Dienstag, 13. Dezember 2016

Hofbrief: KW 50


Warum halten wir Nutztiere? Für die Einen ist es ganz selbstverständlich – zu einem Bauernhof gehören auch Tiere, zu einer vielfältigen Ernährung auch leckere Milchprodukte und Fleisch. Andere stellen angesichts der bunten Vielfalt an der Obst- und Gemüsetheke und der ganzjährigen Verfügbarkeit der meisten Lebensmittel das Althergebrachte in Frage: Müssen wir noch Tiere halten oder geht eine ausgewogene Ernährung auch vegetarisch oder vegan?Was man isst, darf und soll natürlich Jeder für sich entscheiden.
Zur biologisch-dynamischen Landwirtschaft gehört die Tierhaltung auf jeden Fall dazu. Langjährige Anbauversuche zeigen, dass die Düngung der Ackerböden mit hofeigenem tierischem Dünger die
Bodenfruchtbarkeit auf Dauer am besten erhält und auch vermehrt.
Es gibt aber noch einen ganz anderen Aspekt in der Mensch-Tier-Beziehung: Jeder weß, wie fasziniert Kinder auf Tiere reagieren, sei es im Zoo oder auch im Schafstall ihres kleinen Lieblingshofs. Und auch Erwachsene kommen schon mal ins Staunen: Ist es nicht etwas Wunderbares, wenn die Wiederkäuer zähes Gras in Milch verwandeln? Ist es nicht erstaunlich, dass man zur Schafweide geht, ruft, und die Tiere folgen Einem nach? Dass starke Kaltblutpferde auf ein leises Schnalzen des Fuhrmanns hin einen schweren Pflug oder Wagen ziehen – ohne Murren, sogar mit Freude?!
Wer erschöpft und gestresst ist, der setze sich hin ins Heu und lausche dem rhythmischen Wiederkäuen der Schafe, dem genüsslichen Mampfen der Pferde. Und wenn man Sorge hat, die Tiere auszunutzen, dann kraule man sie hinterm Ohr oder unterm Kinn. Mit Sicherheit gibt es einen verliebten Blick zurück!

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