Dienstag, 8. November 2016

Hofbrief: KW 45


Kalte Polarluft sorgt diese Woche für winterliches Wetter und auch die ersten Frosttemperaturen. Wie jedes Jahr gibt es um diese Zeit auf dem Hof ein paar Vorkehrungen zu treffen. Einige Gemüsesorten, die auf dem Feld stehen, müssen abgeerntet oder mit einem Schutzvlies bedeckt werden, so die Salate, Sellerie oder die Herbstkohlsorten. Oberirdisch verlegte Wasserleitungen oder Schläuche werden abgeklemmt und entleert. Spätestens jetzt ist auch warme und wasserdichte Arbeitskleidung ein Muss.
Vergangenen Samstag haben 10 bis 15 Menschen 300kg des leckeren „Filderkraut“-Weißkohls zu Sauerkraut verarbeitet. Insgesamt vier Gärtöpfe wurden gefüllt, die jetzt in einem warmen Raum stehen und uns immer wieder mit einem lustigen „Blubb“ anzeigen, dass die Milchsäuregärung bereits begonnen hat.
Etwas getrübt hat uns den Mitmach-Vormittag die eher geringe Teilnehmerzahl. Wir mussten uns sehr ranhalten, um fertig zu werden, sodass eher wenig Zeit für entspannte Gespräche blieb. Außerdem ist auch noch Kohl übrig geblieben; zwei Sauerkrauttöpfe
gehen diesen Herbst leer aus.
Für das nächste Jahr hoffen wir wieder auf regere Teilnahme...
Diese Woche wird der Schafstall für den Winter ausgemistet. Den Tretmist, eine Mischung aus Stroheinstreu und Schafsmist, der jetzt bis zu einem halben Jahr im Stall kompostiert und mit den biodynamischen Präparaten behandelt wurde, bringen wir auf diverse Wiesenflächen aus. Dort dient er den Gräsern und Kräutern als Dünger.
So schließt sich der
betriebsinterne Nährstoffkreislauf wieder: Was im Sommerhalbjahr die Schafe abgrasen oder was als Heu von den Wiesen abgefahren wird, das geben wir jetzt als Mist den Böden wieder zurück. So können wir die Bodenfruchtbarkeit langfristig erhalten oder sogar mehren, ohne Düngemittel zukaufen zu müssen. Wir brauchen uns aber auch keine Sorgen um Überdüngung und Grundwasserbelastung zu machen, weil der Mist gut mit Stroh versetzt ist und seine Nährstoffe nur langsam an den Boden abgibt, aber auch, weil wir nur so viele Tiere halten, wie unsere Wiesen und Äcker es vertragen können.

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