Dienstag, 19. Januar 2016

Hofbrief: KW 3


Die ersten neuen Lämmer haben am 14. Januar das Licht der Welt erblickt.
Die meisten Geburten im Schafstall finden nachts statt, die Schafe brauchen dafür ihre Ruhe. Ein Großteil der Lammungen verläuft unproblematisch und die Mutterschafe kommen teils instinktiv, teils schon aus Erfahrung gut alleine zurecht. Trotzdem hat schon so mancher nächtliche Kontrollgang Leben gerettet oder man musste auch nur einem kleinen Dummerchen helfen, das dargebotene Euter mit der warmen Muttermilch zu finden.
Auch wenn Lämmer uns viele Sorgen und Arbeit bereiten können, doch ist es jedes Jahr aufs Neue die Freude über das Wunder des Lebens, die immer wieder anspornt, weiterzumachen.
Das winterliche Wetter in dieser Woche ermöglicht das längst anstehende Düngen der Wiesen, die dank Frost endlich wieder befahrbar sind. Pünktlich zum Beginn der Lammsaison wird der Schafstall ausgemistet und der bis zu vier Monate alte, biologisch-dynamisch präparierte Tretmist auf diverse Mähwiesen und Weiden ausgebracht, um die Bodenfruchtbarkeit erhalten und auch im kommenden Jahr ausreichend Futter ernten zu können.
Die trockene Kälte mit wenig Wind und eventuell auch viel Sonne lässt sich draußen gut aushalten, einzig unsere logistischen Fähigkeiten sind manchmal stark gefordert: Zu welcher Tageszeit ist der Feldsalat aufgetaut und kann geerntet werden? Wo kann ich das Gemüse waschen, ohne dabei eine Eisbahn zu gießen? Wann muss ich den Pferden Wasser bringen? Wie vermeide ich Frostschäden an Wasserrohren und Lagergemüse? Wie überwinde ich mit meiner Schubkarre die steif gefrorenen matschigen Spurrillen auf dem Weg zum Acker?
In diesen Tagen klärt sich außerdem, welche Menschen uns dieses Jahr in unserer Arbeit unterstützen werden – eine Auszubildendenstelle im Gemüsebau wird neu besetzt, außerdem ein auf mehrere Monate angelegter Praktikumsplatz vergeben. Weiterhin unklar bleibt, wer ab diesem Jahr verantwortlich die Milchverarbeitung übernehmen wird; für den Saisonstart werden Mitarbeiter aus der Landwirtschaft Teilbereiche abdecken.
Aus dem Kundenkreis haben wir eine Einladung in das Feuerstättenmuseum in Asbeck bekommen. Gezeigt werden 140 Stubenöfen, Herde, Spezialöfen und Brennstellen – das Element Feuer und die damit verbundenen kulturgeschichtlichen Entwicklungen. Wir dürfen uns auf eine fachkundige Führung freuen. Treffpunkt ist am Samstag, dem 23. Januar um 15.30 Uhr in Legden-Asbeck, 25 km westlich von Altenberge, unter dem markanten Bogen des Torhauses. Nach Voranmeldung können auch vom Hof aus Fahrgemeinschaften gebildet werden, Abfahrt ist dafür um 14.45 Uhr.

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