Montag, 27. Juni 2011

Food inc. Filmtipp

Gestern kam der Film "Food Inc." auf EinsExtra um 21:00 Uhr. Ein Film über die Lebensmittelindustrie in Amerika. Vorrangig geht es darum, dass die Nahrungsindustrie tatsächlich nur von 3-4 Weltkonzernen gesteuert wird. Die Verstrickung der Politik mit diesen Konzernen und dass hinter den "Organics"-Labeln auch wieder nur die größten Weltkonzerne stehen (Mars, Danone, Pepsi, Kraft Foods etc.). Ich habe "We feed the world" leider nie gesehen, aber ich denke beide Filme behandeln das gleiche oder ähnliche Thema. Trotzdem sehr beeindruckend zu sehen, dass die Erfindung des Fast-Food, allen voran Mc Donald's, an der jetztigen Art und Weise der Nahrungsproduktion, Bauernbeformundung, Monokultur und Fehlernährung der Tiere schuld ist. Diese dann auch zu Nebenwirkungen (e-coli) führen, die irgendwie jeder in Kauf nimmt.

Leider gibt es diesen Film (noch) nicht in der Mediathek, aber mit den richtigen Suchbegriffen auf den bekannten Video-Plattformen im Internet kann man den Film in ähnlicher Qualität finden.

Mir bleibt da nur Eines zu sagen, um die Worte von Susanna aufzugreifen, die auch Jörg gestern so schön weiter ausformuliert hat:
"Den Produzenten (Bauern) ist es wichtig, dass er weiß für WEN er produziert - die Konsumenten (CSA-Teilhaber) sind froh zu wissen WER seine Lebensmittel produziert".

Genau das ist für mich der Grund überhaupt Teilhaber an diesem Projekt CSA zu sein, neben dem wunderbaren Effekt Gleichgesinnte und Gleichinteressierte zu treffen, mit den Bauern, Pflanzen und Tieren "per Du" zu sein und mit der Jahreszeit der Erde zugehen, die uns in jeder Jahresphase genau die richtigen Lebensmittel zur Verfügung stellt, die wir und unsere Körper in diesem Moment am meisten brauchen.

Hier der Trailer auf Englisch:



Hier ein Link zur offiziellen Seite des Filmes:
http://www.foodincmovie.com/

Freitag, 17. Juni 2011

Neues vom CSA-Hof Pente



Anderthalb Monate nach Beginn des Projektes gab es am Freitag (17. Juni 2011) von 16:00 bis 18:00 ein CSA-Treffen. Dabei wurde den Mitgliedern die Gelegenheit gegeben, sich bei Kaffee und Kuchen gemeinsam über die ersten Erfahrungen auszutauschen.
Ich war ich eingeladen, um von den Erfahrungen vom CSA-Projekt auf dem Gärtnerhof zu berichten.

Donnerstag, 16. Juni 2011

Veranstaltungstipp!!!!!!


Theologie trifft Kunst – Argumente für eine neue Sicht der Tiere


Am Sonntag, den 19. Juni 2011 sind der Theologe und Biologe Dr. Rainer Hagencord und die Malerin und Bildhauerin Mechthild Ammann zu Gast auf unserem Hof. Beide plädieren für eine neue Sicht der Tiere und eine andere Haltung des Menschen gegenüber der Natur. In spannenden und inspirierenden Vorträgen liefern sie Argumente für einen Perspektivenwechsel.

Nach seinem Theologiestudium, der Priesterweihe und vierjähriger seel­sorglicher Arbeit studierte Dr. Rainer Hagencord Biologie und Philo­sophie. Seine Dissertation mit dem Titel "Das Tier: Eine Heraus­forderung für die christliche Anthropolgie. Theologische und verhaltensbiologische Argumente für einen Perspektivenwechsel" liegt inzwischen in der 4. Auflage vor – mit einem Vorwort von Dr. Dr. hc. mult. Jane Goodall, der wohl bedeutendsten Primatologin der Welt. Ende 2009 eröffnete Dr. Rainer Hagencord das Institut für Theologische Zoologie in Münster. Hier beschäftigt er sich vor allem damit, die biblischen Texte neu zu sichten. Wenn man die biblischen Texte über Mensch, Tier und Gott mit wissenschaftlichem Anspruch analysiert, so kann man laut Dr. Hagencord schnell feststellen, dass die Tiere in der Theologie des Alten Testaments eine besondere Wertschätzung haben. Nicht nur in der Bibel, auch in Dichtung, Poesie und Malerei ist die Wertschätzung für die Natur allgegenwärtig. 
Mechthild Ammann kommt aus Billerbeck und ist Malerin und Bildhauerin  – und CSA-Mitglied. Sie hat sich mit dem Thema Mensch und Tier künstlerisch auseinandergesetzt. Wie gehen wir mit Tieren um? Welche Rolle spielt der Mensch in der Natur? Mechthild Ammann stellt zu diesen Fragen ihr Bild "Fluchtpunkt Arche" vor.
Genau hier trifft Theologie auf Kunst und unter dieser Überschrift findet am Sonntag, den 19. Juni im Rahmen des CSA-Hofcafes eine spannende Veranstaltung mit Dr. Rainer Hagencord und Mechthild Amman statt. 

Wir freuen uns auf eine tolle Veranstaltung und danken schon jetzt ganz herzlich Mechthild, ihrem Mann Piet und Dr. Rainer Hagencord, dass sie dieses Event ermöglichen!!!!

Montag, 13. Juni 2011

Kräuterspaziergang

Am Pfingstsamstag rief Dirten zu einem Kräuterspaziergang rund um den Gärtnerhof Entrup 119 auf. Gemeinsam mit den beiden Heilpflanzenexpertinnen Brigitte Schürkamp und Mechthild Röhlen machte sich eine kleine Horde von HobbygärtnerInnen und passionierten SpaziergängerInnen auf den Weg die Kräuterlandschaft auf entrup119 genauer zu inspizieren. Die Kräuterexpertinnen wussten dabei zu eigentlich jedem Kraut viele wissenswerte und interessante Details zu berichten.

Zunächst aber trafen wir uns alle im Seminarraum, um bei einer Tasse Kaffee den ca. 1 stündigen Spaziergang zu besprechen. Wir wollten vor allem Kräuter sammeln, die wir nach dem Rundgang in einem leckeren Kräutersalat verarbeiten wollten. Dabei erzählten uns die Damen, dass es sehr wichtig ist immer nur die frischen, jungen Triebe der Pflanzen zu ernten. Außerdem wollten wir uns auf die typischen Frühlingskräuter beschränken, die durch ihren enorm hohen Gehalt an Mineralstoffen und anderen Inhaltsstoffen gerade nach der entbehrungsreichen Winterzeit dem Körper wieder neue und frische Kraft geben sollen.

Ich habe mir nicht alle Informationen und Details zu den einzelnen Pflanzen merken können, da ich mich auf die Fotografie der Pflanzen konzentriert habe. Trotzdem möchte ich Euch unsere krautigen Fundstücke vorstellen:


Der Giersch ist die Petersilie im Wildkräutergarten. Sehr gut zu erkennen am gefiederten Dreiblatt. Er wächst besonders gerne schattig, aber dann auch in großen Massen. Er gehört wie ganz viele andere Gewächse in Wald und Flur zu den Doldengewächsen. Bei Doldengewächsen muss man sehr aufpassen, da viele sehr leicht miteinander zu verwechseln sind, bzw. nicht eindeutig genug erkannt werden können. Der Tipp unserer Expertinnen lautet deswegen, nicht pflücken, vor allem keine Doldengewächse, was nicht eindeutig zu identifizieren ist!






Der Wiesenbärenklau hat wie sein großer Bruder der Riesenbärenklau das besondere Merkmal des Stängels, der wie eine Dachrinne gekerbt ist.




Die Rinde der Weide, egal ob von der frischen grünen, oder von der trockenen Borke, gilt als natürliches Aspirin. Die getrocknete und zerstoßene Rinde kann man als Tee oder Sud bei Kopfschmerzen und Fieber einnehmen.




Der Lavendel, hier der echte Lavendel, ist den meisten als Mottenvertreiber bekannt. Er kann aber auch bei nervösen Magen- und Damrbeschwerden, Einschlafstörungen und so weiter benutzt werden. Hier benutzt man die aufgegangenen Blüten, bevor sie sich verkapseln und sich die Samen bilden.





Bei der Königskerze verwendet man die frisch aufgegangenen gelben Blüten. Hier ist die Königskerze noch nicht aufgeblüht. Ihre Blätter sind dicklederig und sehr pelzig-weich.



Das Hirtentäschel hat seinen Namen von den dicken herzförmigen Blättern, ist aber auch bekannt als Blutkraut. Das unscheinbare Pflänzchen wird gerne übersehen, wirkt besonders gut bei Blutungen aller Art: Nasenbluten, Menstruationsblutungen, aber auch bei offenen Wunden kann das Hirtentäschel als Tinktur angewendet werden.


Der Saft der Birke kann kosmetisch als Haarkur verwendet werden. Frische junge Birkenblätter können im Salat verwendet werden oder getrocknet als Tee. Die Birke wird besonders gerne zum Entwässern bei Frühjahrskuren benutzt.



Ungewöhnlich früh hatten die Brennessel in entrup 119 aus ihren Blüten schon ihre Samen gebildet. Nicht nur die Samen, sondern die ganze Brennessel gilt als echtes Nährstoff- und Heilpflanzenwunder. Es können so gut wie alle Teile verarbeitet werden und sie  ist vielseitig einsetzbar. Sie stärkt das Immunsystem, und ist enorm reich an vielen Vitaminen und Mineralien.


Die Echte Kamille ist äußerlich nur schwer von der Wiesenkamille und anderen Arten zu unterscheiden. Das wichtigste Bestimmungsmerkmal ist der Hohlraum, der sich zeigt, wenn man eine Blüte in der Mitte teilt.



Bei der Schafgarbe können neben den zarten Blättern auch die Blüten, die kurz vor der Blüte geernetet werden, benutzt werden da sie dann die meisten Inhaltstsoffe enthalten. Sie hilft bei Bauchschmerzen und Entzündungen der Haut.

Hier habe ich leider den Namen vergessen, reiche ich aber noch nach!



Die zarten Blüten der weißen Taubnessel sind hervorragend zum Dekorieren von Süßspeißen oder als Beilage zum Salat geeignet, da in ihrem Trichter der honigsüße Nektar enthalten ist. Als Kind haben wir die Blüten abgezupft und den Nektar raus "gezuzelt".


Aus den Blüten des Hollunders lässt sich nicht nur Sirup oder Gelee bereiten, sie können auch frisch als Dekoration in Süßspeisn verwendet werden.



Zu unserem leckeren Wildkräuter-Menü gab es auch herzhafte Rosmarin-Kartoffeln


Der Blattsalat aus Lollo-Rosso, Rucola, Radieschen, Wiesen-Bärenklau, Giersch, Weiße Taubnessel Blüten, Schafgarbe, Brennessel-Samen, Schafgarbe und und und





Der Nachtisch aus frischem Schafsmilch-Joghurt, Melissenblättern, Hollunderblüten, Erdbeeren und Hollunderblütensirup.

Alles in Allem war es für mich ein unheimlich interessanter Spaziergang, der einen schon mit ganz anderen Augen durch die Landschaft gehen lässt. Naturlich habe ich hier nicht alle Fakten zu den einzelnen Kräutern aufgeschrieben. Ausserdem wurden nebenbei noch viele andere Pflanzen angesprochen. Wer gerne mehr über die Wildkräuter erfahren möchte kann sich gerne bei den beiden Heilpflanzenexpertinnen melden, bzw. gibt es in der Literatur einige sehr gute Bücher.

Vielen Dank für diesen sehr schönen und erfahrungsreichen Nachmittag!

Unsere Expertinnen:
Brigitte Schürkamp, Heilpflanzenexperin aus Ibbenbüren
Mechthild Röhlen, Kräuterstammtisch Münster

Sonntag, 12. Juni 2011

Die "Welt am Sonntag" berichtet über Entrup 119

Ein schöner Beitrag findet sich in der aktuellen "Welt am Sonntag" über unseren Hof,...

http://www.welt.de/print/wams/nrw/article13426050/Nur-fuer-Mitglieder.html

Donnerstag, 9. Juni 2011

Cradle to Cradle

Ausstellung in Münster zu Cradle-to-Cradle-Produkten. Voll wiederverwertbare Produkte, bei denen schon während der Herstellung darauf geachtet wird, dass sie wieder ganz und gar dem großen Kreislauf zugeführt werden, ohne Müll zu hinterlassen. Der "Erfinder" dieser Idee von der Welt ohne Müll ist der Chemiker und Öko-Visionär Prof. Michael Braungart, der gestern die Ausstellung im Haus der Niederlande eröffnete. Geht noch bis 3. Juli. Da gibt es u.a. einen Teppich zu bewundern, der nicht mit hunderten von giftigen Chemikalien hergestellt wurde sondern statt dessen die Raumluft reinigt.
Hier übrigens noch ein unterhaltsamer TAZ-Artikel (Nachtrag vom 20. September von einer Recherchetour im Netz mitgebracht)

Dienstag, 7. Juni 2011

Öko – lebe wild und emissionsfrei

Der Atomausstieg ist abgehakt. Die CDU hat die Grünen links liegen gelassen und wer sich gesund ernähren will, geht besser in die Pommes-Bude. Der Drops ist gelutscht. Es ist Zeit für Wichtigeres, Zeit mal wieder ein gutes Buch zu lesen:

Öko – lebe wild und emissionsfrei
von Peter Unfried

Peter Unfried, der alte Ironiker der taz, politisch bewegter Öko-Verächter kommt auf Abwege. Unfried stellt sich 2006 nach einem Besuch von Al Gores Klima-Film „Eine unbequeme Wahrheit“ ein paar unbequeme Fragen und befindet sich unvermittelt im persönlichen Klimawandel. Der neue Kühlschrank wird zur Zäsur. Unfried krempelt sein Leben um, erlebt eine „lebensverändernde Bewusstseinserweiterung“ und lässt uns genussvoll teilhaben: Autokauf, Urlaubsplanung, Fußball, Bio Bratwürste, Ökostrom, Ökosex und Ökophobie. Unfried der Genießer peppt sein Leben auf und hat ein Ziel: 80% weniger CO2, mehr Fair, mehr Öko, mehr Freude am Leben. Der Kampf gegen den Klimawandel wird zum konsumistischen Lifestyle, der Toyota Prius zum Statussymbol des „neuen Ökos“. Der Atomausstieg war erst der Anfang, jetzt fängt der Spaß erst richtig an. Kein Lebensbereich wird ausgelassen und irgendwie ist das alles ungemein ansteckend - sind wir nicht alle ein wenig LOHAS?

Peter Unfried
Öko
Dumont Buchverlag
240 Seiten, Paperback
EUR 8,99
ISBN 978-3-8321-6161-3

Freitag, 3. Juni 2011

CSA-Hof Pente

Die Schüler /innen der 9. Klasse an der Freien Waldorfschule in Münster absolvieren momentan allein oder zu zweit ihr dreiwöchiges Landwirtschafts­praktikum auf Biohöfen.

Im Zuge der Praktikums­betreuung bin ich heute in Bramsche gewesen und habe mich mit großem Interesse auf dem CSA-Hof umgesehen.

Schon auf der Zufahrt zum Hof sieht man das neue Hühnermobil, mit dem es möglich ist, den Auslauf für die 200 Hühner regelmäßig auf frische Grasflächen zu verschieben.

Im Laufe des letzten Jahres haben Julia & Tobias Hartke­meyer mit ihren Mit­arbeitern Interessen­ten über ihre Form der solidarischen Landwirtschaft informiert und haben sich vor Zulauf kaum retten können: bei 130 Teilnehmern gab es einen Aufnahmestopp. Denn zunächst musste eine Ackerfläche für den Gemüseanbau hergerichtet, mussten Gewächshäuser aufgestellt und Unterkünfte für die Schweine besorgt werden.

Seit einigen Wochen bekommen die CSA'ler im Ausgaberaum auf dem Hof ihre Brote, ihre Eier und ihr Gemüse.

Bei allen Beteiligten merkt man die Aufbruchstimmung und den Anfangselan.
Vielleicht sollten wir bald mal die Chance nutzen, das CSA-Modell in unserer Nachbarschaft kennenzulernen.
Weitere Informationen auf der Homepage von Hof Pente: http://www.hofpente.de/

Donnerstag, 2. Juni 2011

Der Schafscherer

Ein nettes Kurzportrait über einen Berliner Schafscherer.



Matthias Sinnok: Der Schafscherer from berlinfolgen on Vimeo.

Matthias Sinnok wird 1971 in Potsdam geboren. Er lernt Gärtner. Seit 2003 arbeitet er als Tierpfleger auf der Berliner Pfaueninsel, ein Landschaftspark in der Havel, der zur Stiftung Preußische Schlösser und Gärten gehört. Er wohnt auf seinem Bauernhof in Schmergow/Brandenburg. Von dort pendelt er täglich nach Berlin. In den Monaten Mai und Juni schert er nach Feierabend Schafe.