Dienstag, 8. Dezember 2015

100 Schafe und kein Huhn

(Quelle: http://hbbk-muenster.de/main.php?mainitem=10&subitem=101301&aktuelles_id=228, Herr Hermanuz (Pressereferat), Herr Liesegang/Frau Freitag (Fachseite), 27.11.2015)

Lokalisierung statt Globalisierung in der Nahrungsmittelproduktion?

Schüler des Hans-Böckler-Berufskollegs besuchen im Rahmen des Gesellschaftslehre-Unterrichts den Bio-Bauernhof Entrup 119 in Altenberge

Lokalisierung - was ist das eigentlich?
Die Schüler des beruflichen Gymnasiums am Hans-Böckler-Berufskolleg (Münster) hatten im Unterricht mit ihrer Referendarin Katharina Freitag und Kurslehrer Christof Liesegang den Themenbereich „Globalisierung“ bearbeitet und hierbei ihren Schwerpunkt auf die Ursachen und Wirkungen der globalisierten Nahrungsmittelproduktion gelegt. Der Besuch auf dem Hof Entrup 119 sollte dazu einen interessanten Gegenentwurf aufzeigen: die „Lokalisierung“. Dazu gab es auf dem Hof eine zweistündige Führung durch Herrn Werner Bez, einen der Betriebsleiter des Hofes.
Anschaulich thematisiert wurden dabei die nachhaltige Felderwirtschaft, die artgerechte Haltung von Nutztieren, der Verzicht auf Chemikalien und Kunstdünger, die autonome Bewirtschaftung und das Prinzip der kleingemeinschaftlichen Selbstversorgung. Abschluss 2014
Dabei erhalten die Mitglieder der Gemeinschaft nach dem Konzept der „community supported agriculture“, also einer gemeinschaftlich getragenen Landwirtschaft, einen Anteil an der Ernte, die der Gärtnerhof Entrup 119 produziert. Angebaut werden saisonal Gemüse und Früchte nach den strengen Demeter-Richtlinien. Hinzu kommt eine Schaf- und Ziegenherde für die Käse und Fleischproduktion und eine kleine Bäckerei. Hühner mussten aufgrund der vielen Auflagen abgeschafft werden, sollen aber bald in einem sogenannten „Hühnermobil“ wieder auf den Hof kommen. Zudem können die Mitglieder ihr Obst selbst ernten. Die wöchentlichen Rationen werden den Mitgliedern entweder am Hof oder in wohnortnahen Depots zur Abholung bereitgestellt. Zur Finanzierung des Hofes werden monatliche Mitgliedsgebühren erhoben. Eine Person kann sich demnach mit einem Mitgliedsbeitrag von 130 Euro mit Lebensmitteln versorgen, eine soziale Staffelung ist ergänzend gewollt. Zur Zeit beteiligen sich bereits 100 Mitglieder an diesem Projekt, insgesamt kann der Hof maximal 200 Menschen versorgen.
Der Überschuss wird in einem Hofladen und auf verschieden Märkten, z.B. am Freitag in Münster auf dem ökologischen Markt auf dem Domplatz verkauft.

Als Fazit stellten die Schüler im anschließenden Unterricht fest, dass es sich bei dieser Form der indirekten Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln tatsächlich um eine interessante Alternative zur globalen Nahrungsmittel-
produktion handelt. Der Kunde kommt in den Genuss einer Lebensmittelversorgung, die kaum transparenter sein könnte.

(Quelle: http://hbbk-muenster.de/main.php?mainitem=10&subitem=101301&aktuelles_id=228, Herr Hermanuz (Pressereferat), Herr Liesegang/Frau Freitag (Fachseite), 27.11.2015)

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