Mittwoch, 29. September 2010

Neulich vor meinem Kühlschrank...

.. sitze ich und sortierte das Gemüse meiner Einheit vom Gärtnerhof entrup119. Was sich allerdings als nicht so leicht herausstellt, da ich immer neue Strategien des Schichten und Umstapeln entwickeln muss. Also unser Kühlschrank ist definitif zu klein! Na gut, jetzt haben wir nun mal nur diesen einen, und irgendwie muss ich das Zeug da hinein bekommen.

So, was haben wir denn da, Rote Beete - hm lecker! Ach ja, Kohlrabi, auch gut. Die stecke ich mal neben die Rote Beete zwischen Mangold und - und - und - das „Dings-da“.

Das Nächste? Ah, Paprika. Hm, also wenn ich die Rote Beete vielleicht doch mit dem Sellerie nach Hinten schichte und den Mangold und die zwei Salatköpfe übereinander staple, vielleicht passen dann die Tomaten neben den Kohlrabi... äh, nein. Ich muss schon wieder umsortieren - also gut auf ein Neues.

Äh, was ist das denn? Ein Salat? Hm, schaut aus wie ein Spitzkohl, aber nein, der Spitzkohl wäre fester. Oder ein Eisbergsalat? Dafür ist das, was ich gerade in der Hand halte, viel zu spitz und hochgewachsen. Oh nein, das kann doch nicht wahr sein! Eigentlich dachte ich, ich würde alle Gemüsesorten kennen die es gibt?!? Wenn meine Oma schon von uns gegangen wäre, die würde sich jetzt im Grab umdrehen. Da sie aber unter uns weilt (Insha‘allah sie wird zu Weihnachten 92!) wird die mich auslachen, wenn ich ihr das erzähle. Na gut, dann stecke ich das Kraut halt neben das andere „Dings-da“ vom letzten mal, dieses Knollen-Rüben-Wurzel-Rettichartige, vielleicht vertragen die sich ja.

So gesehen wäre ja nun alles prima verstaut in meinem Kühlschrank, aber es wurmt mich, nicht zu wissen, was ich mit dem Kraut anfangen kann und es wäre ja schade, wenn es in meinem wohlgeschichteten Kühlschrank verkümmern würde, so wie dieses „Dings-da“ vom letzten Mal. Also gut, es ist 2 Uhr in der Nacht, aber ich kann nicht schlafen, nicht bevor ich weiß, was es ist. Schnell mal eben den Lapotop hochfahren und bei einschlägigen Lexika nachgeschaut. Und tatsächlich nach fieberhaften Tippen und Suchen stoße ich auf ein Bild von dem Kraut, was ich in der Hand halte: Ein Zuckerhut! Tatsächlich! Ich halte einen Zuckerhut in meinen Händen. Ist das nicht das Wahrzeichen von Rio de Janeiro? Und wird damit nicht Feuerzangenbowle gemacht? Die Marokkaner benutzen ihn um ihren berühmten, traditionellen, pick-süßen Pfefferminztee (Thé à la menthe) zu kochen. Ich bin verwirrt.

Aber gut, jetzt weiß ich wenigstens, wie ich meinen Salat mit dem Zuckerhut anrichten kann. Und dieses „Dings-da“, das werde ich auch noch herausfinden!
Deswegen bin ich gerade dabei auf der Homepage des Gärtnerhofes enrup119 ein (hoffentlich) umfangreiches entruper Gemüselexikon aufzustellen. Gerne nehme ich dabei jegliche Hilfe und Fachkenntnisse an!

Ein Anfang ist schon gemacht. Peu à peu werde ich die Gemüsesorten mit ihren Beschreibungen ergänzen. Ich hoffe, es wird für Euch genauso hilfreich wie für mich sein!

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