Donnerstag, 14. Dezember 2023

Solidarische (Land-)Wirtschaft

Hofbrief: KW 50 

Nach den frostigen Tagen mit Schnee und Schneeregen hat der stürmische Wind jetzt etwas mildere Luft und am Dienstag sogar ein paar Sonnenstunden mitgebracht.
Wir würden gerne die Lämmer wieder auf die Weide lassen. Im Stall ist es eng und das Füttern und Einstreuen zeitaufwendig. Allerdings sind die
Weideflächen noch immer zu nass – die Tiere würden zu viel Grasnarbe kaputt treten und könnten kaum gute Plätze zum Hinlegen finden. Wenn es geht läuft, sind die sandigeren Böden in wenigen Tagen etwas abgetrocknet.

Anfang Dezember haben wir euch per eMail informiert, dass wir zu Januar 2024 den Richtwert für die Ernteanteile um 5% erhöhen. Neben den insgesamt steigenden Kosten für Betriebmittel wird ab dem neuen Jahr der Mindestlohn um ca. 3,5% ansteigen, was sich unmittelbar auf unsere Lohnkosten auswirkt.
Bei der Genossenschaftsversammlung am 18. November haben wir den Sachverhalt vor den anwesenden Mitgliedern erörtert und ein verständnisvolles Feedback bekommen.
Als Reaktion auf unsere eMail haben wir dann
sehr unterschiedliche Reaktionen erhalten. Leider haben mehrere Haushalte von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch gemacht. Einige Haushalte haben von einem großen auf einen kleinen Ernteanteil gewechselt. Auch wenn viele Teilgeber*innen uns im persönlichen Gespräch oder schriftlich mitgeteilt haben, dass sie zufrieden mit unseren Produkten und unserer Arbeit sind und die steigenden Kosten mittragen wollen, so sind wir dennoch traurig darüber, dass gute Lebensmittel scheinbar für Einige nicht mehr bezahlbar werden.
In dem Zusammenhang wollen wir erneut auf den
Solidarfonds hinweisen, der sowohl in der Mail als auch im Erntevertrag erwähnt wird. Solidarische Landwirtschaft bedeutet nicht nur, dass die Verbraucher*innen die Kosten des Hofes decken, sondern auch, dass die Teilgeber*innen untereinander solidarisch sind. Schon heute zahlen Einige monatlich etwas mehr als den Richtwert für ihren Ernteanteil. Dadurch ist es möglich, dass Andere etwas weniger zahlen und der Hof trotzdem nicht auf seinen Kosten sitzen bleibt. Sprecht uns bei Bedarf gerne an, bevor ihr Euch für die Kündigung entscheidet.
Für die nächsten Wochen ist es umso wichtiger, dass wir
Werbung machen und bis zu 50 neue Ernteanteile vergeben. Die Lebensmittel sind da und suchen ihre Abnehmer. Dann wird der Hof auch finanziell wieder etwas sicherer da stehen.

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