Boden hinterlässt der Traktor weniger Verdichtungen. Den Ackerboden versuchen wir so flach wie möglich zu bearbeiten, um die Bodenlebewesen zu schonen.
Immer
wieder merken wir, dass die
hohen
Ideale nicht zum Nulltarif
zu haben sind. Natürlich ist es einfacher, eine einzige
Saatgutart
gleichmäßig auf dem Acker zu verteilen. Bohnen sind rund und
schwer; das
Haferkorn ist länglich, in Spelzen eingepackt und eher leicht.
Zunächst muss das Saatgut gleichmäßig vermischt werden – eine
kleine Herausforderung bei ca. 1000kg Saatgut. Bei der Aussaat muss
ein Kompromiss
gefunden werden: Ackerbohnen sollten möglichst tief gelegt werden,
damit sie gut quellen und keimen können. Das Haferkorn sollte
weniger tief gesät werden, damit der Keimling es gut an die
Oberfläche schafft.
Bei der Bodenbearbeitung sind wir noch auf
der Suche
nach dem optimalen Verfahren. Einerseits versuchen wir den Boden
ganzjährig bewachsen zu lassen, damit er lebendig bleibt.
Andererseits müssen wir bei der Bestellung des Ackers ein sauberes
Saatbett hinkriegen, damit die Maschinen gut damit zurecht kommen und
später auch die Beikrautkontrolle gut funktioniert.
Wir lernen von Jahr zu Jahr dazu und versuchen Herausforderungen mit Experementierfreude zu meistern. Am Ende muss wieder die Balance zwischen Ökonomie und Ökologie gelingen.
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