Freitag, 25. Juni 2021

Hofbrief: KW 25 - Bildungsarbeit in auf dem Gärtnerhof Entrup

(ein Beitrag von Luca und Tim)

Anfang diesen Jahres hat die Initiative Entrup 119 e.V. eine Stelle für die Bildungsarbeit ausgeschrieben. Wir, Luca und Tim, wurden vom Vereinsvorstand für diese Stelle ausgewählt und teilen uns diese seit April. Daher möchten wir uns im Folgenden kurz vorstellen und Euch einen kleinen Einblick geben, was wir in der kommenden Zeit auf dem Hof vorhaben.

Unser Wunsch und Ziel ist es, Menschen dabei zu begleiten, sich mit der Natur und sich selbst auseinander zu setzen und insbesondere junge Menschen auf ihrem Weg zu einer selbstbewussten und reflexionsfähigen Persönlichkeit unterstützen. Das Bewusstsein für ein nachhaltiges Leben, die Umwelt sowie das Eingebunden sein in unser Ökosystem bilden dabei eine wesentliche Grundlage unseres Handelns.

Gemeinsam möchten wir unsere Erfahrungen aus der Bildungs- und Kulturarbeit und der umweltpädagogischen Praxis einbringen und dabei an Vorangegangenes anknüpfen, aber auch neue Angebote entwickeln und verstetigen. Der Gärtnerhof als Lernort, die umliegende Natur als Erfahrungsfeld, kreativ-handwerkliche Workshops und kulturelle Angebote für Interessierte aller Altersklassen bilden die Schwerpunkte unserer Arbeit.

In Kooperation mit der Sommersause Altenberge wird es in den kommenden Sommerferien auf dem Hof einige Angebote für Kinder zwischen 6-12 Jahren geben.

Des Weiteren entwickeln wir erste Konzepte für Schulkassen und KiTa-Gruppen und bilden ein Netzwerk an Referent*innen, so dass bald wieder regelmäßig Vorträge, Workshops und Kinderkurse zu verschiedenen Themen stattfinden können. Habt ihr Anregungen, Programmwünsche oder ihr möchtet gerne selbst ein Angebot auf dem Hof anbieten, schreibt uns gern über folgende Email-Adresse an: bildung@entrup119.de
Wir freuen uns auf eine spannende und abwechslungsreiche Zeit mit euch.

Luca und Tim

Samstag, 19. Juni 2021

Rhabarber-Holunderblüten Crumble

Holunderblütenzeit! Ich mag Holunderblüten, aber wenn ich ehrlich bin, dann ist es jedes Jahr das Selbe wenn ich sie sehe: Ah, mußt Du am Wochenende mal pflücken! Und schwups, ist das Wochenende vorbei. Gestern waren sie in unserer Ernteeinheit, wie nett :-) Allerdings halten sie bei dem Wetter ja nicht ewig und der Rhabarber wartete auch schon seit der letzten Einheit auf seinen Einsatz. Die ideale Voraussetzung um eine leckere Kombi zu starten und mal einen ganz anderen Geschmack an den Rhabarber zu bekommen. 



Rhabarber-Holunderblüten Crumble

1 Blech 25x40 cm
 
10 Rispen Holunderblüten
1 k Rhabarber (650 g geschält)
200 g Zucker
1 Zitronen (100 ml Zitronensaft)
1 EL Speisestärke

Boden:
150 g Mehl
100 g zarte Haferflocken
80 g Zucker
100 g Margarine
1 Prise Salz

Streusel:
150 g Mehl
50 g Zucker
100 g Margarine
½ Vanilleschote
1 Prise Salz

Von den Holunderblüten die großen Stiele wegschneiden, damit es nicht bitter wird. Die Blüten in ein sauberes Stofftaschentuch o.ä. geben, die Enden hoch schlagen und mit einem Zwirn dicht abdinden.

Rhabarber schälen,  klein schneiden und mit dem Holunderblütensäckchen, Zucker und der Hälfte des Zitronensaftes bei mittlerer Hitze und geschlossenem Deckel ca. 20 Minuten weich köcheln lassen. Danach das Säckchen raus nehmen, die Speisestärke mit dem restlichen Zitronensaft anrühren, in den weichen Rharbarber einrühren und 1-2 Minuten aufkochen lassen.

Für den Boden alle Zutaten mit den Händen zügig verkneten und auf ein, mit Backpapier ausgelegtes Blech verteilen. Den krümeligen Teig gut mit einem Löffel andrücken.

Für die Streusel die Vanilleschote längst halbieren, mit einem Löffel das Mark herauskratzenund mit den restlichen Zutaten verkneten.

Den gekochten Rhabarber auf den Boden verteilen, die Streusel drüber krümeln und im Ofen bei 180 Grad Ober- /Unterhitze ca. 50 Minuten auf der mittleren Schiene backen.

Etwas abkühlen lassen, damit der Boden hart wird und man den Crumble portionieren kann.

Alternativ kann man für den Boden einen Rührteig für Obst-Blechkuchen nehmen.

Freitag, 18. Juni 2021

Hofbrief: KW 24 - Aufräumen oder nicht?

Beim ersten diesjährigen Ackertag am vergangenen Samstag wurde viel geschafft. Eine Gruppe hat die Kürbisbeete gehackt, damit die Pflanzen ungestört los wachsen können. Eine zweite Gruppe hat diverse Reihen Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi und Butterwirsing gejätet. Die Temperaturen ließen sich gut aushalten, weil der Himmel bedeckt war und ein spürbarer Wind wehte.

In den Hecken rund um den Hof blüht üppig der Holunder. Gerne könnt Ihr vorbeikommen und Euch Blüten pflücken für Sirup, Gelee oder Hollerküchlein.

Immer wieder hört man vom Bienen- oder Insektensterben als Indikator für einen Verlust der kleinteiligen und vielfältigen Lebensräume in der Natur. Als wesentliche Ursache dafür wird die Intensivierung und Industrialisierung der Landwirtschaft genannt. Die Ackerschläge werden immer größer, um große Maschinen effizient betreiben zu können. Wiesen fallen dem Maisanbau zum Opfer. Pestizide machen reinen Tisch auf dem Acker – zugunsten einer Ertragsmaximierung bei der angebauten Frucht wird die Vielfalt weggespritzt.
Selbstredend ist auch die heile Welt des Bioanbaus ein Ideal, dass wir anstreben und doch nicht erreichen. Auch unsere Gemüsefelder sind in gewisser Weise Monokulturen. Auch wir mähen unser Grünland recht früh, um den Milchschafen ein eiweißreiches, „junges Futter“ bieten zu können.
Und doch muss an dieser Stelle
ein Lob auf unsere kultivierte „Unordnung“ gesungen werden. Auf den Schafwiesen wachsen nicht nur die Hochertragsgräser, sondern auch diverse Kräuter, die sich positiv auf die Gesundheit der Weidetiere auswirken. In den Gemüsebeeten bleibt – auch schon aus Zeitmangel – einiges an Beikräutern stehen. Unser Rasen ist fast nie getrimmt und es gibt in Hofnähe viele wilde Ecken – jede hat ihren eigenen Charakter und ist ein besonderer Lebensraum. Und wenn Heckenschnitt mal liegen bleibt, wird der Totholzhaufen zu einem tollen Lebensraum!

Freitag, 11. Juni 2021

Hofbrief: KW 23 - erstes Heu, Regen-Segen, Schaffutter & Pferdefutter

Letzte Woche haben wir erfolgreich den ersten Heuschnitt von einigen Mähwiesen eingefahren. Als am Donnerstag die erste Heutrocknungsbox auf dem Dachboden rappelvoll war und Gewitterwolken über den Himmel zogen, wurden das restliche Futter zu Ballen gepresst und gewickelt. Die Silageballen liegen jetzt auf dem Hof neben der Scheune – ein solider Grundstock für die diesjährige Winterfütterung ist geschaffen.

Am Donnerstag Abend kamen dann noch einige ergiebige Regenschauer vom Himmel. Der Regen gab den frisch abgeernteten Wiesen einen neuen Wachstumsschub – das macht Schafe und Bauern glücklich!

Nach einem trüben Wochenende verspricht die Prognose wieder trockenes Wetter. Als nächstes steht jetzt der Heuschnitt auf den Naturschutzflächen am Hof an. Das sind Wiesen, die weder gedüngt noch gekalkt und teilweise auch nicht beweidet werden dürfen, um Nährstoffeinträge zu minimieren und seltenen Arten einen Lebensraum zu ermöglichen. Ein später Schnitt soll am Boden brütenden Vögeln eine erfolgreiche Aufzucht ihrer Jungen ermöglichen. Für Milchschafe ist ein Mitte Juni zum ersten Mal geschnittenes Wiesenheu nicht geeignet, weil es zu stängelig ist und zu wenig Proteine enthält, die für die Milchbildung erforderlich sind. Dafür freuen sich unsere Arbeitspferde sehr über das Naturschutzheu – für sie ist der hohe Rohfaseranteil genau richtig.

Donnerstag, 3. Juni 2021

Hofbrief: KW 22 - ausführlicher Bericht vom Hof

Am vergangenen Samstag hat die digitale Jahreshauptversammlung unserer Genossenschaft „Gärtnerhof Entrup eG“ stattgefunden. Folgendes wurde vom Hof berichtet:

Die Lammzeit war dieses Jahr sehr lang – bis Ende Mai – und es gab sehr viel Nachwuchs, u.a. 17 Drillingsgeburten. Die meisten Lämmer sind mittlerweile auf den Weiden außerhalb des Hofs. 100 Muttertiere werden gemolken. Durch das kühle, feuchte Wetter hat sich das Wachstum auf den Wiesen etwas verzögert. Das erste Heu wurde erst am 29. Mai geschnitten. Der Winterfuttervorrat hielt dank der Futterrüben bis in den Mai hinein. Aufgrund dieser guten Erfahrung werden auch dieses Frühjahr Futterrüben als Ergänzungsfutter gepflanzt.

Nach einem reichen Gemüse-Erntejahr gab es bis Ende Mai 2021 noch Lagergemüse. Es wurden 50 verschiedene Gemüsekulturen angebaut. Ein weiterer Anzuchttunnel wurde angeschafft, sodass mehr Jungpflanzen professionell angezogen werden können und weniger zugekauft werden muss. Um die Bewässerung zu modernisieren, soll eine neue Anlage mit zeitgemäßer und sparsamer Technik und einem Regenwasserspeicher realisiert werden. Planungen sind in vollem Gange.

Nach fünf Jahren hat Käserin Angela gekündigt, um auf einen anderen Hof in Thüringen zu arbeiten. Seit dem 1. Mai ist die neue Käserin Sabine im Einsatz.
Wir beziehen derzeit als Ergänzung Brote von der Bäckerei Knuf, da die Hofbackstube kurzfristig unterbesetzt ist. Am 01.09.2021 wird die ehemalige Mitarbeiterin Lea wieder als Bäckerin eingestellt. Bis dahin unterstützt Sina beim Brotbacken.
Seit Herbst 2020 ist Maya für ein Jahr als Gesellin auf dem Hof. Sie hat ihre Arbeitsschwerpunkte bei der Pferdearbeit und den Milchschafen.
Im Gemüsebau ist für diese Saison
Linda als weitere Gärtnerin eingestellt worden.

Generell ist die Arbeitssituation auf dem Hof entspannter, wenn ein*e Gesell*in die Arbeitsabläufe auf dem Hof unterstützt. Evtl. wird zukünftig dafür ein Azubi weniger eingestellt.

Aufgrund der Corona-Situation ist seit 2020 der Umsatz auf den Märkten und im Hofladen gestiegen. Die Kunden wissen das Einkaufen an frischer Luft zu schätzen. Die Atmosphäre hat sich durch das Abstand halten und Maske tragen etwas verändert. Kunden und Mitglieder haben sich aber gut mit der Situation arrangiert und das Sich-Sehen-Können auf dem Hof und an den Marktständen haben alle als wohltuend in dieser Zeit empfunden. Ein höherer Personaleinsatz wurde notwendig für den Verkauf und für die Umsetzung der Hygiene- und Abstandsregeln. Das vergangene Jahr hat der Hof und das Hofteam ohne Corona-Infektionen und ohne Ansteckungen unter der Kunden gut überstanden und die Lage toll gemeistert.

Weil ein Biogemüsestand aufgehört hat, hat sich der Umsatz an unserem Stand in Burgsteinfurt verdoppelt. Das bedeutet, dass wir eine höhere Menge an Gemüse vom Großhandel zukaufen müssen. Seit August 2020 bekommt Alex Unterstützung auf dem Markt durch unsere FÖJlerin Kim.
Der Markt in Altenberge wurde Ende 2020 aus organisatorischen Gründen aufgegeben. Es war keine einfache Entscheidung. Eine Presseerklärung wurde geschrieben und alle Altenberger eingeladen, im Hofladen einzukaufen.

Insgesamt gab es im Corona-Jahr eine sehr positive Entwicklung bei den CSA/SoLaWi-Mitgliederzahlen. Der Hof ist an einem Kapazitätslimit angelangt, eine Vergrößerung ist nicht geplant, da der Fokus auf der guten Versorgung der CSA-Gemeinschaft und Kundschaft liegen soll. Aufnahmestopp wird bei 220 Haushalten festgelegt. Wenn jemand aufhört, kann er entweder selbst jemanden benennen, oder ein Haushalt aus der Warteliste rückt nach. Es zeigt sich, dass die kleinen Einheiten stark nachgefragt sind: 2020 – 96 volle und 86 halbe Ernteanteile; 2021 – 91 große und 126 kleine Ernteanteile