Der
Wetterbericht verspricht für die nächsten Tage „die
erste Hitzewelle dieses Sommers“.
Für uns klingt das etwas zynisch, wenn doch seit Wochen oder gefühlt
Monaten nur noch „schönes“ Wetter und eitel Sonnenschein
herrschen. Schnell wird die Arbeitr draußen, besonders auch auf dem
Heuboden oder im Gewächshaus, zu einem ganz besonderen Erlebnis –
mit Interesse entdeckt man Schweißdrüsen an den entlegensten
Körperstellen…
Wehmütig beobachteten
wir am Wochenende kleinere oder größere Gewitterschauer, die aber
samt und sonders an uns vorbeizogen.
Natürlich ist die
Trockenheit
bei uns nicht annähernd so katastrophal, wie in manch anderen
Regionen. Dennoch sind einige Beobachtungen auch bei uns alarmierend:
Das Gras auf den Wiesen und Weiden wächst schon seit Wochen
wesentlich langsamer, als unsere Schafe es wegfressen. Mittlerweile
ist die Melkherde nur noch nachts auf der Weide; tagsüber füttern
wir im Stall Heu zu, welches
eigentlich für den Winter gebraucht wird. Wann wir das nächste Mal
Heu werden ernten können, ist ungewiss, dafür muss es erst regnen,
und nicht zu knapp. Heu von anderen Biobetrieben zuzukaufen wird
dieses Jahr besonders schwierig, denn zumindest in Norddeutschland
werden viele die gleiche Futterknappheit haben wie wir.
Es gibt
deshalb die Überlegung, den Tierbestand für das kommende Jahr zu
reduzieren, um die verbliebene Herde gut durch den Winter zu
bekommen.
Auf den Gemüsefeldern wird ausgiebig beregnet,
weshalb hier die Situation wesentlich entspannter ist. Allerdings ist
Beregnung natürlich arbeits- und kostenintensiv.
Trotz der
zusätzlichen Wassergaben reifen manche Sorten dieses Jahr früher,
als im Jahresmittel. Die Zwiebeln waren zum Beispiel schon Mitte Juli
trocken anstatt Anfang August. Auf dem Kürbisfeld sieht man schon
viele Früchte dunkelorange leuchten, dabei ist die reguläre Ernte
eigentlich im September. Natürlich
freut man sich über eine frühe Ernte – besonders hohe Erträge
sind bei einer derart frühen Abreife aber nicht möglich.
Schön
ist das sonnige Wetter natürlich trotzdem und wir versuchen
reichlich Wärme und Licht zu tanken. Der nächste Winter kommt
bestimmt.
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