Donnerstag, 25. Januar 2024

die ruhige Jahreszeit ;-)

Hofbrief: KW 4 

Stürmischer Wind hat Sonntag Abend den Frost hinweg gefegt. Am Montag kletterte das Thermometer schon wieder auf über 10°C. Nachts gab es dann Gewitter mit großen Hagelkörnern. Die Folientunnel scheinen es gut überstanden zu haben. Rosenkohl und Grünkohl, Porree und Wirsing, denen der Frost schon einiges an Durchhaltevermögen abverlangt hat, mussten auch den Hagel tapfer aushalten. Für die nächste Nacht ist wieder Sturm gemeldet

Neben den Routinearbeiten räumen wir die renovierte Tenne wieder ein, verbrettern die neue Scheune und verkleiden die Trockenbauwand zum Heizungsraum. Die Frühbeete und Multitopfplatten werden für die beginnende Jungpflanzenanzucht gereinigt. Jetzt heißt es wichtige Reparaturen, Aufräumarbeiten und kleine technische Verbesserungen nicht aus den Augen zu verlieren, denn schon sehr bald ist der Winter wieder vorbei und wir kommen in den warmen Monaten wieder nicht dazu.

Täglich kommen wieder Lämmer zur Welt und so gibt es auch die ersten Milchüberschüsse, die wir abmelken müssen. In den nächsten Wochen sind somit die ersten frischen Käseprodukte zu erwarten.

Bei der diesjährigen Gemüse-Anbauplanung müssen wir mehr als bisher den Fokus darauf legen, dass wir nicht nur die verfügbaren Ackerflächen möglichst sinnvoll nutzen, sondern auch Sorten anbauen, die ertragreich sind aber vergleichsweise weniger arbeitsintensiv. In den letzten Jahren war es zunehmend schwieriger, offene Stellen, insbesondere Vollzeitstellen zu besetzten. Arbeit blieb liegen und verunkrautete Beete mit wenig Ertrag waren die Folge. Beispielsweise bei den Zwiebeln haben wir seit Jahren keine guten Flächenerträge eingefahren. Kürbis dagegen hat mit vergleichsweise wenig Aufwand immer wieder gute Ernten gebracht. Jetzt heißt es also abwägen: Welche Kulturen sind absolut erforderlich und sollten mehr Aufmerksamkeit bekommen? Wo können wir mit gut besuchten Mitmachtagen den Anbau beliebter Gemüsesorten ermöglichen? Und worauf können wir in Zukunft verzichten, um Arbeitsspitzen zwischen März und November abzubauen?

Montag, 22. Januar 2024

Rettich - italienisch

 In der letzten Einheit waren ein paar Rettichknollen. Ich schätze, die meisten von euch werden sie noch im Kühlschrank haben. Denn Rettich ist auch für experimentelle Vielkocher wie mich nicht unbedingt einfach.  

Letztes Jahr habe ich mal eine Länderserie mit Rettich gemacht. Evtl. trifft es nicht jedermanns Geschmack, da es durchaus etwas aussergewöhnlich ist. Aber in erster Linie soll es euch anregen etwas auszuprobieren und zu merken, dass manches Gemüse doch auch gut, oder anders schmecken als gedacht.

 Ich fange heute mit Italien an, da es vermutlich am "verträglichsten" ist.



Rettich - italienisch
4 Portionen
 
250 g Nudeln
50 g Pinienkerne

1 schwarze Rettichknolle (650 g)
1 Zwiebel (100 g)
2 EL Tomatenmark
200 ml Gemüsebrühe
100 g Räuchertofu
1 EL Ahornsirup
250 ml Soja-Sahne
2 TL Paprika, edelsüß
2-3 TL Oregano
2-3 TL Basilikum
1 TL Honig-Pfeffer
Salz
Öl zum braten

Die Pinienkerne in einer kleinen Pfanne ohne Öl anrösten.

Die Nudeln nach Packungsbeilage bissfest kochen.

Den Rettich schälen und in kleine Stücke schneiden.
Die Zwiebel ebenfalls schälen, würfeln und in 2-3 TL Öl kurz andünsten.
Tomatenmark hinzugeben und unter ständigem rühren 1-2 Minuten mit erhitzen bis sich Röstaromen bilden. Mit der Gemüsebrühe ablöschen und die Rettichstückchen und  Tofuwürfel hin zu geben.
Ca. 10 Minuten mit Deckel gar köcheln lassen und zum Schluss Sahne, Ahornsirup und Gewürze hinzu geben.

Die Nudeln unterheben und mit Pinienkernen bestreuen.



Donnerstag, 18. Januar 2024

Gleich viel los zu Jahresbeginn...

Hofbrief: KW 3 

Das Wetter verweilt unentschlossen zwischen frostigen Nächten und nasskalten Tauperioden. Wir nehmen was wir kriegen können. Bei Regenwetter wird die neue Scheune weiter verbrettert oder Beete in den Folientunneln bepflanzt. Bei Frost können wir Brennholz sägen und zum Hof holen oder Kompost fahren.

Wird es draußen zu ungemütlich, kann man auf unserer Homepage einen schönen Rückblick auf das letzte Jahr in Entrup lesen. Eugen ist eine knappe aber übersichtliche Zusammenfassung gelungen. Der Link: https://www.entrup119.de/gaertnerhof/index.php

Zwei Monate nach dem Brandfall in der Tenne hat am Montag ein Fachbetrieb mit der Reinigung der verrußten Wände und Decken begonnen. Im Anschluss werden wir die Wände kalken, damit der Eingangsbereich des Haupthauses in neuem Glanz erstrahlen kann.

Tag für Tag kommen neue Lämmer auf die Welt. Jedes mal wieder ist es eine Freude und ein kleines Wunder, wie schnell die kleinen hilflosen Wesen auf die Beine kommen und beginnen, ihren Umgebung zu erkunden. Zumeist hilft ihnen der Instinkt bei der Suche nach der wunderbaren Muttermilch. Die Mütter vergessen die Strapazen der Geburt im Nu, wenn sie ihr Neugeborenes sauber schlecken und mit Lauten und Nasenstupsern den Weg zum Euter zeigen.
Wir Menschen müssen aber achtsam sein, denn so ein Lämmerleben kann sehr schnell enden, wenn bei der Geburt mal etwas falsch läuft oder das Kennenlernen von Mutter und Lamm durch irgend etwas gestört wird. Oft kann ein aufmerksamer Blick bei der Lammung oder in den ersten Lebensstunden viel klären und richten. Und viele Lämmergeburten finden nachts oder in der Mittagspause statt ;-)



 

 

 

 

 

 

Zum Abschluss zwei erfreuliche Nachrichten:

Donnerstag, 11. Januar 2024

Meckern oder machen?!

Hofbrief: KW 2

Nach einem ruhigen Jahresbeginn ohne Vermarktung starten wir diese Woche richtig ins neue Jahr. Passend dazu der Wetterumschwung – nach vielen vielen Regenwochen endlich wieder trocken und sonnig. Der Frost lässt die matschigen Wege gefrieren und die Pfützen zu einer Rutschbahn erstarren.

Auch das Gemüse auf den Feldern ist eingefroren – ein Glück, dass wir auf die Vorräte aus dem Kühllager zurück greifen können. Draußen stehen noch Rosenkohl, Grünkohl und Wirsing sowie Porree. Sie vertragen solche Temperaturen für gewöhnlich. Es sind aber auch schon in anderen Jahren komplette Bestände erfroren. Wenn die Pflanzen über eine längere Zeit kein Wasser aus dem gefrorenen Boden ziehen können, vertrocknen sie regelrecht im kalten Ostwind.
Die frischen Salate in den Folientunneln können wir nur ernten, wenn sie komplett aufgetaut sind. Zur Mittagszeit schafft das die Sonne an einigen wenigen Standorten. Alternativ helfen mobile Heizgebläse, die bei uns aber nur höchst selten zum Einsatz kommen.

Die Wasserleitungen am Gemüsewaschplatz sind zur Zeit eingefroren, genauso die Viehtränken im Stall. Da hilft nur Schläuche von funktionierenden Wasserhähnen quer über den Hof legen oder das Wasser kanisterweise quer über den Hof transportieren.

Die weiblichen Jungtiere können bei dem sonnigen Wetter endlich wieder auf die Weide. Allerdings sind die trockensten Wiesen leider auch die, die am weitesten entfernt sind.
Derweil beginnt bei der Melkherde die Lammzeit.
Das erste Lämmchen kam Montag Abend zur Welt. Damit die Lämmer Platz zum Toben haben und schön gesund bleiben, misten wir den großen Schafstall aus.

Alle Jahre wieder beschäftigt uns im Winter die Brennholzwerbung. Außerdem können wir bei dem hart gefroren Boden den schwer zugänglichen Kompostplatz anfahren und einiges an Material wegschaffen. So sind die hellen freundlichen Tage gut gefüllt und es bleibt keine Zeit, mit den Berufkollegen Straßen zu blockieren und fragwürdige Forderungen zu stellen.