Dienstag, 6. September 2011

Ein seltener Baum auf unserem Hof

Der Baum, der da neben der Kaffee-Ecke am Depot steht, das ist ein Speierling. Das erzählte mir Mechthild Amman, die dabei war, als ein Kroate sich neulich über die Früchte des Baumes freute und sie strahlend aufaß. Kindheitserinnerungen, Geschmäcker aus der Heimat. Schaut man bei Wikipedia, ist dieser Baum in Deutschland fast verschwunden, es gibt nur noch rund 4.000 in freier Wildbahn. Ein seltener Baum also, der da ganz bescheiden und von mir bisher gänzlich unbemerkt, da herum steht. Schon Karl der Große ließ den Wildobstbaum aus der Familie der Rosengehölze anbauen. Als Zutat zu Frankfurter Appelwoi werden seine Früchte bis heute geschätzt. Zum Verzehr geeignet sind sie allerdings erst, wenn sie wirklich überreif sind, die enthaltenen Gerbstoffe machen das Ganze vorher sonst zu bitter. Als Heilmittel sind aber eben diese Gerbstoffe  prima als Mittel gegen Durchfall und Erbrechen. Das Holz des Baumes ist sehr beliebt bei Instrumentenbauern und als hochwertiges Furnier. Es gibt sogar einen Förderkreis, der sich dem Erhalt dieser seltenen Baumart widmet und 1993 war Baum des Jahres. Im Sinne der Artenviefalt finde ich es ganz wunderbar, dass ein solches Kleinod auf dem Hof eine für ihn völlig untypische Heimat gefunden hat. 

1 Kommentar:

  1. In der Tat, selten, wunderbar und einfach immer wieder toll was der Hof für Überraschungen zu bieten hat! Schön, dass es so etwas noch gibt!

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