Sonntag, 26. Juli 2020

Lecker, aber lästig: Vom Kampf gegen das Franzosenkraut


Am dritten Juli-Ackertag gab's von allem viel Gutes: ein Meer von Franzosenkraut, viel Insekten-Rätselspaß, viele interessante Gespräche, viel gutes Mittagessen und viele befreite Buschbohnen-, Möhren- und Fenchelpflanzen, die nun wieder Luft und Platz zum Größerwerden haben. Das Beikraut-Meer, das die Buschbohnen überwucherte, ließ die Helfergruppe kurz schlucken. Sollten wir wirklich alles in drei Stunden schaffen herauszurupfen? Schon mal vorab: Ja, wir schafften es und noch mehr. Der Schock legte sich sehr schnell, als wir merkten, wie gut sich das Zeug entfernen ließ.
Rechts gibt's noch viel zu tun: ein Meer von Beikräutern zwischen Buschbohnen, Rote Beete und Möhren.














Aber woher kommt eigentlich der Name "Franzosenkraut" fragten wir uns. Also: Laut Infos aus www und Gartenbuch, trat die Pflanze in Deutschland Anfang des 19. Jahrhunderts auf, in der Zeit also, als Napoleon Krieg in ganz Europa führte. Die weiß-gelben Mini-Blüten erinnern scheinbar an die Knöpfe der französischen Soldatenuniformen, weshalb die Pflanze auch als "Knopfkraut" bekannt ist. Ursprünglich soll sie im 16. Jahrhundert aus Peru nach Europa eingeschleppt worden sein. Die Franzosen entdeckten sie dann als wohlschmeckende Salatpflanze und so wie Giersch und Löwenzahn passt das Franzosenkraut ja zweifelsohne ganz wunderbar in jeden Wildkräutersalat.

Im Grunde ist es eigentlich schade, dass wir das ganze Kraut in die Furchen geschmissen haben. Aber es ist ja noch genug da und es kommt auch ganz sicher immer wieder in rauen Mengen nach.😉 Denn auch wenn es noch so gut schmeckt und die Blüten hübsch sind, ist das Franzosenkraut auf dem Acker eine Plage, weil es sich so rasant vermehrt und die jungen Buschbohnen-, Fenchel-, Staudensellerie- und andere Gemüsepflanzen überwuchert. Die Samen können ihre Keimfähigkeit sogar über Jahrzehnte behalten. In der konventionellen Landwirtschaft bekämpft man das Franzosenkraut deshalb mit Herbiziden.

In unserer biologisch-dynamischen Erzeugung gibt's kein Gift auf dem Acker und damit auch keins auf dem Teller. Der Preis dafür ist unbezahlbar: die vielen helfende Hände der Entrup119-Gemeinschaft und gesundes Gemüse. 😘

Diese farbenprächtige Wanze mussten wir leider kurz stören.


Durfte als einzige bleiben: hübsche Ackerblume und kein Franzosenkraut.




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