Donnerstag, 22. Oktober 2015

Forgotten-Food-Filmfestival


Forgotten-Food-Filmfestival Münster

Samstag, 24. und Sonntag, 25. Oktober jeweils von 11.00 bis 22.00 Uhr
in und um die Sputnikhalle am Hawerkamp 31, Münster
organisiert von der Slow-Food-Youth-Gruppe, Münster
gezeigt werden folgende Filme:
10 Milliarden – Samstag, 24.10.15 // 13 Uhr
More than Honey
– Samstag, 24.10.15 // 15 UhrSushi in Suhl – Samstag, 24.10.15 // 18 Uhr
Die Maisinsel
– Samstag, 24.10.15 // 20 Uhr
Seeds of Time
– Sonntag, 25.10.15 // 12 Uhr
Le Semeur–The Sower
– Sonntag, 25.10.15 // 14 Uhr18 comidas – Sonntag, 25.10.15 // 16 Uhr
Zimt und Koriander
– Sonntag, 25.10.15 // 18 Uhr
im Rahmenprogramm gibt es eine Podiumsdiskussion, einen Vortrag, Workshops, Musik, Poetry slam, Improtheater und natürlich auch was zu essen.
In den großen Supermärkten bekommt man bei der üppigen Auslage schnell das Gefühl, im Schlaraffenland zu stehen. In dem kleinen Backshop am Eingang kann man die Brötchen noch im Ofen aufbacken sehen und vor den großen Kühlregalen fällt es schwer sich für einen Joghurt zu entscheiden. Doch haben wir wirklich eine so große Lebensmittelvielfalt zur Verfügung? Die Brötchen kommen doch eigentlich nur als maschinell vorgeformte Teiglinge von der Großbäckerei, die die gesamte Supermarktkette beliefert. Und große Mengen an Tomaten täuschen eine nicht vorhandene Vielfalt vor. Wir entscheiden uns eigentlich beim Apfelkauf doch immer wieder zwischen den wenigen gleichen Sorten, wie Gala, Pinklady oder Boskop. Wer von uns hat schon einmal wirklich etwas von lila Möhren, den „hornlosen Heidschnucken“ (Schafe) oder dem „Champagner Roggen“ gehört oder gar probiert?
Die heutige Agrar- und Lebensmittelwirtschaft will immer schneller, immer ertragreicher und immer billiger produzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, wird zu großen Mengen Pflanzenschutz- und Düngemitteln, sowie zu wenigen ausgewählten Hybridsorten bzw. -arten gegriffen.
Das hat nicht nur Auswirkungen auf unsere Böden, unser Trinkwasser und einer Vielzahl kleinerer Lebewesen, wie der vom Aussterben bedrohten Honigbiene, sondern schadet auch unserer Lebensmittelqualität und Vielfalt. Um noch ertragreicher wirtschaften zu können, beschränkt sich der Anbau, die Zucht und die Produktion unserer Lebensmittel, auf immer weniger Sorten und Arten. Robuste Tierarten mit guter Fleischqualität sind vom Aussterben bedroht, weil sie nicht schnell genug hochgezüchtet werden können. Zweinutzungsrassen, wie zum Beispiel Hühner die Eier und Fleisch geben, werden immer seltener. Auch den Geschmack einer richtigen Tomate, die nicht aus dem Gewächshaus kommt, können die meisten schon gar nicht mehr erkennen.
Die Vielfalt an Ökosystemen, Arten und Genen wird immer weniger. Das haben auch die Vereinten Nationen (UNO) erkannt und die Dekade zur Biologischen Vielfalt ausgerufen. Bis 2020 soll eine Vielzahl von Zielen erreicht werden, zu dessen Umsetzung sich alle Mitgliedsstaaten verpflichtet haben. Slow Food hat bereits 1996 das internationale Projekt „Arche des Geschmacks“ ins Leben gerufen. Seitdem wurden weltweit schon über 2000 fast vergessene und regional wertvolle Nutztierarten, Kulturpflanzen und Lebensmittel in das Projekt aufgenommen um sie vor dem Vergessen und Verschwinden zu schützen. Im Rahmen des Food Filmfestivals wollen wir das Bewusstsein für Biodiversität stärken, Interesse zum Thema wecken und vergessene und alte Sorten wieder entdecken.

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