Montag, 28. Februar 2011

Initiative für eine solidarische Landwirtschaft - Tagung in Fulda

Heute treffen sich Bauern und Bäuerinnen, Verbraucher und Verbraucherinnen, Leute aus der Wissenschaft und Mitglieder verschiedenen NGOs in Fulda, um zu planen, wie in Deutschland die CSA-Bewegung einen passenden Rahmen bekommen kann. Von Entrup 119 waren Kenneth und Thorsten vor Ort.

Ziele dieser Veranstaltung:
  1. Wir haben uns auf gemeinsame Ziele und ein gemeinsames Selbstverständnis unserer Initiative geeinigt.
  2. Wir haben eine Struktur unserer Initiative festgelegt.
  3. Wir haben uns auf einen Namen für unsere Initiative und auf Bezeichnungen für die Art der Landwirtschaft, für die wir uns einsetzen möchten, verständigt.
  4. Wir haben einen Arbeitsplan aufgestellt und die nächsten Aufgaben verteilt.
Arbeitsgruppen, die alle zu allen Themen arbeiten:
  • Prinzipien der angestrebten Landwirtschaft
  • Struktur unserer Initiative inkl. interne Kommunikationsstruktur
  • Klärung der Begrifflichkeiten
  • Arbeitsplan, Öffentlichkeitsarbeit, Publikationen
Prinzipien der angestrebten Landwirtschaft
Die Prinzipien wurden diskutiert, Eckpunkte festgelegt. Eine Ausformulierung erstellt Wolfgang Stränz.

Struktur unserer Initiative inkl. interne Kommunikationsstruktur
Es wird diskutiert eine übergreifende Öffentlichkeitsarbeit zu organisieren, die Interesse an mehr Höfen weckt. Vorschlag: im internen Austausch soll die Voraussetzung für Öffentlichkeitsarbeit geschaffen werden. Ziel ist es CSA in die Fläche zu bringen.
Die "Initiative für eine solidarische Landwirtschaft" soll ein Bündnis von Hofprojekten, Gründungsinitiativen und Einzelpersonen sein. Mit anderen Organisationen soll kooperiert werden.
Die Initiative soll einen Trägerverein gründen, der einen rechtlichen Rahmen zur Verfügung stellt. Die genaue Form des Vereins soll noch ausgearbeitet werden. Die Gründung soll dann auf der nächsten Tagung abgeschlossen werden.

Begrifflichkeiten
Zur Beschreibung unserer Landwirtschaftsform soll künftig in Deutschland überwiegend der Begriff "Solidarische Landwirtschaft" verwendet werden.
Der Name der Initiative lautet "Netzwerk solidarische Landwirtschaft".

Arbeitsplan, Öffentlichkeitsarbeit, Publikationen
neue AGs sollen sein - verantwortliche Personen wurden gefunden:
  • Rundbrief: Eine zentrale Redaktion kümmert sich um den Rundbrief, der alle paar Wochen an interessierte Teilnehmer versendet wird.
  • Homepage: Es wird eine Homepage erstellt. Ein Blog ist angedacht und muss noch konkretisiert werden.
  • Flyer und Buch: Es wird ein übergreifender Flyer erstellt, der neben lokalen Flyern ausgelegt werden kann. Dieser Flyer bietet Raum für lokale Ergänzungen. Ein deutsches CSA-Buch ist in Vorbereitung.
  • Bündniswerbung: Strategische Partner sollen angesprochen werden.
  • Hofgründung / Beratung: Ein Expertennetzwerk soll bei der Gründung von CSA-Höfen beraten.
  • Finanzierung: Eine AG Fundraising wird die Finanzierung der Aktivitäten ermöglichen.
  • Vereinsgründung: die Vereinsgründung wird in die Wege geleitet.
  • Koordination: das nächste Treffen wird organisiert.

    Sonntag, 27. Februar 2011

    CSA Infostand am Wochenmarkt auf dem Domplatz

    Am Samstag waren Katja und ich von 9 Uhr - 15 Uhr mit einem Infostand am Domplatz vertreten.

    Im Laufe des Tages kam es zu vielen guten und auch längeren Geprächen mit Personen, die sich für unser Landwirtschaftsmodell interessieren. Darunter auch Vertreter aus Politik und der konventionellen Landwirtschaft.

    Falls noch Fragen offen geblieben sind stehen wir ihnen auch weiterhin gern zur Verfügung. Die Kontaktdaten finden sie im Impressum unserer Webseite.

    Unser Dank geht auch an das Bankhaus Lampe, das uns freundlicherweise den Vorplatz zur Verfügung gestellt hat.

    Exxon und andere forcieren Fracing in NRW

    Spiegel-Online berichtet über Fracking in Deutschland und NRW:

    "Allein in Nordrhein-Westfalen will ein knappes Dutzend Unternehmen eine Fläche nach geeigneten Reservoirs scannen, die so groß ist wie das halbe Bundesland"

    Ist das nicht erschreckend, daß die Claims für unkonventionelle Gasförderung schon soweit abgesteckt zu sein scheinen? Ist es nicht naiv anzunehmen, daß dutzende Tonnen giftiger Chemikalien in tiefen Gesteinsschichten ohne Folgen bleiben?

    Mehr Infos unter:
    http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,725697,00.html

    Bundestag verhindert Eindämmung industrieller Tierhaltung

    Die Lobbyhaltung hat offenbar mal wieder gesiegt: Am Donnerstag wurde im Deutschen Bundestag über den Antrag "Entwurf eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Baugesetzbuches – Beschränkung der Massentierhaltung im Außenbereich" abgestimmt. Der Antrag wurde abgelehnt. Nähere Details zur Abstimmung liefert die folgende Pressemitteilung von Friedrich Ostendorff, Mitglied des Deutschen Bundestages und agrarpolitischer Sprecher der Grünen vom 25. Februar 2011, die ich hier als ZITAT im exakten Wortlaut anführe:

    Agrarfarbriken statt Bauernhöfe: Schwarz-Gelb verhindert die Eindämmung von industrieller Tierhaltung im ländlichen Raum

    Gestern wurde im deutschen Bundestag über den Antrag der Grünen „Entwurf eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Baugesetzbuchs – Beschränkung der Massentierhaltung im Außenbereich“ im Bundestag namentlich abgestimmt. Der Antrag wurde bei 534 abgegeben Stimmen mit 291 Stimmen bei 65 Ja-Stimmen und 178 Enthaltungen abgelehnt.

    Neben den Grünen haben einzelne Abgeordnete der anderen Fraktionen, wie Josef Göppel von der CDU/CSU und Peer Steinbrück von der SPD, dem Antrag zugestimmt.

    „Das ist ein schlechter Tag für alle, die sich gegen die Expansion von Agrarfabriken in ihrer Region einsetzen“, so Friedrich Ostendorff, agrarpolitischer Sprecher der Grünen und Mitinitiator des Antrages. Er könne nicht nachvollziehen, dass die Regierungsfraktionen obwohl sie den Handlungsbedarf erkennen auf eine generelle Reform des BauGB in 2012 verweisen. „Die Zeit drängt“, so Ostendorff, „die 900 Anträge für weitere Mastställe in Deutschland werden jetzt beschieden und nicht 2012. Wenn die Regierung nicht jetzt handelt, dann droht der ländliche Raum zum landwirtschaftlichen Gewerbegebiet zu verkommen!“

    Ostendorff bedauert weiter, dass auch SPD und Linke dem Antrag nicht gefolgt sind und sich größtenteils enthalten haben. „Das verwundert, weil viele, die gestern nicht zugestimmt haben, mir gegenüber und in ihrer Region das Anliegen klar unterstützt haben.“

    Trotz der Abstimmungsniederlage werden die Grünen weiter gegen die Ausbreitung der Massentierhaltung im ländlichen Raum kämpfen. „Die Bürgerinnen und Bürger vor Ort erwarten das Handeln der Politik.“, so Ostendorff schließlich, „Das haben 22.000 Demonstranten gezeigt, die im Januar ihren Protest gegen Agrarfabriken nach Berlin getragen haben."

    Quelle: http://f-ostendorff.de

    Dienstag, 22. Februar 2011

    Entrup119 Der Film



    Der WDR Film "Unser kleiner Bauernhof" ist jetzt online in der WDR Mediathek.

    In der Mediathek könnt Ihr Eure "Filmbewertung" abgeben.

    Und eine Rundmail mit dem Link an Eure Freunde und Geschäftspartner macht sicher auch Sinn. Vielleicht kommt dann im Sommer die ARD ...

    Sonntag, 20. Februar 2011

    Marokkanische Lamm-Tagine mit Pflaumen und Mandeln

    Eine meiner Lieblings-Tagine. Ich kann mich noch sehr gut erinnern, als ich damals mit meinem Mann das erste mal in ein marokkanisches Restaurant gegangen bin und dort in Berührung mit der marokkanischen Kultur und Küche kam. Und dort hatte ich eine Lamm-Tagine mit Pflaumen gegessen, die mir bis heute immer noch den Gaumen verzückt, wenn ich nur daran denke.

    Die Tagine ist einer der traditionellsten Zubereitungsarten. Tagine ist der Tontopf, in dem die Speisen - meistens Fleisch mit Gemüse - zubereitet werden, bzw. serviert werden. Man kann die Tagines aber auch sehr gut in einem Topf kochen und dann auf einer großen Platte servieren.

    Gegessen wird das ganz typisch mit Fladenbrot und Fingern. Man benutzt nur Daumen, Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand (auch Linkshänder!!!), reißt ein Stück vom Fladenbrot ab, und benutzt das ganze als "Schaufel", in dem man damit in die Tagine eintunkt und sich ein bisschen vom Gemüse und Fleisch abzwickt. Das ganze wird dann schnell in den Mund verfrachtet. Jeder darf nur das Viertel der Tagine vor sich benutzen, in fremden Gebieten stippen ist strengstens verboten und wird mit bösen Blicken der Hausherrin bestraft.

    Da ich gestern mit einem Sack voll bestem Lammfleisch vom Hof wieder gefahren bin, kam ich auf die Idee mal wieder eine leckere Lamm-Tagine zu machen. Und zum Glück hatte ich noch ein paar Pflaumen vorrätig...


    Zutaten:
    1,5 kg Lammfleisch
    200 g getrocknete Pflaumen
    80 g gehackte Mandeln
    5 EL Olivenöl
    etwas Öl für die Mandeln
    2 Zwiebeln; 1 fein gehackt, 1 in Scheiben geschnitten
    2 große Knoblauchzehen gepresst
    1 TL Salz
    1 TL gemahlener Ingver
    1/2 TL Curcuma
    1/2 TL Zimt
    3 TL Zucker
    1 TL flüssiger Honig

    Zubereitung:
    Als erstes werden die Pflaumen entkernt und in einer Schale mit Wasser eingeweicht. Die Mandeln werden in einer Pfanne mit einem Spritzer Öl und dem Honig vorsichtig angeröstet. Die Masse am besten auf einem Küchenpapier auslegen und abtropfen lassen.

    Das Lammfleisch wird in Stücke oder Scheiben geschnitten. In einen großen Topf, Olivenöl, die gehackte Zwiebel, Knoblauch, Salz, Ingver und Curcuma mit dem Fleisch vermengen und mit soviel Wasser aufgießen bis das Fleisch gut bedeckt ist. Das Ganze ca. 30-45 Minuten kochen lassen (im Schnellkochtopf gehts sogar schneller).

    Dann den Deckel abnehmen, und noch mal 30-45 Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen, bis das Lammfleisch fast gar ist. Dann die Zwiebeln in Scheiben, 1 TL Zucker und den Zimt hinzugeben und das ganze noch mal ca. 15 Minuten köcheln lassen, bis das Fleisch endgültig durchgekocht ist. Das Fleisch aus dem Kochtopf herausnehmen und im Ofen warmstellen.

    Die übriggebliebene Sauce in einen kleinen Topf geben. Die Pflaumen abgießen und zu der Sauce geben und 15 Minuten köcheln lassen. Die restlichen 2 TL Zucker dazugeben und noch ca. 10 Minuten ziehen lassen.

    Wer möchte, kann sich dazu auch noch Kartoffeln kochen. Diese dann in der Tagine, oder auf einer großen Platte auslegen, das Fleisch darauf verteilen, die Sauce mit den Pflaumen darüber gießen und mit den Mandeln bestreuen.

    Guten Apetit!

    Das Tor hängt!

    Eigentlich sollten wir uns damit bei "Wetten daß?..." bewerben. Was für eine Maßarbeit das neue Tor auf die Schiene zu hängen!!!

    Hier habe ich von dem spannendsten Moment, das Tor auf die Schiene zu hängen, ein paar Fotos. Leider hat es doch nicht geklappt, wie wir uns das gewünscht hatten: "draufhängen und fertig". Nach einigen Versuchen und Diskussionen mussten die Rollarmaturen doch wieder abgemacht werden und im hängenden Zustand wieder, nachdem die Rollen dann auf die Schiene gelegt wurden, an das Tor geschraubt werden.

    Ansonsten war es unheimlich kalt, 3C°, gefühlt aber -5°C. Aber nun hängt das Tor, und im Schafstall ist es wieder kuschelig warm.



    Samstag, 19. Februar 2011

    SEKEM, 13. Februar 2011

    Aufatmen und ein positiver Ausblick - die Sekem-Initiative in Ägypten begrüßt den jüngsten Wandel und fühlt sich daran durch 30 Jahre Basis-Arbeit auch nicht ganz unbeteiligt:

    Liebe Freunde,

    Am 11. Februar wurden wir Zeugen eines historischen Ereignisses, das mit Sicherheit in den kommenden Geschichtsbüchern als Meilenstein der Ägyptischen Geschichte festgehalten werden wird: Präsident Mubarak ist nach fast drei Wochen überwiegend friedlicher Demonstrationen zurückgetreten.

    Während der letzten 60 Jahre regierten Ägypten drei Präsidenten: Gamal Abdel Nasser, Anwar Sadat und Hosny Mubarak. So wurde das Land über die letzten Jahrzehnte von Militärgenerälen geführt, mit dem Ergebnis, dass es heute verarmt ist und als Entwicklungsland eingestuft wird.

    Die lange und erfolgreiche Geschichte Ägyptens, unsere praktischen Erfahrungen mit den Mitarbeitern SEKEMs und auch die Eigeninitiative und Ausdauer mit der die ägyptische Jugend die jüngsten Ereignisse möglich machte zeigt uns, dass hier weit mehr Potential vorhanden ist. Durch die letzten dunklen Jahrzehnte hindurch orientierte man sich aber aus der aktuellen Situation heraus nur an den alten Werten: die Pyramiden und Tempel, und die alte unglaublich reiche Geschichte dieses Landes. Durch die jüngste Entwicklung ist nun der Weg frei, zeitgemäße Werte zu schaffen, und das brachliegende Potential des Landes weiter zu entwickeln. Dies war und ist nur möglich durch eine ganzheitliche und nachhaltige Arbeitsweise, die Bereiche umfasst die weit über das Materielle hinausgehen.

    SEKEM hat von Anfang an in diesem Sinne gearbeitet, und wir sind davon überzeugt, dass dies auch die aktuellen Ereignisse mit ermöglicht hat. Durch mehr als 30 Jahre ganzheitlicher Entwicklungs- und Bildungsarbeit konnten wir zur Entstehung eines neuen Bewusstseins in der Gesellschaft beitragen. Es wirkt nun ein neuer Geist der Eigeninitiative und Eigenverantwortung statt Resignation, der ein Nährboden für die Protestbewegung war, die sich eine neue Zukunft für Ägypten nicht nur gewünscht hat, sondern aktiv dafür kämpft.

    In diesem Sinne wird SEKEM nun neue Wege aufzeigen und mitgestalten in eine freiheitlich-demokratische, friedliche und fruchtbare Zukunft hinein. SEKEM möchte Diener des Zeitgeistes sein.

    Wir danken Ihnen allen von Herzen für Ihre Unterstützung, Ihre unermüdliche Anteilnahme an SEKEM und Ihren ermutigenden Zuspruch für unser Tun - ohne all dies wäre unsere erfolgreiche Arbeit nicht möglich gewesen.

    Wir hoffen, im gemeinsamen Tun und vom Geisteslicht geführt, die zeitgemäßen Wege in die Zukunft zu finden.

    In herzlicher Verbundenheit
    Ihre Sekemer

    Sechs Firmen der Sekem-Gruppe mit rund 2.000 MitarbeiterInnen verarbeiten Demeter-zertifizierte Rohstoffe zu hochwertigen Textilien, natürlichen Arzneimitteln und einer Vielzahl an Lebensmitteln. Dies bildet die Grundlage für weitere weitereichende kulturelle und soziale Tätigkeit.

    Freitag, 18. Februar 2011

    Schluss mit gefährlichen Futtermitteln

    www.campact.deNach den Dioxinen droht als nächstes Gentechnik auf unseren Tellern zu landen! Die EU-Kommis­sion will die Einfuhr von Futtermitteln erlauben, die mit Bestand­teilen illegaler Genpflanzen verunreinigt sind. Am kommenden Dienstag wird entschieden - und Deutschlands Stimme ist ausschlaggebend.

    Auch wenn wir auf Entrup 119 zunächst nicht von Verunreinigungen in konventionellem Futter betroffen sind, stellt die Aufhebung der bestehenden Null Toleranz einen entscheidenden Einschnitt dar. Der nächste Schritt wäre die Zulassung von Verunreinigungen bei Saatgut. Doch ohne gentechnikfreies Saatgut kann auch die Gentechnikfreiheit in den späteren Produktionsschritten wie Anbau und Verarbeitung aufgegeben werden – eine Landwirtschaft ohne gentechnische Kontamination wäre dann unmöglich.

    Mit einer Unterschriftenaktion fordern daher verschiedene Umweltorganisationen gemeinsam mit campact Verbraucherschutzministerin Aigner zu einem klaren "Nein" zum Plan der EU-Kommission auf. Wenn du ebenfalls unterzeichnen möchtest, dann geht das hier: http://www.campact.de/gentec/sn8/signer

    Donnerstag, 17. Februar 2011

    Besuch aus Österreich


    Heute besuchten 6 Studierende aus Österreich für etwa 4 Stunden den Gärtnerhof, um sich über CSA zu informieren. Sie sind Teil einer Initiative aus verschiedenen Bereichen, die sich für Wirtschaftsgemeinschaften und solidarische Ökonomien interessieren und diese Idee in Österreich voran bringen möchten. Auf ihrem weiteren Weg besuchen sie Hof Pente bei Osnabrück und den Buschberghof bei Hamburg, um dann mit neuen Impulsen am Thema soziale Gemeinschaft und/ oder Gemeinschaftslandwirtschaft weiter zu arbeiten.



    Mittwoch, 16. Februar 2011

    Von der Kunst des Zuhörens und anderen bäuerlichen Fähigkeiten

    Die alljährliche Landwirtschaftstagung in Dornach war der Grund, warum Kenneth und Susanna vom 2. bis zum 5. Februar in der Schweiz weilten. "Von Brennpunkten zu Leuchtpunkten", so lautete das Tagungsmotto. Deutlich beeindruckt erzählten Kenneth und Susanna am Küchentisch von diesem sehr besonderen Treffen, bei der eine andere Art des Zuhörens, der Wahrnehmung und der Empathie geübt und gelebt wurde. Wenige der sonst üblichen Vorträge, statt dessen eine von Claus-Otto Scharmer (entwickelt(e) die U-Theorie) und Nicanor Perlas organisierte Zusammenkunft in so genannten Zukunftslaboren. Das hieß: Je 300 Landwirte und Interessierte versammelten sich zunächst in 2 großen Räumen und diskutierten in Fünfer-Gruppen an einzelnen Tischen. Thematisiert wurden Fragen unter dem Meta-Thema: Was ist gerade im Begriff abzusterben und was will geboren werden? Nach einer Zeit verließen jeweils vier Menschen den Tisch, gingen zum nächsten. Der Verbleibende berichtete dann den vier Neuankömmlingen von der soeben zu Ende gegangenen Diskussionsrunde und in diesem Tenor, daran anknüpfend und ergänzend, beginnt die nächste Diskussionsrunde. "Das Verrückte war, dass mit der Zeit eine Art kollektives Bewusstsein entstand" - so beschreibt Kenneth die Wirkung dieser Arbeitsstruktur. Viele Fragen und Prozesse, sowohl privater Natur als auch die jeweiligen Höfe betreffend, ähnelten sich bei den Teilnehmern. Und man traf auf diese Art mit den meisten der 300 Teilnehmer zusammen.
    Nach diesem intensiven Gedankenaustausch wurde am folgenden Tag mit Hilfe einer Aufstellung die momentane Situation der biodynamischen Landwirtschaft beleuchtet. In diesem Fall handelte es sich um eine ressourcenorientierte Organisationsaufstellung, die die einzelnen Aspekte und Protagonisten dieses landwirtschaftlichen Bereichs in Beziehung zueinander stellte. Also standen da jeweils ein Stellvertreter für die Landwirte, die Tiere, den Handel, die Konsumenten, die Verarbeiter, die Auszubildenden etc. Von der Ausgangssituation zur Wahrnehmung, wohin sich das alles entwickelt und wo der jeweils gemäße Platz innerhalb dieses komplexen Systems ist - darum ging es und brachte Erkenntnis bei den Teilnehmern. Dies wird zurückwirken auf die Höfe und eben auch auf unseren Hof, da bin ich sicher. Dass einige der Fragen, die auf anderen Höfen noch im Raum stehen, in Entrup schon beantwortet sind, das erzählten die beiden auch. So zum Beispiel die Beziehung zwischen Landwirt und Verbraucher und die Schwierigkeiten, die sich aus der großen Trennung dieser beiden Gruppen ergeben. Da bietet natürlich das CSA-Projekt einen sehr lösenden Ansatz, der vor allen Dingen den unverbundenen, bewusst-losen Konsum sehr erschwert und bei mir zumindest in vielen Bereichen zu einer echten Bewusstseinserweiterung geführt hat.

    Die Zukunft gegenwärtig sein zu lassen, so heißt es im Tagungsbericht der Sektion für Landwirtschaft. Für mich hatte auch dieser Nachmittag in der Küche von Entrup so eine Wirkung, als nämlich die Gespräche um künftige Projekte und Veränderungen kreisten. Indem wir das in einer verbundenen, einander zugewandten Tischrunde taten, wurde die Gegenwart zum wirksamen Beginn der Zukunft. Es geht bei Zukunft eben nicht um das gedankliche Abhaken von in der Gegenwart noch nicht erledigter Aufgaben und Pflichten. Der geneigte Leser merkt vielleicht, dass die Autorin schwer beeindruckt ist von den Erzählungen und Gedanken von Kenneth und Susanna, das ist doch echtes Wachstum für den Hof!

    Sonntag, 13. Februar 2011

    Schaafstallentwässerung die Zweite....

    Neues von der Hofpflege.
    Es war ein regnerischer Samstag. Der Graben wurde restlich ausgehoben und das erste Betonfundament mit Gefälle fertig. Die (80KG) Steine sind geliefert.

    Jetzt müssen "nur noch" die Rinnensteine mit dem richtigen Gefälle einbetoniert werden.

    Das ist doch was für den kommenden Samstag! Wer mitmachen will - möge einfach anrufen 0251-2843888

    Samstag, 12. Februar 2011

    taz.de über Lebensmittelverschwendung

    Wolfgang Stränz vom Buschberghof informierte uns über einen schönen Beitrag über Lebensmittelverschwendung von Hendrikje Borschke.

    CSA als Alternative, da nur das produziert wird, was gebraucht wird.

    Freitag, 11. Februar 2011

    Einladung zum Geomantieseminar

    Wahrnehmung von Naturkräften & Landschaftsheilung


    Wolfgang Schneider hat schon vor 2 Jahren ein Seminar zum Thema Ätherkräfte und Naturwesen erspüren auf dem Gärtnerhof durchgeführt.

    Vom 26.02. bis 01.03.2011, wird er wieder auf den Hof Entrup 119 kommen, um geomantisch zu arbeiten. Das heißt, die geistig wesenhaften Ortskräfte sollen wahrgenommen und angesprochen werden.

    Diesmal soll außerdem mit einer Steinsetzung (Lithopunktur) ein weiterwirkender Impuls zur Landschaftsheilung gegeben werden. Es werden also auch Grundkenntnisse in Bildhauerei vermittelt.

    Teilnehmerbeitrag: Richtwert: 50 € pro Tag (wobei eine tageweise Teilnahme möglich und durchaus erwünscht ist)

    Der bildhauerische Teil wird auf Montag und Dienstag fallen und von Maria Niehle angeleitet werden.

    Anmeldungen und Rückfragen: Wilko Korntheuer 0251/1334777

    Weitere Infos unter gibt es auf der Website von Enrup 119.

    Donnerstag, 10. Februar 2011

    Linda, Laura und Karlalena

    ... und auch Gunda und Ditta wechseln sich in unseren Depots und im Hofladen ab. Es handelt sich dabei nicht um eine Gruppe skandinavischer Austausch­schülerinnen, sondern um die Namen unter­schiedlicher Kartoffelsorten. Unser Lieferant ist meist Bioland-Bauer Heiner Wening aus Greven, der auch mit seinem Gemüsestand freitags auf dem Ökomarkt in Müsnter steht. Wenn Heiner nicht liefert, dann hat der Biogroßhändler Weiling feine Demeterkartoffeln im Sortiment. Mehlig kochend sind Karlalena und Gunda. Festkochend sind Laura, Ditta und Linda.

    Herrliche Übersicht über Aussehen, Reifezeit, Besonderheiten und Lagerfähigkeit von mehr als 100 Kartoffelsorten findet ihr beim Biogartenversand aus Sachsen-Anhalt. Eine Kurzfassung zur Kartoffel gibt es auch im Gemüselexikon auf unserer Homepage.

    Mittwoch, 9. Februar 2011

    Deftiger Rotkohlsalat

    Als leckere Winter-Rohkost habe ich heute den Rotkohlsalat für mich entdeckt. Rotkohl gab es in den letzten Wochen reichlich – warum nicht statt gekochtem Gemüse einmal Salat daraus machen?

    Der Rotkohlsalat ist schnell zubereitet. Nach dem Putzen, den Kohl vierteln oder achteln und den Strunk großzügig herausschneiden. Rotkohl in feine Streifen hobeln, oder – wenn man Naturstrom hat – ab in das Schnitzelwerk der elektrischen Küchenmaschine.

    Den geschnittenen Kohl in eine Schüssel geben und salzen. Wer den Salat gerne etwas saftiger haben möchte, kann den Kohl von Hand noch kräftig durchkneten, bis der Rotkohl anfängt Flüssigkeit zu bilden.

    Gewürzt wird erstmal mit dunklem Aceto Balsamico di Modena I.G.P. (Rustico) von Rapunzel und dem sortenreinem, fruchtig, grasig, frischem Demeter-Olivenöl Primeur, ebenfalls von Rapunzel – beides aus dem Hofladen – sowie mit Pfeffer und etwas Korianderpulver von Lebensbaum. Besonders edel wird der Salat noch mit frischen Orangenstückchen und Walnüssen. Statt mit Orangen kann man auch mit einem Schuß Demeter Orangensaft von Völkel dem Salat eine fruchtige Note verleihen und mit einem paar in dünne Scheiben geschnittenen CSA-Mini-Porreestangen von Entrup 119 einen feinen Farbkontrast zaubern.

    Das ganze passt gut zu einem deftigen Abendbrot mit Entrup-Brot und Münsterländer Grienkenschmied von Söbbeke.

    P.S. zum Thema Schleichwerbung in deutschen Blogs: es werden gerne Spenden für den Bau des neuen Schafstalles entgegen genommen :-)

    Dienstag, 8. Februar 2011

    CSA in Brasilien

    Uff - geschafft!!

    Nach 14 Monaten Aufbauarbeiten, haben wir am Sonntag, den 6. Februar das erste CSA Projekt im Staat Sao Paulo beschlossen und werden in hoffentlich 3 Monaten mit den ersten Auslieferungen beginnen.

    Entrup119 war hierfür eine große Hilfe. Danke an alle, die dieses schöne Projekt mit aufgebaut haben und am Leben halten. Danke auch an alle Blogger, die eine Teilnahme auch aus der Ferne ermöglichen.

    Bilder und ein weiterer Bericht folgen hoffentlich bald.

    Sommerliche Grüße aus Brasilien
    Hermann

    Sonntag, 6. Februar 2011

    In zehn Jahren sind wir weg vom Fleisch



    Ausgerechnet ein Vertreter des Handels kam während der Podiumsdiskussion der NRW-Grünen am vergangenen Freitag zu der Aussage, dass es in "10 Jahren eine zwanghafte Veränderung weg vom Fleisch geben wird". Zugegeben, damit überraschte mich Hans-Jürgen Matern, seit 18 Jahren verantwortlich für die Qualitätssicherung der METRO-Gruppe. Er bildete zusammen mit Karl-Heinz Schulze zur Wiesch, Landwirt und Vizepräsident des Westfälisch-Lippischen Bauernverbandes, Johannes Remmel, NRW-Landwirtschafts- und Verbraucherminister und Karen Duve, Bestsellerautorin, das Podium mit Moderatorin Monika Düker, Grünen-Vorsitzende in NRW. Die Erkenntnis des Herrn Matern konnte aber natürlich nur auf den ersten Blick erstaunen, denn seine sonstigen Wortbeiträge ließen nicht erkennen, dass er an einer ökologischen Wende arbeitet. Er betonte damit lediglich die Tatsache, dass die Schere zwischen arm und reich global gesehen noch weiter auseinander klaffen wird und es dann eben nur den finanziell privilegierten Menschen möglich sein wird, Fleisch zu essen.

    Der Abend, übrigens bestens besucht von Menschen jedweder Coleur, bot einen Schweinsgalopp quer durch die katastrophalen Mechanismen der Lebensmittelindustrie. Und mir war der ein oder andere Zusammenhang bisher nicht bekannt: Ich wusste zum Beispiel nicht, dass die Verursacherfirma für den jüngsten Dioxinskandal Insolvenz anmelden konnte und somit straffrei blieb. Auch dass Lebensmittelproduzenten die Grenzwerte für Pestizide durch die Verwendung mehrerer Pestizide umgehen, war mir neu. Man bleibt eben mit jedem einzelnen Pestizid unter dem Höchstwert und hat dann in der Summe natürlich eine viel höhere Belastung, brrr. Überhaupt war an diesem Abend wenig Hoffnungsvolles zu hören: Zahlreiche Beispiele fehlgeschlagener Kontrollen im Lebensmittelsektor kamen sowohl vom Publikum als auch vom Podium. Minister Remmel lobte zwar das von Frau Aigner gemeinsam mit den Ländern erarbeitete 10-Punkte-Programm für eine bessere Kontrolle der Futtermittelindustrie, machte aber gleichzeitig deutlich, dass auf EU-Ebene bereits die Forderung nach einer Positiv-Liste verwässert wird. Und eine Pflichtversicherung der Bauern gegen Schäden, die aus kriminellen Futtermittelpanschereien entstehen (Hofsperrung, zwangsweise Massenschlachtung, fallende Preise) ist schon wieder vom Tisch. Das hätte den Effekt gehabt, dass natürlich große Versicherungsgesellschaften eigene Kontrollen und Recherchen durchgeführt hätten, um Schäden im Vorfeld zu vermeiden. Auch der Druck auf die Bauern, die laut Vizepräsident des Bauernverbandes nur überleben können, wenn sie wachsen und wachsen und wachsen, war Thema, ebenso die Monopolisierung des weltweiten Samenhandels. Also kurz gesagt, es waren wahnsinnig viele Sachzusammenhänge, die da angerissen wurden, ein gut informiertes und als Landwirt / Ökolandwirt teilweise direkt betroffenes Publikum sorgte für rege Diskussion.

    Zwei Dinge waren mir fürs eigene Weiterdenken wichtig: Die Wertschätzung der Lebensmittel, also dem gegenüber, was man seinem eigenen Körper "antut", zeugt von Wertschätzung sich selbst gegenüber. So hatte ich das bisher noch nicht gedacht. Fand ich einen spannenden Gedanken, den Karen Duve einwarf. Zweiter Punkt: In der zweieinhalb-stündigen Diskussion wurde kaum über Alternativen zum bestehenden System geredet. Dieses Fokussieren auf die unzähligen Probleme, haarsträubenden Zusammenhänge und angesichts des Welthungers eigentlich blutbesudelten "normalen" Lebensmittel lähmt Kopf und Tatkraft (jedenfalls bei mir). Mein Gegenmittel: Nach der Veranstaltung mit dem ein oder anderen noch über eine im wahrsten Sinne des Wortes naheliegende Lösung reden: Entrup 119 und das CSA-Projekt. Ich finde es enorm wichtig, unser Modell immer wieder als machbare und zukunftsfähige Alternative zum Bestehenden zu thematisieren.

    Was sonst noch geschah:
    Thorsten hatte schon vor Beginn der Veranstaltung Handzettel im Foyer verteilt, das war PR mitten in die Zielgruppe hinein.
    Karen Duve wurde von Thorsten und mir im Sechs-Augen-Gespräch ausführlich über Entrup 119 informiert. Sie war sehr angetan und wird hoffentlich die Idee weitertragen Richtung Brandenburg, da lebt sie nämlich.
    Maria-Klein-Schmeink, Grünen-Politikerin und Mitglied des Bundestages, weiß jetzt auch von uns. Sie schlug vor, einen Ortstermin auf dem Hof zu machen, um sich über dieses positive Verbraucher-Produzenten-Modell zu informieren. Find ich gut, am besten kommen nach und nach Vertreter aller Parteien.
    Eine faszinierende Zahlenaufzählerei: Die Pizza ist das komplexeste Lebensmittel unter 70.000 unterschiedlcihen Produkten, die die Metro im Sortiment hat. Mehr als 100 verschieden Rohstoffe die in 15 Ländern in fünf Kontinenten beschafft werden, landen als TK-Pizza für 1,99 Euro im Regal. Das sollte eigentlich ein Beispiel für das leistungsfähige Kontrollsystem bei Metro sein, aber das ist gründlich in die Hose gegangen. Falscher Text im falschen Kontext würde ich sagen, ein solcher Preis kann ja nur mit erbärmlichen Produktionsbedingungen für Mensch und Tier erreicht werden. Wenn in dem Preis auch noch eine gigantische Qualitätssicherung mit einem millionenschweren Budget drin sein muss...
    Ach, was bin ich froh, dass es Entrup 119 gibt. Handel adé, Essen aus dem Supermarkt tut weh. Dirten

    Graben graben





    Ohrenbetäubend laut, wenn Beton zersägt wird. Mussten wir aber machen, damit die Rinne vor dem Schafstall entstehen kann. Nach dem Sägen (was gibt es für großartige Maschinen!) folgte das Graben graben. Wisst ihr eigentlich, wie saudoof es ist, wenn man vor lauter Steinen die Schaufel kaum in die ohnehin schon schwere Erde kriegt? Was für eine Plackerei, wurde aber mit guter Laune und Galgenhumor (lass uns mal die Seiten tauschen, dann tut es wenigstens überall gleich weh)ertragen.

    Nein, so schlimm war es natürlich nicht, haben ordentlich geackert, die letzten zwei Meter Beton wurden per Hammerschlag besiegt und die Hälfte des Grabens ist fertig. Außerdem mit einer anderen tollen Maschine, dem Spalter, ordentlich Holz klein gemacht und gestapelt. Nächsten Samstag weiter, es muss ja noch die Rinne gelegt werden.

    Umweltbundesamt entAignert

    Das Umweltbundesamt (UBA) ist irgendwie ein wenig das ökologische Gewissen des Bundesrepublik Deutschland. Zentrale Aufgaben des Umweltbundesamtes sind Aufklärungsarbeit für die Öffentlichkeit, die wissenschaftlicher Unterstützung der Bundesregierung und der Vollzug von Umweltgesetzen. Hier wird unter anderem aufgepasst, dass neue Pflanzenschutzmittel nicht gegen geltende Gesetze verstoßen. Genau das aber ist der Industrie ein Dorn im Auge. Pestizide, die einen Milliardengewinn versprechen und im europäischen Ausland, beispielsweise in Rumänien längst erlaubt sind, sollen einem neuen Gesetzentwurf aus dem Hause Aigner zur Folge künftig auch ohne zusätzliche Prüfung durch das Umweltbundesamt in Deutschland vermarktet werden können. Bislang ist das nicht zwangsläufig der Fall: im letzten Jahr lehnte das UBA von 150 beantragten Chemikalien, die Aigner-Beamte zuvor durchgewunken haben, 32 ab. Zu giftig! Das gefällt natürlich nicht, weswegen Ilse Aigner künftig das unbequeme UBA lieber umgehen möchte. Bürokratieabbau nennt sie das. Folgender Bericht von 'monitor' zeigt noch ein paar Hintergründe.

    Freitag, 4. Februar 2011

    Für alle die den Fernsehbeitrag verpasst haben...

    ...gibt es am Montag, 07. Februar 2011 von 09.43 - 09.58 Uhr eine Wiederholung!

    Unbedingt sehenswert und sehr zu empfehlen!
    Tausend Dank für diesen tollen inspirierenden wie informativen Beitrag an Christine Roskopf, Kamera, Ton und das Produktionsteam!!!!

    Donnerstag, 3. Februar 2011

    Arabischer Lammbraten mit Zwiebelkompott

    Anlässlich der Lammfleischangebote hier mein Lieblingslammrezept, mit dem ich letztes Jahr den Einstieg in die Küche mit Lammfleisch gefunden habe. Davor habe ich mich nicht an Lamm gewagt. Das Rezept ist inzwischen mehrfach mit Gästen erprobt und daher anscheinend für Anfänger geeignet :-)

    Los geht's:

    Braten
    In einem Bräter die Lammschulter von allen Seiten anbraten und im Backofen bei 160 Grad eine Stunde geschlossen garen. Das Salz, den Cayennepfeffer, den Honig, das Olivenöl und das Wasser verrühren. Den Braten damit alle 10 Minuten einpinseln.

    Zwiebelkompott
    Für das Zwiebelkompott in einem Topf die Butter leicht bräunen. Die Zwiebeln und den Knoblauch in feine Würfel schneiden. Das Raz-El-Hanut-Gewürz, den Honig und das Salz dazugeben. Bei geringer Hitze und geschlossenem Deckel 30 Minuten garen. Alle 5 Minuten umrühren. Den Essig hinzufügen. Ohne Deckel nochmals bei kleiner Hitze 30 Minuten garen, ab und zu umrühren. Getrockneten Thymian und Minzehinzufügen.

    Cous-Cous
    Zum Cous-Cous zwei Esslöffel des nativen Olivenöls, das Raz-El-Hanut und das Salz geben und vermischen. Mit einem viertel Liter kochendem Wasser übergießen und aufsaugen lassen. Das restliche Olivenöl dazugeben und eine Garprobe machen. Hat der Grieß noch einen harten Kern, noch einmal etwas kochendes Wasser dazugeben.

    Vor dem Anrichten den Grießnochmal erwärmen. Dazu einen hohen Topf 5 cm hoch mit Wasser füllen und aufkochen. Die Rosinen und die Mandeln unter den Grieß mischen, zusammen in ein Sieb geben und über das Wasser hängen. Bei geschlossenem Deckel etwa drei Minuten erwärmen.

    Gemüse
    Für das Gemüse die Zwiebel schälen, achteln und in die einzelnen Blätter zerteilen. In Olivenöl anbraten. Die Tomaten grob würfeln, dazugeben und aufkochen. Paprika entkernen, achteln und ebenfalls dazugeben. Zucchini würfeln und etwa drei Minuten mitgaren. Zum Schluss die Bohnen und die Gewürzmischungen Tabil und Harissa dazugeben.

    Servieren
    Den Lammbraten tranchieren, Cous-Cous in einem großen Ausstech-Ring flach anrichten. Darauf, mit dem Cous-Cous bündig abschließend, das Fleisch legen und darauf mittig das Gemüse platzieren. Das Zwiebelkompott im Kreis verteilen. Sofort servieren und das restliche Fleisch im abgeschalteten Ofen warm halten. Aufwärmen vermeiden, damit das Fleisch seinen milden Geschmack behält.

    Viel Spaß und guten Appetit!

    Im Originalrezept werden statt Bohnen 4 Okraschoten verwendet. Mein Fall sind die aber nicht so.

    Zutaten für 4 Personen

    Braten:
    1 Lammschulter oder Braten ca 1200g
    1-2 TL Salz
    1 Prise Cayennepfeffer
    140 ml Honig
    2 EL Olivenöl
    2 EL Wasser

    Zwiebelkompott:
    125 g Butter
    750 g Zwiebeln, gewürfelt
    3-5 Knoblauchzehen, nach Geschmack
    2 EL Gewürzmischung Raz-El-Hanut
    50 ml Honig
    1 TL Salz
    30 ml Essig (Sherry)
    1 Prise Thymian, getrocknet
    1 Prise Minze, gehackt

    Cous-Cous:
    250 g Cous-Cous oder Bulgur
    4 EL natives Olivenöl
    2 TL Gewürzmischung Raz-El-Hanut
    1 TL Salz
    250 ml Wasser
    1 EL Rosinen
    1 EL Mandelblättchen

    Gemüse:
    1 Zwiebel
    5 Tomaten, gehäutet, ohne Strunk
    1 rote Paprika
    1 kleine Zucchini
    400 g grüne Bohnen
    1/2 TL Gewürzmischung Tabil
    1/2 TL Gewürzmischung Harissa
    5 EL Olivenöl

    Für die Münsteraner: die Gewürzmischungen bekommt man z. B. Samstags auf dem Markt.

    Das Rezept kursiert so oder ähnlich in x-facher Form im Internet, so dass ich den Urheber leider nicht ausfindig machen konnte.

    Fernsehbeitrag in "Hier und Heute"

    Der Termin wurde auf Freitag, 04. Februar, 18.05 Uhr verschoben.

    Hier geht's zur Sendungsübersicht.

    Sekem, Ägypten

    Mit den täglichen Nachrichten aus Ägypten steigt auch die Sorge um die SEKEM-Initiative, die mit ihren mehr als 2.000 Mitarbeitern inzwischen eine weltweite Anerkennung im Bereich ökologische Landwirtschaft und nachhaltiges Wirtschaften erlangt hat (siehe "Abenteuer Wissen", ZDF). Heute kam dann endlich eine erste Rückmeldung von Dr. Ibrahim Abouleish, Gründer der Initiative und Träger des Alternativen Nobelpreises:

    SEKEM, 02. Februar 2011

    Liebe Freunde,

    ganz herzlichen Dank für die positiven Gedanken und Wünsche, sie sind uns in dieser Zeit eine große Unterstützung!
    Ägypten steht ganz offensichtlich vor einem überfälligen Wandel, der durch das zögerliche Verhalten in Bezug auf Veränderung nun leider in einem krisenhaften Prozess vor sich geht.
    Dass dies so explosiv geschehen würde, übersteigt jegliche Vorstellungskraft und kam für alle Menschen im Land völlig unvorhergesehen.
    Wir hoffen sehr, dass die bereits getroffenen Maßnahmen der Regierung vom Volk verstanden und angenommen werden. Wir hoffen weiterhin, dass der dadurch gewonnene Raum sinnvoll gefüllt und genutzt werden kann, um den Willen des Volkes umzusetzen und die Basis für eine wirkliche Erneuerung der Politik und Gesellschaft zu schaffen.
    Auch wenn die Richtung der politischen Entwicklung weiterhin nicht absehbar ist, so ist es doch hauptsächlich die vorübergehend reduzierte Polizeipräsenz die uns alle, unsere Mitarbeiter und das ganze Land, in den letzten Tagen eine instabile Situation gebracht hat. Die Sicherheitskräfte wurden inzwischen wieder aufgestockt, und wir sind erleichtert, dass sich die Sicherheitslage im Stadtzentrum Kairos stetig verbessert und die Läden und Geschäfte zeitweise wieder geöffnet haben. Auf der SEKEM Farm und in den Firmen haben wir den Betrieb mit einem Großteil der Mitarbeiter wieder aufgenommen, in Universität und Hauptverwaltung ist die Arbeit allerdings noch etwas eingeschränkt und wird sich erst normalisieren können, wenn das Internet wieder im ganzen Land verfügbar ist und dieAusgangssperren aufgehoben werden.
    In der Zeit des Wandels und Wiederaufbaus wird es umso dringender sein, einen starken Impuls für eine nachhaltige Entwicklung zu setzen. Angesichts der Herausforderungen wie auch der bedeutenden Möglichkeiten, die nun vor uns liegen, hoffen und zählen wir auf Ihre entschiedene Unterstützung.
    Bitte richten Sie auch allen Kolleginnen und Kollegen unsere herzlichsten Grüße aus und seien Sie beruhigt, dass wir sicher und wohlbehalten sind.

    Nochmals vielen Dank,
    Dr. Ibrahim Abouleish, Helmy Abouleish und die gesamte SEKEM-Gemeinschaft

    Mittwoch, 2. Februar 2011

    Podiumsdiskussion mit Bestsellerautorin

    Im Rathaus zu Münster veranstalten die Grünen eine Podiumsdiskussion aus aktuellem Anlass: "Welchen Preis hat gesundes Essen?" Das können wir als CSA'ler ja ziemlich genau sagen, aber die Diskussion ist natürlich trotzdem spannend. Un vielleicht bietet sich Gelegenheit, unseren Hof als positives Beispiel in die Diskussion zu bringen. Auf dem Podium sitzen u.a. NRW-Minister für Verbraucherschutz und Landwirtschaft Johannes Remmel (Grüne) und Bestsellerautorin Karen Duwe, die derzeit mit ihrem Buch "Anständig essen" punktet. Unter Leitung der grünen Landeschefin Monika Düker erörtert die Runde neue Regeln für die Lebensmittelindustrie, Chancen der regionalen Vermarktung und Gestaltungsräume der Politik. Veranstaltungsbeginn ist am Freitag, 4. Februar um 19:00 Uhr im Rathausfestsaal.

    Dienstag, 1. Februar 2011

    Fernsehtermin steht fest: Donnerstag, den 3. Februar um 18:05

    Im Internet gibt es bereits die Vorankündigung: http://www.wdr.de/tvhttp://www.wdr.de/tv/huh/sendungsbeitraege/2011/02/04.jsp?sdatum=2011-2-4
    Dort heißt es:

    Unser kleiner Bauernhof

    • SendeterminFreitag, 04. Februar 2011, 18.05 - 18.20 Uhr

    „Wir machen das ja nicht erst seit den letzten Lebensmittelskandalen“, sagt Landwirtin Susanna Lindeke. Doch genießt der ,,Gärtnerhof“ im Münsterland in letzter Zeit mehr Aufmerksamkeit als sonst. Woran das liegt? Am Konzept. Ein Bauernhof im Genossenschaftsmodell. Dabei leisten sich rund 100 Menschen aus der Umgebung ihren eigenen Bio-Bauernhof. Sie zahlen im Monat rund 120 Euro und können sich dafür wöchentlich mit dem eindecken, was der Bauernhof abwirft und produziert: Schinken, Käse, Eier, Brot, Obst und Gemüse.

    Am Anfang hatten die Macher noch Zweifel: Wird jeder satt, nimmt sich auch niemand zu viel? Unbegründet. „Im letzten Jahr hatten wir eine Überdosis Rote Beete“, erinnert sich eine Kundin schmunzelnd. Und trotzdem hat Landwirtin Susanne Lindeke den Eindruck, dass sich der gewöhnliche Konsument einseitiger ernährt als die Mitglieder ihrer Genossenschaft. Denn die meisten Menschen würden doch immer das gleiche kaufen. Im Hofladen dagegen wartet saisonbedingt immer eine Überraschung. Reporterin Christine Roskopf hat zwei Tage auf dem ,,Gärtnerhof“ in Entrup verbracht.

    Autorin: Christine Roskopf