Donnerstag, 28. Mai 2020

Hofbrief: KW 22 - Blüten, Trockenheit, Beikräuter, insektenschonende Mähtechnik


Ende Mai ist‘s schon. Die Rosen blühen und auch der Holunder kommt schon in die Vollblüte. Das Gras, wo es nicht gemäht wurde, steht in seiner ganzen Frühlingsstärke da. Für die biologisch-dynamischen Präparate können Kamillenblüten und Brennnesseltriebe mit den ersten Blüten gesammelt werden. Dort, wo noch Feuchtigkeit im Boden verblieben ist, wächst es üppig und rasant, meistens macht sich aber eher die anhaltende Frühjahrstrockenheit bemerkbar.
Auf den Gemüsefeldern erschwert die Trockenheit anstehende Pflanzungen und auch Hackarbeiten. Besonders auf den lehmigeren Böden können die Werkzeuge kaum in den verkrusteten Boden eindringen. Wurzelunkräuter wie Ampfer und Distel fühlen sich wohl – sie profitieren von ihrem tiefreichenden Wurzelsystem, holen das Wasser aus tieferen Schichten und wachsen fröhlich weiter, während drumherum das Wachstum stagniert.
Dass das Gras für Heu heutzutage nicht mehr mit der Sense geschnitten wird, ist wahrscheinlich den Meisten bekannt. Landarbeiter sind rar und teuer und auch die Technik hat Fortschritte gemacht. Gemäht wird mit speziellen Anbaugeräten für den Traktor.
Oft mäht für uns ein Lohnunternehmer aus Greven
– mit großer Arbeitsbreite hat er einen Hektar Wiese schnell gemäht und ist deshalb auch recht preisgünstig.
Eingesetzt werden meistens
Trommel- oder Scheiben-Mähwerke, ähnlich einem haushaltsüblichen Rasenmäher, nur viel größer. Neben einem hohen Leistungsbedarf haben sie fatale Auswirkungen auf die Insektenfauna. Die Geräte erzeugen einen Sog, das Gras wird darin mit schnell rotierenden Klingen abgeschlagen – die meisten Insekten überleben das nicht. Die Empfehlung, in den frühen Morgenstunden oder bei bedecktem Himmel zu mähen, kann im stressigen Betriebsalltag nicht immer umgesetzt werden. Also zurück zur Sense?
Glücklicherweise hat in den letzten Jahren die
Doppelmesser-Mähtechnik Fortschritte gemacht. Ein solches Mähwerk benötigt auch bei großer Arbeitsbreite nur einen relativ kleinen Traktor. Das Gras wird sauber abgeschnitten und wächst schneller wieder nach. Die meisten Insekten lässt eine solche Mahd unbeschadet.
Deshalb haben wir bei einem Hersteller vom Niederrhein ein solches Mähwerk ausprobieren dürfen – zusammen mit einem biologischen Nachbarbetrieb haben wir diese Anschaffung ins Auge gefasst. Der Artenvielfalt auf unseren Wiesen wird es hoffentlich zugute kommen.
Termine:
Den nächsten öffentlichen Termin, den Mitmachtag im Juni, lassen wir ausfallen.
D
ie CSA-Jahresversammlung findet wahrscheinlich als Videokonferenz statt – da arbeiten wir gerade an einem Konzept und auch die Technik ist für die meisten Menschen vom Hof Neuland.
An dieser Stelle bekommt Ihr sofort Bescheid, wenn wir G
enaueres wissen.

Donnerstag, 21. Mai 2020

Hofbrief: KW 21 - Feiertage, Heuernte, Pflanzsaison, endliche Wintervorräte


Die Feiertage im Mai und Juni sind für Landwirte und Gärtner ziemlich ungünstig gelegen – auch bei schönstem Frühsommerwetter heißt es da nicht Kurzurlaub, sondern Heuernte, Tiere versorgen oder den Acker bestellen. Macht bei dem Wetter aber auch viel mehr Spaß als bei nasskalten fünf Grad im Nieselregen.
Der Heuschnitt von den ersten Wiesen ist mittlerweile unter Dach gebracht. Eine Heubox auf dem Dachboden ist schon gut gefüllt. Das Heu trocknet noch nach und verbreitet seinen unvergleichlichen Wohlgeruch – Schaf müsste man sein!
In den Gewächshäusern pflanzen wir gerade die letzten Sommerkulturen. Bei zeitweise tropischen 30-35°C geht es dann an die pflegerische Arbeit: Tropfschläuche für die Bewässerung legen, den Boden mit einer dicken Mulchschicht vor der Sommerhitze schützen, die schnellwachsenden Tomaten und Gurken an senkrechten Schnüren aufleiten und wöchentlich ausgeizen, damit die Pflanzen nicht nur Blätter, sondern auch viele schöne Früchte ausbilden.
Gleichzeitig fordert das Feldgemüse unsere Aufmerksamkeit. Nach und nach werden Salate, Fenchel und Bundzwiebeln, Kohlrabi und Spitzkohl gepflanzt, um eine kontinuierliche Versorgung den Sommer über zu ermöglichen. Auch an die kalte Jahreszeit muss schon gedacht werden: Circa 3500 Selleriepflänzchen setzen wir diese Woche in die Erde.
In den wachsenden Kulturen muss immer wieder gehackt und gejätet werden, denn die Beikräuter wachsen oft schneller als uns lieb ist.
Das Wurzelgemüse aus dem letzten Herbst ist bald aufgebraucht – erstaunlich, dass es diesmal bis in den Mai gereicht hat auch auch zuletzt noch recht knackig war. Sicherlich freut sich aber so mancher auf ein paar Wochen ohne Rote Bete und Co...
Termine:
Den nächsten öffentlichen Termin, den Mitmachtag im Juni, lassen wir ausfallen.
D
ie CSA-Jahresversammlung findet wahrscheinlich als Videokonferenz statt – da arbeiten wir gerade an einem Konzept und auch die Technik ist für die meisten Menschen vom Hof Neuland.
An dieser Stelle bekommt Ihr sofort Bescheid, wenn wir G
enaueres wissen.

Donnerstag, 14. Mai 2020

Hofbrief: KW 20 - Heuernte, Futterknappheit, Pflanzzeit


Auch diese Woche geht die Heuernte weiter. Auf unserer Pachtfläche in Nordwalde wurde das Kleegras geschnitten. Tagsüber ist es zwar nicht mehr ganz so warm. Aber es bleibt anscheinend noch länger trocken, sodass wir das Futter Ende der Woche werden einfahren können.
Schwierig ist es im Augenblick einzuschätzen, welche Wiesen wir mähen können für einen satten Wintervorrat und was wir schon in den nächsten Wochen als Weidefutter
brauchen werden. Wenn wir jetzt Alles abmähen und zu Heu machen, haben wir wahrscheinlich demnächst keine Weide für die Lämmer und Schafe – sollen die gemähten Wiesen zügig nachwachsen, braucht es noch viel Regen!
Die Pflanzsaison ist in vollem Gange. In den Folientunneln sind es die Sommergemüsesorten, auf den Feldern sorgen wir schon für den Herbst vor: Porree, Knollensellerie und auch schon Rosenkohl müssen lang genug wachsen können für eine ausreichende Ernte.
Termine:
Den nächsten öffentlichen Termin, den Mitmachtag im Juni, lassen wir ausfallen.
D
ie CSA-Jahresversammlung findet wahrscheinlich als Videokonferenz statt – da arbeiten wir gerade an einem Konzept und auch die Technik ist für die meisten Menschen vom Hof Neuland.
An dieser Stelle bekommt Ihr sofort Bescheid, wenn wir G
enaueres wissen.

Donnerstag, 7. Mai 2020

Hofbrief: KW 19 - Heuwetter, Bodenfröste, Gemeinschaft trotz sozialer Distanz


Das Wetter passt: Am Dienstag hen wir den ersten Kleegrasacker für ein schmackhaftes Heu. Heuwender, -schwader und Ladewagen sowie die Fördertechnik zum Heuboden haben ihren ersten Einsatz in diesem Jahr nach der langen Winterpause. Alle Geräte werden durchgeschaut und abgeschmiert, damit beim Einlagern – voraussichtlich am Donnerstag – alles reibungslos gelingt.
Die warmen und wolkenlosen Tage Anfang Mai bringen die gefürchteten Bodenfröste mit sich. Zwar sind die meisten Gemüsesorten bei -1°C nicht gefährdet. Jedes Jahr gibt es aber eine Zitterpartie mit den ersten Zucchini und dem Zuckermais: Wir pflanzen die beliebten Sorten möglichst schon Ende April, was meistens gut geht. Letztes und dieses Jahr war es aber dann doch zu kalt – ärgern hilft leider nicht, also säen wir ein zweites Mal aus und müssen uns mit der Ernte ein paar Wochen länger gedulden.
Die meisten Menschen aus dem Hofteam sind nicht nur Arbeitskollegen, sondern wohnen auch auf dem Hof. Wenn im Augenblick Aktivitäten im öffentlichen Leben stark reglementiert sind, aber auch Bildungsveranstaltungen ausfallen und von Reisen abgeraten wird, verbringen wir gewollt oder ungewollt mehr Zeit miteinander. Auch wenn hier auf dem Land viel Platz ist, um sich bei Bedarf aus dem Weg zu gehen, müssen wir doch Wege finden, um Bedürfnisse nach Privatsphäre und sozialer Distanz zu erfüllen und gleichzeitig ein gutes Gemeinschaftsgefühl zu erhalten. Nicht so einfach...
Termine:
Die nächsten öffentlichen Termine lassen wir ausfallen. Betroffen sind zunächst das „Natur erkunden für Familien“ und die Mitmachtage im Mai.
Auch
das traditionelle Hoffest, der „Tag des Schafes“ findet dieses Jahr nicht statt.
An dieser Stelle bekommt Ihr sofort Bescheid, wenn wir wieder Veranstaltungen durchführen können!