Donnerstag, 10. Februar 2022

Hofbrief: KW 6 - Schafe und Wölfe

Das Wetter grau in grau, der Sonntag verregnet zum im Bett bleiben und doch sind die Schneeglöckchen erwacht. Morgens um acht ist es schon richtig hell und am frühen Abend um fünf immer noch hell. Und die Vögel singen schon wieder viel fröhlicher. Es wird!

Seit Jahren beschäftigt alle Schafhalter in Deutschland die Wiedereinwanderung der Wölfe. In Niedersachsen gab es Wolfsrudel, vom Niederrhein berichteten Schäfer von Wolfsrissen. Das Münsterland blieb lange wolfsfrei. Bis jetzt konnten wir das Geschehen aus der Ferne beobachten und uns Gedanken machen, was wir konkret für Handlungsoptionen haben, um unsere Weidetiere zu schützen. So sehr uns als Biolandwirte die Artenvielfalt am Herzen liegt, mindestens genau so wichtig ist uns die artgerechte Haltung unserer Schafherden auf der Weide – Tag und Nacht, solange die Tiere draußen genug Futter finden.
Mittlerweile sind Wölfe in unserer unmittelbaren Umgebung gesichtet worden und das Thema Herdenschutz wird jetzt sehr akut. Bald beginnt wieder die Weidesaison für die Milchschafe. Und die Jungtiere vom letzten Jahr sind den ganzen Winter draußen geblieben, wo es ihnen am besten geht.
In den nächsten Wochen müssen wir unsere festen Zäune wolfssicher ausstatten – 1,40m hoch, mit sechs stromführenden
Drähten ausgestattet. Parallel müssen wir ein neues System für die mobilen Zäune der weiblichen und männlichen Jungtiere finden, damit diese weiterhin flexibel dem Futteraufwuchs hinterher ziehen können.
Zu klären ist,
wer diese Ausgaben finanzieren wird. Immerhin ist Tierhaltung nicht der Bereich der Wirtschaft, in dem Gold gescheffelt wird. Und Arbeit haben wir Landwirte auch heute schon mehr als genug.

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