Dienstag, 24. März 2015

Hofbrief: KW 13


Auf dem Hof ertönt seit einigen Tagen Hämmern, Bohren und Sägen, Bearbeiten von Holz. Unter dem neu eingedeckten Dach des Hauptgebäudes verbirgt sich die neue Baustelle.
Begonnen wurde hier mit dem Bau
einer Heutrocknungsanlage.
Die Heutrocknung wird es uns ermöglichen, das Winterfutter auch bei weniger günstigen Bedingungen (häufige Niederschläge, niedrige Temperaturen, Windstille) als Heu einzulagern. Somit wollen wir die Nachteile der jetzigen Futterkonservierung vermeiden:
  • Um gewöhnliches Heu (Bodentrocknungsheu) herzustellen, sind nach dem Abmähen des Grases auch unter passenden Voraussetzungen fünf bis sechs Tage erforderlich, bis ein haltbares Futter entstanden ist. Während dieser Zeit muss das Mähgut zwei Mal am Tag gewendet werden. Das führt zu einem Qualitätsverlust, denn die eiweißreichen Blätter, die schneller trocknen als die Stängel, bröseln weg und sind nicht mehr zu ernten (Bröckelverluste).
  • Zur Silageherstellung werden bei günstigem Wetter nur zwei bis drei Tage benötigt. Das Mähgut wird in angetrocknetem Zustand gepresst und luftdicht verpackt. Dabei werden pro Futterballen mehrere Kilogramm Kunststoff benötigt – das sind jedes Jahr große Mengen Verpackungsmüll. Unter Luftabschluss findet eine Milchsäuregärung statt, ähnlich der Sauerkrautbereitung. Das Futter ist in gewissem Sinne vorverdaut und schmackhaft. Allerdings entspricht es nur begrenzt den Anforderungen an eine wiederkäuergerechte Fütterung, weil die vier Mägen des Milchschafs – vor allem der Pansen – nur unzureichend zum Einsatz kommen.
Eine Heutrocknungsanlage ermöglicht eine Winterfutterkonservierung, welche die wiederkäuergerechte Qualität des Bodenheus mit der Wetterunabhängigkeit der Silage verbindet. Das so gewonnene Heu macht eine höhere Milchleistung aus derselben Futtermenge möglich. Die besondere Qualität von Heumilch erleichtert die Verarbeitung, die Produkte werden schmackhafter und gleichmäßiger, wovon wir Menschen letzlich am meisten profitieren.
Die Heutrocknung funktioniert nach folgendem Prinzip: Die warme Luft wird hinter den von der Sonne erhitzten Dachpfannen abgesaugt und unter das Mähgut in speziellen Trocknungsboxen geblasen.
Im ersten Bauabschnitt entsteht
momentan ebendieser abgeschlossene Luftraum unter den Dachpfannen, indem von innen Holzplatten angebracht werden.
Die nächsten Schritte werden sein der Bau der Lagerboxen für das lose Heu und der Trocknungsroste und der Einbau der Technik.

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