Dienstag, 11. Juli 2017

Hofbrief: KW 28


Juli ist die Zeit der Getreideernte. An trockenen Tagen mit viel Sonnenschein und Wind sieht man vom Vormittag an, wenn der Tau aus den Ähren getrocknet ist, bis spät in die Nacht die Mähdrescher über die Äcker fahren. Das Korn muss ausgereift und trocken sein, damit es gedroschen und eingelagert werden kann. Als erstes reifen das Wintergetreide, also Sorten, die schon letztes Jahr im Herbst ausgesät worden sind, z.B. Wintergerste, Roggen, Triticale, Dinkel oder Winterweizen. Die Sommergetreide werden im März oder April ausgesät, aber nur wenig später als die Winterungen geerntet, nämlich im August. Dazu gehören vor allem Hafer, Sommergerste und Sommerweizen.
Von den knapp 30ha landwirtschaftlicher Nutzfläche, die wir bewirtschaften, können wir nur auf knappen drei Hektar Getreide anbauen. Im Rahmen einer Fruchtfolge bauen wir Triticale oder Gerste an und als humusmehrende Kultur Kleegras für Heu.
Dieses Jahr haben wir die Triticale als Futtergetreide im Anbau – eine Kreuzung aus Weizen (triticum) und Roggen (secale). Je nach Wetter ist hier in 1-2 Wochen mit der Ernte zu rechnen. Wenn das Korn dann gedroschen ist, muss das verbliebene Stroh zu großen Ballen gepresst trocken unter Dach eingelagert werden. Während die Körner die Schafe in den Melkstand locken, dient das Stroh zur Einstreu im Stall und ergibt fruchtbaren Rottemist für unsere Felder und Wiesen.
Unser großer Schafstall bietet den Tieren viel Platz und saubere Liegefläche im Winter. Allerdings ist hierfür mehr Stroh erforderlich, als wir auf unserer begrenzten Ackerfläche anbauen können. Dieses Jahr haben wir uns frühzeitig um Biostroh aus der Region bemüht, welches meist knapp ist, und über 60 Quaderballen Gerstenstroh dazugekauft. Damit ist schon einmal sicher, dass die neuen Lämmer Anfang nächsten Jahres in einem sauberen und warmen Stall geboren werden!

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