Wintereinbruch am Sonntag: Es war ja angekündigt und doch konnte man sich das nicht vorstellen – 20 oder 30 cm Neuschnee und Schneeverwehungen. Der Ostwind drückte den feinen Pulverschnee durch feine Ritzen in den Schafstall und den Folientunnel. Sogar in der Scheune mit dem reparaturbedürftigen Dach lag eine dicke Schneeschicht auf dem Kühlhaus und auf diversen Gerätschaften.
Wir
hatten letzte Woche etwas vorgesorgt: Die Jungtiere wurden von den
Pachtwiesen geholt und aufgestallt, Gemüse vorgeerntet und auch
schon gewaschen.
Die größere Herausforderung war es, die
Hoffläche und die Hofeinfahrt soweit zu räumen, damit sie wieder
begehbar und auch befahrbar wurden. Unsicher war auch, wie viel
Schneelast die Folientunnel aushalten. Also mussten die Dächer
mehrfach freigeräumt werden – glücklicherweise
fanden sich spontan einige Helfer zusammen, sodass wir auch am
Sonntag einigermaßen durchkamen.
Aktuell bleibt eine gewisse
Unsicherheit wegen der eiskalten Nächte. Es könnten noch einige
Wasserleitungen mehr einfrieren auf dem Hof. Und die Milch ist auch
schon mal in der Melkleitung gefroren. Werden wir den Marktverkauf
diese Woche überhaupt machen können?
Dann scheint tagsüber
die Sonne und die Luft in den Folientunnel erwärmt sich auf +14°C.
Und es ist hell und trocken – eigentlich ganz schön!
Die
Schafe geben täglich mehr Milch – die ersten Lämmer sind jetzt
alt genug und werden abgesetzt. Gleichzeitig
ist die Käsereistelle bis Mitte April unbesetzt. Christiane
und Karlotta verarbeiten
die Milch, wann
immer sich ein Zeitfenster ergibt zwischen Büro, Gemüse
kommissionieren, Hofladenverkauf und Studium. Zunächst gibt es vor
Allem Joghurt, Weichkäsetaler und Hirtenkäse. Die Produkte
erfordern vergleichsweise wenig Aufwand. Beim Joghurt gibt es
außerdem die höchste Ausbeute: Aus einem Liter Vollmilch entsteht
ein Liter Joghurt. Beim Weichkäse ist das Verhältnis dann schon 4
zu 1, beim Schnittkäse 8 zu 1 und beim Hartkäse sogar 10 zu 1, weil
bei der Käsegerinnung viel Molke abgeht.
Solange die
Milchmenge noch überschaubar ist, macht es also Sinn viel Joghurt
herzustellen, damit es möglichst für jeden der 220 Haushalte
ausreicht, die wir wöchentlich
versorgen. Der Joghurt ist sehr mild und gehaltvoll, ob im Müsli,
als Nachtisch oder in der Salatsauce.
Und spätestens Ende
April freuen wir uns wieder
auf eine größere
Vielfalt, wenn die neue Käserin Sabine gut
in der Hofkäserei angekommen ist!
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