Spannend und traurig ist im Moment die Auseinandersetzung um kostendeckende Preise für landwirtschaftliche Produkte. Immer wieder erreichen uns Nachrichten von Treckerblockaden vor den Lagerhallen der großen Supermarktketten oder vor den großen Verarbeitungsbetrieben wie Molkereien.
Der
Erzeugerpreis für die konventionelle Milch ist seit Jahren
(Jahrzehnten) unverändert an einem Tiefpunkt. Aber es gibt auch
Berechnungen, dass der Biomilchpreis ebenso nicht ausreicht, um
kostendeckend zu wirtschaften. Das System funktioniert nur, weil die
Bauern die Milcherzeugung querfinanzieren oder ihre eigenen
Arbeitsstunden nicht in Rechnung stellen.
Auch die Preise für
Fleisch ermöglichen kein auskömmliches Wirtschaften. Die Betriebe
wachsen, um durch Mengeneffekte Kosten zu senken, was die
Überproduktion nur vermehrt und den Preisverfall beschleunigt. Auf
der Strecke bleibt das Tierwohl und auch die Auswirkungen auf die
Umwelt sind katastrophal,
weil die direkte Beziehung von Mensch zur Natur verloren
geht.
Zurecht sind die Verbraucher
empört über die Zustände in den Ställen und in den
Schlachtfabriken. Zurecht wird das Nitratproblem im Grundwasser
angeprangert. Leider sind noch immer zu wenige Menschen bereit, den
höheren Preis für „saubere“ landwirtschaftliche Erzeugnisse zu
bezahlen. Und Politiker
aus Bund und EU
trauen sich zu wenig an das Thema ran. Ein großer Teil der
Agrarsubventionen
wird pro bewirtschafteten Hektar gezahlt und finanziert damit allzu
oft eine schädliche Landbewirtschaftung.
Wir sind sehr froh, dass wir über die Solidarische Landwirtschaft (CSA) weniger abhängig sind von dem Geschehen auf den Agrarmärkten. Das gibt uns die Freiheit, Entscheidungen die das Tierwohl oder den Umweltschutz betreffen nicht nach ökonomischen Kriterien sondern nach menschlichem Maß treffen zu können. Vielen Dank dafür!
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