Donnerstag, 3. Februar 2022

Hofbrief: KW 5 - Achtsam sein bei der Stallarbeit und mit der Säge in der Hand

Die Lammzeit ist in vollem Gange, an manchen Tagen sind zehn Geburten zu betreuen. Auch wenn bis jetzt kaum größere Komplikationen aufgetreten sind, so ist es doch immer von Vorteil, wenn Jemand ein Auge auf Mütter und Kinder hat. Gesunde Lämmer sind schon eine halbe Stunde nach der Geburt auf den Beinen, lassen sich von ihrer Mama trocken schlecken und suchen die warme Muttermilch.

Manchmal müssen wir etwas nachhelfen, denn ein hungriges Lamm kühlt schnell aus an der kalten Februarluft. Außerdem sind sie nach der Geburt zunächst schutzlos diversen Keimen und Erregern ausgeliefert. Die erste Muttermilch, das Kolostrum, enthält sehr viele Immunstoffe und so kann ein gut trinkendes Lamm in den ersten 24h nach der Geburt eine stabile Immunabwehr aufbauen.
Wir versuchen also Jedes der mittlerweile fast hundert Lämmer gut im Blick zu behalten, besonders die ganz kleinen. Und das ist in dem Gewusel gar nicht so einfach.

Bei der Heckenpflege entnehmen wir hauptsächlich die dicken, älteren Stämme von Erlen, Eschen und Weiden. Die Hecke ist danach etwas lichter, sodass die angrenzenden Wiesen- und Ackerflächen weniger beschattet werden. Das dickere Holz können wir für unsere Scheitholzheizung nutzen und damit komplett auf Öl- oder Gasfeuerung verzichten. Die meisten Sträucher und Bäume treiben aus dem Wurzelstock wieder aus: Es bildet sich in den nächsten Jahren eine Vielzahl von neuen, dichtbelaubten Trieben. Was im Winter nach Kahlschlag aussieht, verwandelt sich oft schon im nächsten Sommer in eine dichte Hecke.
Mit einem Bagger oder einem Kreissägen-Ausleger am Traktor ließe sich eine Hecke wesentlich schneller auf den Stock setzen. Der
gute Wiederaustrieb und die hohe Strukturvielfalt – förderlich für die Artenvielfalt – lassen sich aber nur mit einem schonenden und selektiven Rückschnitt der Hecke erreichen.

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